TSG Friesenheim – SV 64 Zweibrücken 20:43 (9:19)
Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken gewann das Oberligaduell bei der Bundesligareserve der Eulen Ludwigshafen eindrucksvoll mit 43:20 Toren. Damit legte das Team von Trainer Stefan Bullacher auch zugleich ihren anhaltenden Auswärtskomplex ab. Auf den Tag genau vor fünf Monaten, am 22.04.2018, gelang den 64ern, inklusive aller Vorbereitungsspiele, in Worms ihr letzter Auswärtserfolg. Erfolgreichster Werfer war Tim Schaller mit sieben Treffern (davon zwei Siebenmeter).
In den ersten Minuten der Partie war den Gästen aus der Westpfalz noch deutlich ihre Verunsicherung anzumerken. Die Niederlagenserie in fremden Hallen hatte sichtlich Spuren auf dem Selbstbewusstsein der jungen Zweibrücker Truppe hinterlassen. Aber schon zu Beginn spürten die etwa fünfzig Zuschauer im TSG Sportzentrum, dass die Löwen mit einer ganz starken kämpferischen Einstellung in die Vorderpfalz gereist waren. Lautstark dirigierten die beiden Abwehrchefs Benni Zellmer und Tom Grieser ihre Deckung. Die 3:2:1-Abwehr der Gäste stand sicher und Torwart Julien Santarini war direkt mit zwei Paraden auf seinem Posten. Nach ausgeglichenem Start und einer zwischenzeitlichen knappen 3:4-Führung, holten sich die 64er durch ihre engagierte Deckungsarbeit auch immer mehr die Sicherheit für ihr Angriffsspiel. Konsequent hielten sie das Spieltempo hoch und verwerteten ihre Ballgewinne durch schnelle Gegenstoßtore. Kontinuierlich setzten sich die Zweibrücker ab, so dass Friesenheims Trainer Uli Spettmann nach einer viertel Stunde (4:8) die Reißleine zog und versuchte seine Schützlinge in einer Auszeit neu einzustellen. Doch der Effekt verpuffte. Bei den Hausherren rieb sich die unermüdlich kämpfende Offensiv-Achse mit Spielmacher Timm Seifried und Kreisläufer Erik Hannes an der kompromisslosen Deckung der Löwen auf. Der sonst torgefährliche Joshua Brahm blieb im linken Rückraum dagegen blass und konnte nicht für die nötige Entlastung im Angriff sorgen. Zweibrückens Trainer Bullacher beorderte indes mit Wöschler, Majbik und Huber einen frischen Rückraumblock auf das Parkett und das Trio machte nahtlos dort weiter, wo ihre Vorgänger aufhörten – mit einem richtig guten Auswärtsspiel. Über die Zwischenstände von 6:12 (20.) und 9:16 (25.) konnten sich die Gäste bis zur Pause beim 9:19 erstmalig ein komfortables zehn Tore Polster erspielen. Debütant Philipp Baus erzielte mit dem Halbzeitpfiff, des sehr gut leitenden Schiedsrichtergespanns Kijowski/Strüder aus Bodenheim, sein erstes Tor bei den Oberligaherren. „Wir haben den Grundstein zum Erfolg bereits in der ersten Hälfte durch eine geschlossene Teamleistung gelegt. Darauf bin ich wirklich stolz. Die Jungs sind für ihren tollen Einsatz unter der Woche belohnt worden“, wollte der Zweibrücker Übungsleiter keinen Spieler einzeln herausheben, sondern stellte das Kollektiv in den Vordergrund.
Nach dem Seitenwechsel ersetzte Benni Berz, den guthaltenden Julien Santarini im Tor und auch bei ihm sollte ausgerechnet am heutigen Tag ein festsitzender Knoten platzen. Berz wuchs in den folgenden dreißig Minuten über sich hinaus, nagelte das Gehäuse mit 15 Paraden förmlich zu und leitete damit eine Vielzahl an schnellen Gegenangriffen seiner Löwen ein. Immer wieder tauchten die flinken Zweibrücker bei Tempogegenstößen völlig frei vor dem Schlussmann der Eulen, Leon Hoblaj auf, der durch tolle Paraden noch Schlimmeres verhindern konnte. Trotzdem konnte auch er den Sturmlauf der 64er nicht aufhalten, die sich bis zur 48. Spielminute auf einen, sage und schreibe, zwanzig Tore Vorsprung absetzen konnten. Ab dann schickte Trainer Bullacher bis auf den einundzwanzigjährigen Keeper Berz eine reine U-20-Mannschaft aufs Feld. Auf der rechten Außenbahn machte Linkshänder Philipp Baus aus der A-Jugend mit fünf blitzsauberen Toren auf sich aufmerksam. Und auch Giona Dobrani erzielte auf dem linken Flügel seine ersten beiden Treffer in der ersten Herrenmannschaft. Am Ende siegten die Rosenstädter auch in der Höhe völlig verdient mit 43:20 Toren. „Ich habe mich vor allem für Giona und Philipp riesig gefreut. Das sind beide zwei ganz fleißige, talentierte und sympathische Jungs, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen“, erteilte Bullacher nach dem Spiel noch ein Sonderlob an seine beiden Youngster. Nächste Woche tritt sein Team dann wieder auswärts in Vallendar an.
Es spielten:
Berz und Santarini im Tor,
Hammann 4, Schaller 7/2, Huber 4, Bayer 5, Zellmer 4, Grieser 2, Wöschler 3, Majbik 3, Schwarzer 4, Baus 5, Dobrani 2
Siebenmeter: 2/1 – 2/2, Zeitstrafen: 0/3, Zuschauer: 50, Schiedsrichter: Paul Kijowski und Lukas Strüder (Bodenheim).