Die Oberligafrauen des SV 64 Zweibrücken verloren in Marpingen nach fünfzig Minuten nicht nur den Faden, sondern damit am Ende auch dramatisch beide Punkte im Saarderby. Obwohl die Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf eine viertel Stunde vor dem Abpfiff noch komfortabel mit vier Treffern in Front lag, gaben die Gäste das Spiel noch aus der Hand und mussten letztendlich eine bittere 22:23-Niederlage quittieren. Beste SV-Werferin war Neuzugang Renata Szabo mit sieben Treffern.
Den Hausherren gelang mit einer schnellen 3:0 Führung der bessere Start ins Spiel. Dabei profitierten sie in der Anfangsphase immer wieder von technischen Fehlern der 64er, die die Nordsaarländerinnen gekonnt in schnelle Gegenstoßtore umgemünzten. Es dauerte zehn Minuten bis die Gäste ihre Nervosität ablegen konnten. Renata Szabo erzielte mit ihrem ersten Pflichtspieltor den 5:5 Ausgleichstreffer (11.). Von nun ab bestimmten die Zweibrückerinnen das Spielgeschehen. Kontinuierlich setzten sie sich Tor um Tor ab und führten zur Halbzeit mit 13:10. Trainer Lydorf haderte aber bereits jetzt schon mit der Chancenverwertung seiner Schützlinge:“ Leider haben wir es dann ab der 20. Minute immer wieder verpasst den Sack zu zumachen. Wenn man in einem Spiel drei oder vier Mal mit vier Toren führt und es nicht schafft, das Spiel zu gewinnen, ist irgendwas falsch gelaufen“. Tatsächlich scheiterten die 64er zu häufig an der guten Marpinger Torfrau Carina Kockler mit guten Einwurfmöglichkeiten oder schlossen ihre Angriffe zu überhastet ab.
Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer in der Marpinger Sporthalle das gleiche Bild. Der SV 64 Zweibrücken bestimmte das Spielgeschehen und führte nach 45. Minuten beim 19:15 mit einem beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung. Doch Marpingen kämpfte sich ins Spiel zurück. Angetrieben durch Solveig Petrak, der in dieser Phase drei ihrer vier Tore gelang, holte die HSG Tor um Tor auf. Zehn Minuten vor dem Ende gelang ihr beim 20:20 der Ausgleich. Im Gegenzug traf Renata Szabo mit ihrem siebten Treffer wiederum zur Führung. Es sollte allerdings ihre letzte Aktion in diesem umkämpften Derby sein. Wenige Sekunden später handelte sich die Ungarin ihre dritte Zeitstrafe und somit die folgerichtige Disqualifikation ein. In Unterzahl traf Annalena Frank noch zum 22:20, aber danach konnten die Löwinnen in den verbleibenden neun Minuten keinen einzigen Treffer mehr erzielen. So kam es wie es kommen musste. Die HSG erzielte noch drei Tore und gewann ein hochdramatisches Derby am Ende knapp mit 23:22 Toren. Der Zweibrücker Übungsleiter Rüdiger Lydorf tat sich nach der Auftaktniederlage schwer, das Spielgeschehen zu analysieren: „Es ist mir immer noch unerklärlich wie wir das Spiel aus der Hand geben konnten, ohne das Marpingen etwas an seiner Spielweise geändert hat. Unser Tempospiel war ab Mitte der 2. Hälfte einfach schlecht und im Angriff haben wir immer wieder falsche Entscheidungen getroffen“. Am kommenden Wochenende wartet auf sein Team gleich das nächste Derby mit dem Auswärtsspiel bei der HSV Püttlingen.
Es spielten:
SV 64 Zweibrücken: Huber - Szabó (7), Krein (4/1), Koch (6) - Pfeifer (1), Frank (1/1) - Sohns (1) - Worm (1), Schlicker, Fuhr, Witzgall, Hartfelder (1)
Zeitstrafen: 3:3 - Rote Karte: Szabó (51./dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 6/4 - 5/3 - Schiedsrichter: Höger/Hehn (Haßloch/Hochdorf).
Frauen verlieren unglücklich in Marpingen HSG Marpingen-Alsweiler – SV 64 Zweibrücken 23:22 (10:13)
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- Geschrieben von Roman Kuhn