In einem kurzweiligen und unterhaltsamen RPS-Oberligaspiel setzten sich am Samstagabend die Zweibrücker Löwen gegen den Tabellennachbarn DJK SF Budenheim durch. Sie gewannen diese Begegnung mit 30:27 (15:12) und blieben damit in der Ignaz-Roth-Halle ohne Punktverlust.
„Heute haben wir uns gegenüber dem Spiel am vergangenen Wochenende in Offenbach deutlich gesteigert“, freute sich SV-Trainer Axel Koch über die engagierte Spielweise seiner Mannschaft, die die Gäste aus dem Rheinhessischen kaum zur Entfaltung kommen ließ und am Ende auch einen verdienten Sieg einfuhr.
Damit gelang den 64ern, was ihnen im Laufe dieser Saison schon mehrfach gelungen war, nämlich dass sie sich nach einer enttäuschenden „Auswärtsleistung“ acht Tage später enorm steigerten und dadurch die beiden Heimpunkte holten.
Budenheim, das in Torjäger Philipp Becker einmal mehr seinen auffälligsten Spieler hatte, blieb nach der klaren 21:34-Hinspielniederlage auch in der Ignaz-Roth-Halle ohne Punktgewinn und schaffte es somit nicht, sein „Zweibrücken-Trauma“ abzulegen, nachdem auch gegen den Tabellenführer VTZ-Saarpfalz beide Spiele verloren gingen.
Den besseren Start an diesem Wochenende erwischten die Gäste aber dennoch, die nach zehn Spielminuten mit 4:6 vorne lagen. Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Niklas Bayer, der im Hinspiel sehr stark war, sich am Samstag allerdings erneut am Fuß verletzte, steigerten sich insbesondere die Zweibrücker Rückraumakteure. Spielmacher Lukas Majbik im ersten sowie Mannschaftskapitän Tom Grieser im zweiten Durchgang waren jetzt in der Lage, diesem flotten Oberligaspiel ihren Stempel aufzudrücken.
Mit drei Treffern binnen drei Minuten holten sich Grieser, Majbik sowie Max Sema durch einen wirkungsvollen Zwischenspurt die eigene Führung beim 7:6-Zwischenstand zurück, wobei in dieser Phase auch die erste Zeitstrafe gegen Benni Zellmer zu verkraften war.
Hinsichtlich der Zeitstrafenlinie fühlten sich die 64er, Betreuerbank und Fans, in dieser Begegnung allerdings schon etwas benachteiligt, was auch an einigen Unmutsbekundungen nachvollziehbar war.
Die hohe Motivation, mit der die 64er dieses Spiel jedoch angingen, war allerdings gerade während der Unterzahlsituationen erkennbar. Denn sowohl bei den beiden Zeitstrafen gegen Zellmer sowie einer weiteren Zeitstrafe gegen Sema kassierten die SVler keinen Gegentreffer. Sie bauten in diesen Phasen ihre Führung sogar aus, so dass sie sich bis zur Halbzeitpause auf 15:12 abzusetzen vermochten.
Bis zur 44. Spielminute schaffte es dann keine Mannschaft mehr, sich entscheidende Vorteile zu erarbeiten. SV-Kapitän Tom Grieser traf hier zum 23:19-Zwischenstand.
Etwas Unruhe kam dann aber auf, als Christopher Goetzien den Zweibrücker Spielmacher Lukas Majbik etwas unsanft anpackte, der sich revanchierte und daraufhin beide für zwei Minuten auf die Bank mussten. In der Folge schlossen die 64er jetzt nämlich etwas überhastet ab, blieben dadurch vier Minuten ohne eigenen Torerfolg und mussten durch Benjamin Kröhles Treffer zum 23:23-Zwischenstand erstmals wieder den Ausgleich hinnehmen.
In dieser Phase agierten die Gäste zeitweilig mit siebtem Feldspieler, wobei eine Szene durchaus auch ins Kuriositätenkabinett passte. Max Sema wollte in der Ausführung einer schnellen Mitte den Ball ins leere Budenheimer Tor werfen, setzte seinen Wurf aber etwas zu tief an, so dass Kröhle diesen Wurf locker annehmen konnte.
Dass mit den Gästen auch weiterhin zu rechnen war, belegten sie zwei Minuten später, als Sören Dübal beim 24:25 sogar nochmals die Budenheimer Führung gelang.
Mit großer Moral – genau in diesem Punkt hatte Koch vor Woche seine Mannschaft noch deutlich kritisiert – kämpften sich die 64er jetzt aber in die Partie zurück. Dabei ließen sie auch einige hochkarätige Chancen liegen, beispielsweise, als Tom Grieser zweimal nur den Pfosten und einmal die Latte traf. Glück hatten die SVler dabei aber trotzdem, denn die Abpraller landeten in dieser Phase mehrfach auch bei ihnen.
SV-Keeper Benni Berz, der in der 19. Spielminute seinen Platz im Tor für Julien Santarini geräumt hatte, kam in der Schlussphase auf‘s Spielfeld zurück und zeigte jetzt nochmal drei wichtige Paraden. Als Lukas Majbik eine Minute vor Spielende zum 29:27 traf, war der Heimsieg „zum Greifen nah“. Budenheims Trainer Thomas Gölzenleuchter riskierte nun sehr viel, brachte erneut den siebten Feldspieler.
Die Gäste scheiterten allerdings erneut an Berz, der schnell zu Benni Zellmer passte und der erzielte dann aus der eigenen Hälfte den letzten Treffer zum 30:27-Endstand für die 64er.
Beide Teams durften sich danach dann den stehenden Applaus der etwa 250 zufriedenen Zuschauer abholen.
An der aktuellen Tabellensituation änderte dieses Ergebnis indessen nichts. Mit nunmehr 38:12 Punkten liegen die Budenheimer weiterhin fünf Minus-Zähler vor der torgefährlichsten Oberligamannschaft, den viertplatzierten 64ern. Die VTZ-Saarpfalz steuert weiterhin souverän der Oberligameisterschaft entgegen.
Am nächsten Wochenende gastieren die Zweibrücker Löwen beim Tabellenneunten HSG Worms.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz und Julien Santarini (19. bis 50.) im Tor – Niklas Bayer, Lukas Majbik 5, Tom Grieser 8 – Philipp Hammann 3, Benni Zellmer 4/1 – Max Sema 3 – David Oetzel 3, Till Wöschler 2, Christopher Huber 2, Tobi Alt, Tim Schaller.
SF Budenheim: Christian Kosel und Jannis Werner (bei einem 7m) im Tor –
Sören Dubal 1, Manuel Blezinger 6/3, Philipp Becker 7 – Tristan Gräber 1, Lukas Nagel 5 - Kevin Knieps 2 – Benjamin Krölhle 4, Lukas Sturm 1, Eike Rigterink, Benjamin Glindemann, Christopher Goetzien,
Zeitstrafen 6 – 3, Siebenmeter 1/1 - 4/3, Zuschauer 250, Schiedsrichter: Peter Hemmer / Simon Meyer (Dansenberg).