Die Zweibrücker Löwen zeigten am Sonntagabend im RPS-Oberligarückspiel beim TV Offenbach einmal mehr eine enttäuschende Leistung. „Das Endergebnis und der Spielverlauf haben dieses Mal allerdings eine sehr hohe Aussagekraft“, stellte SV-Trainer Axel Koch nach dem Spiel sichtlich enttäuscht fest.
Seine Mannschaft hatte beim pfälzischen Aufsteiger deutlich mit 22:31 (11:12) verloren, in der zweiten Halbzeit völlig den Faden verloren und am Ende die höchste Saisonniederlage, eine Schlappe mit neun Toren Unterschied, kassiert.
Dies war insbesondere deshalb sehr bemerkenswert, weil die Zweibrücker Löwen das Hinspiel gegen den gleichen Kontrahenten noch mit 39:21 gewonnen hatten.
Oder anders ausgedrückt bedeutet dies, dass die 64er gegen die Mannschaft, gegen welche sie Anfang November noch den Rekordsieg der laufenden Oberligasaison eingefahren hatten, im Rückspiel fünf Monate später auch ihre höchste Saisonniederlage kassierten.
Diese beiden Spiele, diese beiden Ergebnisse sind exemplarisch für eine ganz eigenartige Spielzeit, in der die junge Zweibrücker Mannschaft als Drittligaabsteiger neben guten Spielen, wie beispielsweise in Saulheim oder Budenheim, auch immer wieder sehr enttäuschte, wie in Friesenheim oder Bitburg und in der sie vor allem eines vermissen ließ, nämlich eine gewisse Konstanz!
Am Sonntagabend spielten die Zweibrücker Löwen im ersten Durchgang nicht gut, hielten aber trotzdem einigermaßen mit und lagen zur Pause beim 12:11-Halbzeitstand „nur“ mit einem Treffer zurück.
„Wir haben anfangs zwar ganz gut verteidigt aber im Angriff schon nicht gut gespielt“, stellte Axel Koch nach dem einmal mehr enttäuschenden Spiel heraus.
Bereits nach zehn Spielminuten nahm der Zweibrücker Coach deshalb auch bereits sein erstes Team-Time-out, beim Stande von 3:1 für die Gastgeber. Kurz darauf glichen die 64er durch Philipp Hammanns dritten Treffer zum 3:3-Zwischenstand aus.
Benni Zellmer erzielte dann in der 15. Spielminute nach einem weiteren Hammann-Treffer die erstmalige Zweibrücker Führung zum 4:5-Zwischenstand. Alleine die Tatsache, dass in der Anfangsviertelstunde aber noch kein Zweibrücker Rückraumspieler erfolgreich war, belegt durchaus die Probleme, die die bislang torgefährlichste Mannschaft der RPS-Oberliga am Sonntag hatte.
Das zwischenzeitliche 4:5 sollte dann allerdings die einzige Zweibrücker Führung in diesem Spiel gewesen sein. Zwar hielten die 64er in der ersten Hälfte den Anschluss, sie lagen aber bis zur Pause doch wieder im Hintertreffen.
Bereits in dieser Phase waren die gut eingestellten Gastgeber in der Lage, das Tempo des Spieles zu bestimmen. Immer wieder scheiterten die SVler am starken Offenbacher Torhüter Ilan Eigenmann. Und dann folgten Tempogegenstöße der Gastgeber.
Erkennbar war in diesem Spiel aber auch, dass die Gastgeber den Sieg viel mehr wollten, mit einer ganz anderen Einstellung agierten als die Zweibrücker Gäste. So schafften sie es auch, dass die Zweibrücker Rückraumspieler auch weiterhin nicht wie gewohnt zur Geltung kamen, nahezu alle Zweikämpfe gegen die aggressiv verteidigende Offenbacher Defensive verloren.
Denkwürdig war dann allerdings im zweiten Durchgang die fehlende Kampf- und Einsatzbereitschaft bei den Zweibrücker Löwen, denen insbesondere in der Schlussviertelstunde der Zugriff auf dieses Spiel komplett entglitt. Dies lag zunächst daran, dass sie kurz nach der Pause erneut einige klare Chancen ausließen, die Gastgeber dadurch auf 14:11 wegzuziehen vermochten.
Danach gerieten die SVler aber eindeutig auf die Verliererstraße, obwohl Koch noch alles Mögliche probierte. Über eine 4:2-Abwehr, eine noch offensivere 3:3-Formation bis hin zum siebten Feldspieler versuchten die Zweibrücker Löwen einige taktischen Dinge, doch egal was sie hier taten, sie bekamen das Spiel nicht mehr in den Griff und verloren somit am Ende überdeutlich mit 31:22, kassierten damit also ihre höchste Saisonniederlage.
Auf der anderen Seite bejubelten die Gastgeber ihren höchsten Saisonsieg und den gesicherten Klassenerhalt in der RPS-Oberliga.
Am nächsten Wochenende empfangen die SVler nun den Tabellennachbarn SF Budenheim – und müssen sich hier deutlich steigern. Andererseits haben sie gegen stärkere Teams in der Regel weniger Motivationsprobleme.
So spielten sie:
TV Offenbach:
Ilan Eigenmann im Tor Jannik Adamo– Maximilian Daum 8/3, Tino Gläßgen 5, Philipp Mohra 5, Michael Pfalzer 3, Marian Metz 2, Peter Steuer 2, Sebastian Mohra 2, Jonas Busch 2, Felix Kunz 1, Fabian Grapp 1.
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz, Julien Santarini im Tor – Niklas Bayer 4, Philipp Hammann 4, Christopher Huber 4, Beni Zellmer 3/2, Lukas Majbik 2, Max Sema 2 , Tom Grieser 1,Tim Schaller 1, David Oetzel 1, Till Wöschler und Sebastian Meister.
Zeitstrafen: 2 / 4, Siebenmeter: 4/3 – 2/2, Zuschauer 250, Schiedsrichter: Michael Rausch / Thorasten Maul (HSG Rhein-Nahe Bingen).