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Neue Saison – altes Leid, die Oberligahandballer des SV 64 Zweibrücken machten bei ihrem ersten Auftritt in der Ferne exakt dort weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufhörten. Nach einer ganz schwachen Vorstellung, verlor das Team von Trainer Stefan Bullacher gegen die SG Saulheim, auch in der Höhe völlig verdient, mit 27:16 Toren. Einziger Lichtblick war Linkshänder Philipp Hammann mit sieben Treffer.

Mit großen Erwartungen und toller Unterstützung durch die mitgereisten Fans, die sich unter den 350 Zuschauer in der Ritter-Hundt-Arena lautstark bemerkbar machten, traten die 64er bei der SG Saulheim an. Der Auswärtsfluch aus der letzten Runde, als die Westpfälzer unter anderem gegen alle fünf Abstiegskandidaten verloren, sollte endlich der Vergangenheit angehören. Doch die Euphorie legte sich bereits nach wenigen Minuten. Vom Anpfiff weg übernahmen die Hausherren das Kommando und kamen viel zu häufig durch gewonnen Zweikämpfe zu einfachsten Torerfolgen. Im eigenen Angriff agierten die Gäste gehemmt und ohne Durchschlagskraft. Der Angriffsschwung aus der Begegnung gegen Mundenheim schien wie weggeblasen zu sein. Folgerichtig setzen sich die Rheinhessen ab und beim Zwischenstand von 5:2 (13.) zog der Zweibrücker Trainer Stefan Bullacher die Reißleine und beantragte eine Auszeit, um sein Team wieder auf die Erfolgsspur zu bringen.  Doch der Effekt verpuffte und Saulheim zog weiter auf und davon. Während den 64ern bis zur 24. Minute lediglich drei Treffer gelangen, trafen die Saulheimer, angeführt von ihrem überragenden Spielmacher Matthias Conrad scheinbar nach Belieben. Erst kurz vor dem Seitenwechsel wurde die Partie offener und beim Zwischenstand von 12:7 wurden die Seiten gewechselt.

Direkt nach Wiederanpfiff verkürzten Kapitän Tom Grieser und Philipp Hammann mit einem Doppelschlag den Rückstand, aber es wurde zum Leidwesen der mitgereisten Fans nicht der erhoffte Beginn einer erfolgreichen Aufholjagt. Ganz im Gegenteil, denn nach einem kurzen Strohfeuer, geriet ihre Mannschaft nun vollends aus dem Tritt. Sichtlich verunsichert sollte ihnen in den verbleibenden zwanzig Minuten fast nichts mehr gelingen. Bedingt durch unzählige Zeitstrafen auf beiden Seiten, war der Spielfluss nicht mehr erkennbar. Überzahlsituationen wurden nicht konsequent ausgespielt, sondern endeten häufig als Ballverlust. Beim Tempogegenstoßspiel wurde der freie Mitspieler übersehen und stattdessen fünf Stürmerfouls produziert. Auch das Torwartgespann der Löwen erwischte einen gebrauchten Tag. Lediglich Philipp Hammann schien sich durch gute Einzelaktionen gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Als die Hausherren zehn Minuten vor dem Ende das 20:14 erzielen konnten, glaubte sicherlich kein Zuschauer mehr daran, dass dieses Spiel noch eine Wendung nehmen würde. Die Vorentscheidung war gefallen. In der Schlussphase gaben die Zweibrücker allerdings jede Gegenwehr auf und aus einer deutlichen Niederlage wurde am Ende sogar ein 27:16-Debakel. Trainer Bullacher fehlten nach dem Schlusspfiff etwas die Worte, um die sechzig Spielminuten zusammen zu fassen: „Mir waren die Auswärtsergebnisse aus der letzten Saison als Zuschauer teilweise wirklich schleierhaft. Jetzt bin ich ein Teil der Mannschaft und habe absolut keine Erklärung, wie es zu so einem Leistungseinbruch nach nur sieben Tagen kommen kann. Es tut mir unglaublich Leid für unsere treuen Fans. Dass muss ich erst mal verdauen. Damit habe ich nicht gerechnet und bin auch etwas sprachlos“. Am kommenden Wochenende empfangen die Löwen mit dem TV Hochdorf den Topfavoriten auf den Aufstieg in die 3.Liga.

Es spielten:
Berz und Santarini im Tor,
Hammann 7, Schaller 5/2, Huber , Bayer , Zellmer , Meiser , Grieser 2, Wöschler 1, Majbik 1, Schwarzer, Meister, Dobrani
Siebenmeter: 5/5 – 3/2, Zeitstrafen: 9/8, Zuschauer: 350, Schiedsrichter: Olbrich/ Plattner (TuS Mendig/HV Vallendar)