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Den Frauen des SV 64 Zweibrücken gelang am vergangenen Sonntag beim letztjährigen Tabellendritten HSV Püttlingen ein müheloser 33:20 Auswärtssieg. Gegen die ersatzgeschwächten Hausherren reichte eine ordentliche Leistung zum doppelten Punktgewinn. Beste Torschützen im Löwenteam waren Lucie Krein mit acht Treffern sowie Renata Szabo und Katharina Koch mit jeweils sechs Toren.

Vor dem Spiel hatte der Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf sein Team vor allem auf das torgefährliche Geschwisterpaar Marion Müller und Karolin Bittern im Trikot der Püttlinger vorbereitet. Doch die beiden Topspielerinnen fehlten krankheitsbedingt und konnten ihre Mannschaft nicht unterstützen. Das nahm der Partie bereits im Vorfeld einiges an Spannung, denn aufgrund des fehlenden Unterbaus ist der Verein aus dem Westen des Saarlandes kaum in der Lage, den Ausfall von Leistungsträgern zu kompensieren. Im Gegensatz zu den beiden saarländischen Konkurrenten SV 64 Zweibrücken und HSG Marpingen-Alsweiler, die jeweils ein Reserveteam in der Landesliga haben und deren A- und B-Jugendmannschaften in der Oberliga spielen, ist die fehlende Nachwuchsförderung das größte Handicap des letztjährigen Saarpokalsiegers.

In der ersten Viertelstunde verkauften sich die Mädels von Püttlingens Neutrainer Miodrag Jelicic gut und lieferten ihren Gästen aus Zweibrücken einen offenen Schlagabtausch. Die ehemalige SV-Spielerin Michaela Both erzielte den Ausgleichstreffer zum 8:8 (15.). Danach besannen sich die Löwinnen allerdings auf ihre Stärken und zogen das Tempo deutlich an. Renata Szabo und Katharina Koch organisierten den Abwehrverband vorbildlich und Lucie Krein führte im Angriff klug Regie. Innerhalb weniger Minuten legten die 64er einen 9:1-Lauf hin und führten bereits im ersten Durchgang vorentscheidend mit 17:9 (25.). Bis zum Seitenwechsel (20:12) passierte nicht mehr viel. Zweibrückens Trainer Lydorf sah im Nachhinein auch in dieser Phase den Grundstock für einen ungefährdeten Auswärtssieg: „Die Mädels haben den Gegner in den ersten 15 Minuten etwas auf die leichte Schulter genommen. Sie haben aber selbst die Kurve noch gekriegt. Gerade Lucie, Katha und Renata haben hier ihre Qualitäten gezeigt. Nach der acht-Tore-Führung war das Spiel entschieden und ich konnte noch Einiges ausprobieren“.

So kam in Halbzeit zwei die erst sechzehnjährige B-Jugendspielerin Janine Baus aus der Talentschmiede von Dunja Bullacher zu ihrem ersten Oberligaeinsatz bei den Frauen. Neben Annalena Frank und Pauline Hartfelder war sie die dritte Jugendspielerin, die an diesem Nachmittag von ihrem Coach auf das Spielfeld beordert wurde. In der 51. Minute gelang der Linkshänderin dann per Siebenmeter auch noch ihr erstes Oberligator zum zwischenzeitlichen 31:17. Unspektakulär verlief die gesamte zweite Hälfte und am Ende siegten die Löwinnen völlig verdient mit 33:20. Trainer Lydorf wollte den hohen Sieg allerdings nicht überbewertet wissen: „Ich kann das Ergebnis aufgrund der Ausfälle bei Püttlingen klar einordnen, aber man muss trotzdem hier erst mal in dieser Höhe und mit der gegebenen Souveränität gewinnen“. Auch Zweibrückens Neuzugang Renata Szabo, die im letzten Jahr noch das Trikot der Püttlinger trug, war glücklich, dass es nach der Auftaktniederlage in Marpingen jetzt mit dem ersten Saisonsieg geklappt hat. „Es war schön wieder hier zu sein und zu gewinnen. Ich fühle mich beim SV 64, in der Mannschaft und dem Umfeld sehr wohl. Ich wohne mit meinem Mann in Zweibrücken, bin dort voll berufstätig und musste letztes Jahr für jedes Training in Püttlingen 100 Kilometer fahren. Mein Wechsel war eigentlich alternativlos“, erklärte die sympathische Ungarin nochmal die Gründe für ihren Wechsel.

Es spielten:
SV 64 Zweibrücken:

Huber, Menzerath im Tor,

Szabó 6, Krein 8/1, Koch 6 - Pfeifer 3, Frank 3 - Sohns 2/1 - Worm, Schlicker 3, Witzgall 1, Hartfelder, Baus 1/1
Zeitstrafen: 1:4  - Siebenmeter: 6/3 - 4/3 – Zuschauer: 60 - Schiedsrichter: Ebert/Rosteck (Weibern/Andernach).