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Das „HVS-Derby“ in der Frauen-RPS-Oberliga zwischen dem SV 64 Zweibrücken und dem HSV Püttlingen entwickelte sich am Samstagabend zu einem echten Kampfspiel.
Nach einem sehr ausgeglichenen Spielverlauf gewannen die SV-Frauen schließlich noch knapp mit 28:26 (15:15).
Dabei nutzte den „Löwinnen“ durchaus, dass die Begegnung unmittelbar nach dem Drittligaspiel der Männer ausgetragen wurde, denn zum einen blieben so noch knapp über 100 Zuschauer in der Westpfalzhalle, zum anderen sorgten die auch für eine ausgezeichnete Stimmung.
„Es war das erwartet enge und spannende Spiel“, stellte auch SV-Trainer Martin Schwarzwald nach dem Spiel fest. „Und das wiederum war klar, weil uns die Püttlinger Spielanlage nicht liegt“.
In der vergangenen Saison hatten die Zweibrücker Meisterschaftsambitionen den größten Dämpfer erhalten, weil die Löwinnen alle vier Punkte gegen den HSV Püttlingen verloren hatten.
Am Samstagabend äußerte sich diese relative Ausgeglichenheit insbesondere ergebnismäßig in der Weise, dass bis zum 5:5-Zwischenstand in der achten Minute ständig wechselnde Führungen zu verzeichnen waren, sich allerdings keine der beiden Mannschaften abzusetzen vermochten.
Danach übernahmen dann die Gäste das Spielgeschehen, kamen insbesondere immer wieder durch die quirlige Blerta Ilanzi zu gefährlichen Situationen. Entweder setzte sich „das Leichtgewicht“ in 1:1-Situationen durch oder holte Siebenmeter und Strafzeiten heraus.
Erkennbar war aber auch, dass die Gäste mit ihrer sehr aggressiven Deckungsarbeit die Zweibrücker Frauen schon einigermaßen aus dem Konzept brachten.
Gut, dass Torjägerin Joline Müller wieder traf, weitere elf Tore ihrem Torekonto gutschreiben konnte. Müllers Familie und Freunde hatten sich eigens für die beiden Spiele der Männer mit Jerome und der Frauen mit Joline neue T-Shirts mit der Aufschrift „es Müllert wieder“ fertigen lassen. Alleine 19mal konnte der J & J-Fanclub aus St. Wendel dann auch Tore der beiden Geschwister bejubeln, denn auch Jerome hatte seiner persönlichen Erfolgsbilanz acht weitere Tore hinzugefügt, bleibt mit nunmehr 82 Toren Zweiter der Torschützenliste der 3. Liga West.
Bis zur Halbzeit gelang es den Gästen hier immer wieder, vorzulegen. Erst eine Minute vor der Pause gelang Joline Müller zum 15:14 nochmals ein Führungstreffer des Tabellenzweiten, den die erfahrenste Spielerin auf Gästeseite, nämlich Aleksandra Jelicic mit einem Schlagwurf in den Winkel des von Pilar Lamade gehüteten SV-Tores erzielte.
SV-Trainer Martin Schwarzwald hatte Pilar Lamade erstmals in dieser Saison und nach guten Trainingsleistungen nominiert. Daphne Huber, die unter der Woche ebenso wie Katharina Koch erkrankt war, kam somit dieses Mal nicht zum Einsatz.
Nach dem Seitenwechsel spielte auf Zweibrücker Seite dann Jana Specht im Tor, aber auch ihr gelang es nicht, die Defensive merklich zu stabilisieren. Vielmehr zogen die Gäste nach dem Seitenwechsel weg und lagen in der 37. Minute mit 17:21 in Front.
Eine Vorentscheidung war allerdings auch das nicht, weil sich die Löwinnen anschließend fingen, weil sie – unterstützt von den Fans – nun zu kämpfen begannen und weil sie aufholten. „Joline hat hier ihr Wurfverhalten super umgestellt, nachdem sich die Torhüterin zuvor bestens auf unsere Torjägerin eingestellt hatte“, war SV-Trainer Martin Schwarzwald nun sehr zufrieden. Dabei war auch in dieser Phase nicht alles gelungen, ließen die SV-Frauen durchaus auch die eine oder andere hochkarätige Chance aus.
In der 50. Minute war dann alles wieder „auf Null“, hatten die SV-Frauen beim 23:23-Zwischenstand die vier Tore wieder aufgeholt.
Nun zeigten sie den nötigen Siegeswillen, bekamen das Spiel in den Griff und gewannen schließlich mit 28:26.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Pilar Lamade, Jana Specht (2. Hz.) und Daphne Huber (n.e.) im Tor – Joline Müller 11/1, Marion Weick 6, Lara Schlicker 3, Annika Schlegel 3, Katharina Koch 2, Anne Wild 1, Laura Witzgall 1, Sarah Witzgall 1, Miriam Schöneich, Katharina Handermann, Maren Rixecker.
HSV Püttlingen: Cornelia Holz und Kathrin Lill im Tor – Marion Müller 8/2, Blerta Ilazi 5, Miljana Cosic 3, Aleksandra Jelicic 3/1, Kira Martin 2, Katharina Dynus 1, Christina Müller, Lisa Vogt, Hanna Kimelman, Camille Frasca.
Zeitstrafen: 10:10 min, Siebenmeter: 1/1 – 5/4, Zuschauer 110, Schiedsrichter: Dirk Mayer / Jens Landraf (Göllheim-Eisenberg).