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Noch vor dem Saisonstart in der dritten Liga bietet sich den Handballern des SV 64 Zweibrücken die Gelegenheit für ein wahrscheinlich einmaliges Erlebnis. Denn sie treffen am Mittwoch, den 20. August, abends um 20 Uhr in der Westpfalzhalle im DHB-Pokalwettbewerb auf die Bundesligatruppe der HBW Balingen/Weilstetten.
Erstmals in der 50jährigen Vereinsgeschichte haben die Zweibrücker Löwen somit in einem Pflichtspiel einen Erstbundesligisten zu Gast. Und vermutlich wird dies auch letztmalig der Fall sein, da die HBL, die Handball-Bundesliga der Männer, in Abstimmung mit dem DHB den Pokalmodus geändert hat. Demnach steht den einzelnen Pokalsiegern der verschiedenen Landesverbände zukünftig kein Startrecht im DHB-Pokalwettbewerb mehr zu. Stattdessen wird ein völlig unattraktiver Amateurpokal eingeführt, an dem nach bisherigen Rückmeldungen kein Verein aus dem Bereich der RPS-Oberliga Interesse hat.
Deshalb heißt es für die 64er am heutigen Mittwoch, dieses Spiel gegen den Erstbundesligisten zu genießen und möglichst viele bleibenden Eindrücke mitzunehmen.


Einer dieser Eindrücke könnte eine volle Westpfalzhalle sein, worauf sich alle Spieler riesig freuen würden. Im Vorverkauf wurden bei weitem nicht alle Tickets abgesetzt, so dass die 64er am Mittwochabend auf alle Fälle auch die Abendkasse öffnen werden. Um allerdings Rückstaus im Eingangsbereich der Westpfalzhalle zu vermeiden. sollten diejenigen, die noch nicht im Besitz einer Karte sind, spätestens um 19.30 Uhr in der Halle sein. Die per Mail vorbestellten Karten sind an einem „eigens eingerichteten Stand“ im Foyer der Halle abzuholen.
Das einmalige Erlebnis eines echten Pflichtspieles gegen einen Erstbundesligisten darf die junge SV-Truppe also am Mittwochabend um 20 Uhr genießen, wenn die Zweibrücker Löwen auf die „Gallier von der Alb“, die Truppe des Bundesligisten HBW Balingen/Weilstetten treffen werden. HBW Balingen/Weilsteten ist übrigens auch der Verein, zu dem Tim Burkholder im Sommer dieses Jahres wechselte.
Seit nunmehr acht Jahren spielen die Gäste ununterbrochen in der ersten Bundesliga. Viele Jahre lang wurden sie dabei von Prof. Dr. Rolf Brack betreut, der zwischenzeitlich schweizer Nationaltrainer ist. Anfangs dieses Jahres wurde dieser allerdings von Markus Gaugisch abgelöst, als es für die Balinger nicht lief und sie tief in den Abstiegskampf verwickelt waren.
Sportlich hatte es für die Balinger dann auch nicht gereicht, denn sie waren eigentlich aus der ersten Liga abgestiegen, bekamen dann im Zuge des Lizenzentzuges des HSV-Handball den letzten Platz in der ersten Liga, um kurz darauf durch ein Urteil des unabhängigen Schiedsgerichtes der DKB Handball-Bundesliga, wonach dem HSV-Handball unter großen Auflagen doch noch die Lizenz erteilt wurde, doch wieder in die Zweitklassigkeit abzurutschen.
Erst das Erwirken einer einstweiligen Verfügung beim Landgericht Dortmund sorgte schließlich dafür, dass die Balinger ihren Erstligaplatz zurück erhielten und die DKB-Bundesliga in der kommenden Saison mit 19 Teams über die Bühne gehen wird.

Dennoch nutzte der Verein diese Situation zu einem personellen Umbruch, leitete nach dem Trainerwechsel auch eine deutliche Veränderung im Spielerkader ein.
Am deutlichsten bemerkbar macht sich dies auf der Torhüterposition, wo mit dem Serben Radivoje Ristanovic und dem Kroaten Matej Asanin ein neues Duo auflaufen wird. Im rechten Rückraum vertraut Gaugisch ebenfalls zwei neuen Spielern, nämlich dem Schweizer Gianluca Lima und dem Franzosen Yann Polydore. Der Neuzugang, der allerdings am Aufsehen erregendsten war, ist der von Olivier Nyokas, dem Zwillingsbruder des französischen Nationalspielers Kevin Nyokas, der ebenfalls zur bevorstehenden Saison zu Frisch-Auf Göppingen in die stärkste Liga der Welt, wie die HBL gemeinhin bezeichnet wird, wechselt. Die weiteren vier Neuzugänge sind die Außen Denni Djozic, der vor zwei Jahren noch mit Kronau-Östringen 2 gegen die 64er spielte, Niklas Ruß und Dennis Wilke, sowie Rückraumspieler Thorben Kirsch.
Im Gegenzug zu den neun Neuzugängen haben aber auch acht Spieler die Balinger nach der letzten Saison verlassen haben.
Die bekanntesten Namen im HBW-Aufgebot sind hingegen die beiden deutschen Nationalspieler Martin Strobel und Christoph Theuerkauf, die 83 bzw. 56 Länderspiele absolviert haben.
„Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie dieses Spiel gegen einen Bundesligisten wirklich genießen sollen“, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher im Vorfeld der Begegnung nochmals heraus und sprach natürlich auch noch einmal von dem ganz besonderen Losglück, das die 64er hier bei der Auslosung hatten.
In den Vorbereitungsplan der Zweibrücker Löwen fügt sich dieses Spiel ebenfalls hervorragend ein, denn zehn Tage vor Beginn der Drittligasaison geht die Vorbereitungsphase jetzt natürlich auch in die entscheidende Phase.
Dass die beiden Jugendnationalspieler Jerome Müller und Björn Zintel heute nicht dabei sein werden, liegt an der Tatsache, dass sie mit der Jugendnationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen die Zwischenrunde erreichten und hier nun auf Frankreich treffen werden.
Wenn alles gut läuft, qualifizieren sie sich dann für die Halbfinals. Und wären dann in der letzten Woche vor dem Saisonstart in der dritten Liga wieder zu Hause. Dieses Auftaktspiel in der dritten Liga West bestreiten die 64er am Samstag, den 30. August, um 18 Uhr in der Westpfalzhalle. Zu Gast ist dabei der ehemalige Zweitligist und eine der Spitzenmannschaften der Dritten Liga West, der TV Korschenbroich.