Relatives Pech begleitete am Ostermontag die Handballer des SV 64 Zweibrücken. Als einziger Verein waren sie mit zwei Teams beim Final-Four des saarländischen Handball-Verbandes um die Bank1-Saar-Handball-Trophy vertreten, nachdem sich sowohl die Männer als auch die Frauen für das Halbfinale qualifiziert hatten.
Leider reichte es am Ende weder für die Männer noch für die Frauen zum Pokalsieg. Während die Männer im Halbfinale gegen den späteren Pokalsieger, die MSG HF Illtal mit 16:20 (5:6) verloren, schafften es die Zweibrücker Löwinnen, ihre Halbfinalbegegnung gegen den TV Merchweiler zu gewinnen, um dann im Finale gegen den Ligakontrahenten HSV Püttlingen unglücklich mit 21:22 (8:12) zu verlieren.
Damit gab es für die Zweibrücker Löwen auch in diesem Jahr wieder keinen Pokalsieg zu feiern mit der Folge, dass einige Zweibrücker Fans bereits vor dem Männerfinale die Heimreise antraten.
„Wir haben einfach zu viele klare Chancen vergeben“, stellte SV-Trainer Axel Koch nach dem Spiel gegen Illtal heraus. In der Tat hatte seine Mannschaft alleine im ersten Durchgang des Halbfinalspieles elf klare Torchancen vergeben. Zu viele Chancen, um bereits zur Halbzeitpause der Begegnung über die Spielzeit von 2 x 25 Minuten mit einem Tor zurück zu liegen.
Während sich die Zweibrücker Angriffsformation in der extrem rutschigen „Jo-Deckarm-Halle“ also keineswegs mit Ruhm bekleckerte, verdiente sich die Defensive sehr gute Noten. Mit ihrer aggressiven 3:2:1-Abwehrformation setzten die Zweibrücker Löwen ihre Gegner immer wieder „unter Druck“. Und Benni Berz im SV-Tor zeigte alleine im ersten Durchgang elf Paraden, hielt sogar einen Siebenmeter von Marcel Becker, der vor dem Endspiel zum „saarländischen Handballer des Jahres“ ausgezeichnet worden war. Gegen die offensive Zweibrücker Deckungsformation tat sich Becker recht schwer, weshalb ihn sein Trainer Steffen Ecker in der Begegnung gegen die Zweibrücker Löwen relativ lange schonte.
„Heute waren wir einfach schlechter“, lautete dann die recht einfache Erklärung von Philipp Hammann. Der Zweibrücker Rechtsaußen stellte damit heraus, dass sein Team im zweiten Durchgang des Pokalhalbfinales relativ chancenlos war, gegen die ebenfalls resolut verteidigende Iltaler Hintermannschaft kaum noch zum Zuge kam.
Am Ende stand es 16:20 für den Tabellenzweiten der RPS-Oberliga, wobei Tom Grieser 6/1, Niklas Bayer 3, Tobi Alt 3, Benni Zellmer 2/2, Lukas Majbik 1 und Philipp Hammann 1 die SV-Tore erzielten.
Vor dem Finale der beiden RPS-Frauenoberligateams SV 64 Zweibrücken und HSV Püttlingen wurde mit Lucie Krein die Spielmacherin der Zweibrücker Löwinnen zur saarländischen Handballerin des Jahres ausgezeichnet. „Diese Wahl ist eine große Ehre für mich“, stellte die sympatische Lehramtsstudentin beim Interview durch SR-Sportredakteur Thomas Wollscheid heraus. Dass die Begegnung gegen Püttlingen knapp und spannend verlaufen würde, das hatte Krein vor dem Finale ebehfalls herausgestellt.
Leider gerieten die SV-Frauen in der Schlussphase der ersten Hälfte etwas deutlicher in Rückstand, lagen bei Halbzeit mit 8:12 zurück. In der zweiten Hälfte zeigten die Zweibrückerinnen dann allerdings tatsächlich, was in ihnen steckt. Wesentlich konzentrierter in der Defensive und erkennbar zielstrebiger im Angriff kämpften sie sich ins Spiel zurück, kamen nach drei Minuten im zweiten Durchgang durch Lucie Krein zum 12:12-Ausgleichstreffer.
Jetzt war die Partie eigentlich wieder offen und auch die SV-Frauen hatten wieder gute Möglichkeiten. Dennoch gelang es dem HSV in der Folge, etwas konzentrierter zu agieren und beim 18:21-Zwischenstand in der 38. Spielminute drei Tore vorne zu liegen. Die Zweibrückerinnen vergaben auch in diesem Spiel wieder zu viele Strafwürfe.
So waren es im Endeffekt auch im Finale wieder die drei verworfenen Siebenmeter, die – vereinfacht gesagt – das Spiel Zweibrücker Ungunsten entschieden. „Wir haben in der zweiten Hälfte aber sicher überzeugend agiert“, war SV-Trainer Rüdiger Lydorf mit dem Spielverlauf durchaus zufrieden. Weniger zufrieden war er natürlich mit dem Ergebnis selbst. So jubelten nach dem 21:22-Endstand die Püttlingerinnen über den erneuten Pokalsieg.
Anders als bei den Männern war es dem letztjährigen Pokalsieger gelungen, diesen Pokalsieg zu wiederholen.
Nach dem Frauenfinale wurde mit Joshua Eberhard ein weiterer SV-Spieler ausgezeichnet.
Wie im vergangenen Jahr mit Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel, wurde im Jahr 2018 der Spielmacher der Zweibrücker B-Jugend im Rahmen dieses Finalturnieres zum saarländischen Nachwuchshandballer des Jahres ausgezeichnet. Joshua Eberhard wurde zudem zwischenzeitlich bei der DHB-Sichtung für die Jugendnationalmannschaft gesichtet und durfte in der zurückliegenden Woche seinen ersten Lehrgang im DHB-Team machen.
Diese nicht unbedeutende Ehrung hatten vor ihm bereits Torben Rixecker, Jerome Müller, Björn Zintel, Robin Egelhof und Marc-Robin Eisel erhalten.
Final-Four des saarländischen Handball-Verbandes: Männer und Frauen ohne Pokalsieg
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- Geschrieben von Roman Kuhn