Den dritten Tabellenplatz in der Endabrechnung der RPS-Oberliga haben die Zweibrücker Löwen weiterhin fest im Blick. Im drittletzten Saisonspiel gegen die HSG Kastellaun-Simmern war diese Ausgangslage – und der dadurch bedingte Motivationsschub für die Mannschaft - auch klar erkennbar. Die 64er waren ihren Gästen in diesem Spiel jedenfalls klar überlegen und holten einen ungefährdeten 37:24 (19:11)-Heimsieg.
Waren es im Hinspiel zum einen HSG-Torhüter Luca Korbion und zum anderen in der Schlussphase der Begegnung Torjäger Henrik Walb, die den 64ern große Probleme bereiteten, so waren die Gastgeber dieses Mal bestens eingestellt. Zwar war Walb bis zur 17. Spielminute beim Zwischenstand von 11:7 mit bis dahin sechs Torerfolgen erneut der einzige HSG-Spieler, von dem Torgefahr ausging, allerdings waren hier auch bereits drei Siebenmetertreffer dabei. Und im weiteren Spielverlauf gelang es dem wuchtigen Halblinken dann immer weniger, sich gegen die SV-Defensive durchzusetzen.
„Ich ärgere mich aber schon ein wenig, dass wir in diesem Spiel doch wieder einige Zweikämpfe zu viel verloren haben“, war SV-Trainer Axel Koch mit der Abwehrarbeit seiner Mannschaft nicht immer zufrieden. Dafür konnte er mit dem Auftritt im Angriff sehr zufrieden sein, was letztlich 37 Tore der torgefährlichsten Oberligamannschaft auch eindrucksvoll belegen.
Mit einer Anfangsformation ohne Mannschaftskapitän Tom Grieser und Benni Zellmer gelang es den 64ern, das Spielgeschehen frühzeitig an sich zu reißen.
Tobi Alt, am vergangenen Wochenende mit 15 Treffern überragender SV-Spieler ließ bis zum 5:2-Zwischenstand in der sechsten Spielminute zwei weitere Treffer folgen, ehe er sich in der achten Minute ausnahmsweise mal wieder einen Fehlversuch leistete.
„Insgesamt haben wir aber sehr konzentriert abgeschlossen“, war Koch sehr zufrieden mit der Qualität der Torwürfe seiner Spieler. Korbion fand jedenfalls überhaupt nicht ins Spiel, hatte am Ende auch eine wesentlich schwächere Quote als auf Zweibrücker Seite die beiden gut haltenden Keeper Benedikt Berz und Julien Santarini.
Koch nutzte in diesem Spiel ohnehin die Gelegenheit, allen Akteuren entsprechende Spielanteile einzuräumen. Und dadurch war immer eine „fitte“ Truppe auf dem Parkett, was sich insbesondere auch im schnellen Umschaltspiel zeigte.
So gelang es den 64ern auch in diesem Spiel wieder, insgesamt 14 Tempogegenstöße erfolgreich abzuschließen.
Beim 13:7-Zwischenstand in der 18. Spielminute lagen die SVler erstmals mit sechs Toren vorne, zehn Minuten später beim 19:9-Zwischenstand erstmals sogar mit zehn Toren. Allerdings gelang es den Gästen durch zwei Torerfolge von Andrius Zigelis und Laszlo Sebastian Gilanyi vor der Pause noch eine leichte Ergebniskorrektur zum 19:11-Halbzeitstand zu erzielen.
Die beiden Mannschaften und die etwa 200 Zuschauer freuten sich übrigens über sehr prominenten Besuch in der Halle. Dass Weltmeister Christian Schwarzer sich häufiger in der Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle Handballspiele anschaut, ist ja zumindest für die einheimischen Fans keine Überraschung mehr. Am Samstagabend hatte er mit Markus Baur allerdings noch einen guten Freund mit dabei, so dass zwei Leistungsträger der 2007er Weltmeistermannschaft am Samstagabend in Zweibrücken zu Gast waren.
Der Start in die zweite Hälfte war dann geprägt von beiderseits nachlassender Defensivarbeit, so dass sich zeitweilig ein sehr kurzweiliges und für die Fans unterhaltsames Handballspiel entwickelte. Mit einer weiterhin klar kontrollierenden SV-Truppe und einer Gästetruppe, die sich zwar in der 42. Spielminute nochmals auf sieben Tore herangearbeitet hatte, die allerdings danach auch acht Minuten lang ohne eigenen Torerfolg blieb und die 64er wieder wegziehen lassen mussten.
In der 45. Spielminute war es dann so weit. Nachdem er zuvor zweimal übers Tor geworfen hatte, traf Rechtsaußen Philipp Hammann für die Zweibrücker Löwen zum 28:19-Zwischenstand. Damit hatten sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt alle in diesem Spiel eingesetzten elf Zweibrücker Feldspieler in die Torschützenliste eingetragen, was sicher auch mehr als eine reine Randnotiz darstellen dürfte.
Im weiteren Spielverlauf bauten die 64er den Vorsprung weiterhin aus und gewannen schließlich deutlich mit 37:24. Max Semas Treffer zum 11:6-Zwischenstand war dabei das 800. Saisontor der Löwen.
Am Ende waren die 64er zufrieden mit sich, dem Spielverlauf und dem Ergebnis.
Den ca. 200 Zuschauern stellte sich aber nach dem Spiel eher wieder die Frage, wie es die 64er anstellen konnten, im Hinspiel so zu agieren, dass dieses Hinspiel verloren wurde.
Um das nun angestrebte Saisonziel aber auch tatsächlich zu schaffen und den dritten Tabellenplatz zu sichern, müssen die 64er auch am kommenden Wochenende beim Tabellenletzten SG Gösenroth/Laufersweiler gewinnen. Und das ist angesichts der Auswärtsbilanz der Zweibrücker Löwen, die bei den vier Teams auf den Plätzen zwölf bis 15 alle acht möglichen Auswärtspunkte abgegeben haben, sicher kein einfaches Unterfangen.
Andererseits belegen genau diese 0:8 Punkte aber auch den Unterschied zwischen der eigenen Mannschaft und beispielsweise der Mannschaft des neuen Meisters und Drittligaaufsteigers VTZ-Saarpfalz, die sich in den wichtigen Spielen gegen solche Teams keinerlei Blöße gegeben hatte.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz und Julien Santarini (ab 43.) im Tor – David Oetzel 4, Lukas Majbik 4, Christopher Huber 5 – Tobias Alt 3, Tim Schaller 3 – Max Sema 2 - Benni Zellmer 8/3, Tom Grieser 3, Philipp Hammann 2, Niklas Bayer 2, Till Wöschler 1,
HSG Kastellaun-Simmern:
Luca Korbion und Maurice Lahm (ab der 53.) im Tor - Patrick Hess 1, Laszlo Sebastian Gilanyi 2, Henrik Walb 8/5 – Kevin Spreda, Abdelaziz Helaoui 5 – Bastian Wendling 2 – Andrius Zigelis 6/1, Luca Priestersbach,
Zeitstrafen 2 – 1, Siebenmeter 4/3 - 8/6, Zuschauer 200, Schiedsrichter: Thorsten Maul / Michael Rausch (Bingen).