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Die Frauen des SV 64 Zweibrücken gewannen am Sonntag ihr letztes Heimspiel in der laufenden Oberligasaison gegen die HSG Wittlich souverän mit 35:26. Dabei überzeugte das Team von Trainer Rüdiger Lydorf durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und ließ den Gästen von der Mosel keine Chance. Beste Werferin war wiederum Katharina Koch mit sieben Treffern.
Dass nach dem Abpfiff der Oberligabegegnung zwischen den Löwinnen und der HSG Wittlich ein paar Tränen verdrückt wurden, lag auf keinen Fall an der Leistung der Hausherren. Die war nämlich über die komplette Spielzeit tadellos und die 64er verabschiedeten sich mit einer tollen Vorstellung von ihren heimischen Anhängern in die Sommerpause. Es war vielmehr der Abschiedsschmerz von zwei liebgewonnen Spielerinnen, deren Wege sich von dem der restlichen Mannschaft aus beruflichen Gründen trennen werden. So verlässt Flügelflitzer Carla Wiegand die Westpfalz und wird zukünftig in Baden-Württemberg studieren und auch in der BW-Oberliga auf Torejagd gehen. Auch Annika Birringer wird in der kommenden Runde nicht mehr zum Kader der ersten Frauenmannschaft gehören, weil sie beruflich sehr angespannt ist und deshalb sportlich kürzer treten muss. Sie wird aber ihrem Coach in Notlagen als Stand-by-Spielerin zur Verfügung stehen. Trainer Lydorf und Vorstandsmitglied Steffen Gillner verabschiedeten beide Athletinnen herzlich, überreichten Blumen und Abschiedspräsente und wünschten ihnen für ihren weiteren Lebensweg alles Gute.
In den sechzig Minuten zuvor zeigten sich die SV-Frauen, die kurzfristig auf die erkrankte Ina Sohns verzichten mussten, noch einmal von ihrer besten Seite. Lediglich in der ersten viertel Stunde konnten die Gäste aus Wittlich das Spiel noch offen gestalten. Wittlichs Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 10:7 (17.), war dann allerdings das Startsignal für eine fulminante Leistungsexplosion der Löwinnen. Die Abwehr arbeitete beweglich und konsequent vor einer sicheren Torfrau Daphne Huber, die sich immer wieder durch starke Paraden auszeichnen konnte. Die Ballgewinne wurden konsequent durch schnelle Tempogegenstoßtore in zählbaren Erfolg umgemünzt. Im Positionsangriff lief der Ball flüssig und das Team um Spielmacherin Lucie Krein nutze jede sich bietende Schwachstelle, um Tore zu erzielen. Durch einen 7:0-Lauf und einer damit verbundenen 17:7 Führung war somit schon früh (24.) eine Vorentscheidung gefallen. Bis zur Pause verkürzte Wittlich zwar nochmal auf 19:12, aber keiner der etwa achtzig Zuschauer glaubte ernsthaft daran, dass die Siegpunkte noch gefährdet wären. So war auch der Zweibrücker Trainer Lydorf mit der Darbietung seiner Schützlinge vollauf zufrieden: „Das war ein perfekter Abschluss zu Hause. Einfach ein gutes Spiel meiner Mannschaft. In der Deckung inklusive unserer Torfrau Daphi haben wir sehr gut gearbeitet und guten Tempohandball gezeigt. Im Angriff haben wir einen guten Spielfluss gehabt und waren im Vergleich zur Vorwoche gegen Marpingen nicht wiederzuerkennen“.
Auch in Durchgang zwei ließen die Zweibrückerinnen nicht locker und erhöhten sogar wieder das Tempo. Bis zum 26:16 durch die, an diesem Tag überragende Laura Witzgall, spielten sich die 64er förmlich in einen Rausch. Erst gegen Ende der Partie, als die HSG auf eine offensive Deckung umstellte und der Zweibrücker Übungsleiter allen Spielrinnen im Kader Spielanteile gönnte, wurde das Spiel ausgeglichener. Nach sehr ansehnlichen sechzig Minuten Frauenhandball auf guten Niveau, siegten die Hausherren völlig verdient mit 35:26. Aus einer geschlossen guten Mannschaftsleistung wollte Lydorf, der in der kommenden Saison in seine vierte Amtszeit geht, dennoch zwei Akteure besonders heraus heben: „ Aus einem sehr guten Team, will ich heute besonders Daphne und Laura herausnehmen, die beide ein super Spiel gemacht haben“.
Zum Abschluss der Saison treten die Zweibrücker Frauen nächste Woche beim Tabellenzweiten, der HSG Hunsrück an.
Es spielten:
Daphne Huber und Eva Menzerath im Tor,
Lara Schlicker 3, Lisa Paquet 1/1, Miri Schöneich 3, Lucie Krein 4, Levke Worm 5/2, Laura Witzgall 6, Katharina Koch 7, Carla Wiegand 4, Kathi Handermann 2, Annika Birringer
Zeitstrafen: 3-4, Siebenmeter: 4/3 – 9/6, Zuschauer: 80, Schiedsrichter: Maul/Rausch (HSG Rhein-Nahe Bingen)