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TV Engers – SV 64 Zweibrücken 39:30 (20:19)

Die Frauen des SV 64 Zweibrücken verloren ihr Auswärtsspiel beim TV Engers deutlich mit 39:30. Dabei zeigte das Team von Trainer Rüdiger Lydorf vor allem in den letzten fünfzehn Minuten eine indiskutable Leistung. Nach dem 26:26 Unentschieden (45.) besiegelte ein 13:4 Lauf der Hausherren das unerwartete Debakel gegen den Aufsteiger aus dem Rheinland. Lucie Krein (8/2), Renata Szabo (6/4) und Katharina Koch (5) trafen am häufigsten für die Löwinnen.

In den ersten zehn Minuten war die Handballwelt für die Saarpfälzerinnen noch in Ordnung. Nach einem guten Start und einer zwischenzeitlichen 7:3 Führung, verloren die Gäste, die auf Ina Sohns und Eva Menzerath verzichten mussten, allerdings immer mehr die Dominanz der Anfangsminuten. Bereits beim 8:8 (12.) war das gute Ergebnis wieder egalisiert. Was dann folgte bezeichnete Trainer Rüdiger Lydorf später als ein fünfzig Minuten andauernder Tiefschlag. Zum einen hatten seine Spielerinnen in der spiegelglatten Turnhalle in Neuwied nicht nur sprichwörtlich einen schweren Stand, und zum anderen fehlte durch das dort herrschende Haftmittelverbot nicht nur die Bindung zum Ball, sondern gleich zum gesamten Angriffsspiel.
Gleich vier vergebene Strafwürfe sind ein Ausdruck mangelnder Abschlussstärke. Doch das größte Problem der Zweibrücker Löwinnen lag in der Defensive: „Es fehlte uns an der nötigen Aggressivität im Zweikampf. Wir waren immer einen Schritt zu spät. Wenn du gefühlt, keinen Zweikampf gewinnst und die Torwarte keinen Ball halten, kannst du auch nicht gewinnen“, so ein äußerst angefressener Trainer Lydorf nach der Begegnung. Mit einem in der Höhe fast schon  rekordverdächtigen Halbzeitergebnis von 20:19 wurden die Seiten gewechselt.

Aber auch in Durchgang zwei änderte sich bis zur 45. Minute (26:26) nichts am Spielgeschehen. Es war nicht zu erkennen, welches Team der Aufsteiger und wer der Tabellendritte auf dem Feld war. Doch in der letzten viertel Stunde steigerten sich die Rheinländerinnen in einen wahren Spielrausch, während die 64er vollends zusammenbrachen. Angetrieben von ihren beiden Haupttorschützen Derya Akbulut und Anne-Lena Thiel, die gemeinsam achtzehn Tore erzielen konnten, zogen die Gastgeber uneinholbar davon. Über die Zwischenstände von 30:27 (47.), 33:28 (52.) und 38:28 (58.) fuhren sie einen sensationellen 39:30 Heimsieg gegen die Löwinnen ein. „Ich bin wahnsinnig enttäuscht. Dass wir uns so abschießen lassen ist einfach nur unterirdisch. Dafür gibt es keine Ausreden. So brauchen wir nächste Woche erst gar nicht zur HSG Hunsrück zu fahren“, ging der Zweibrücker Übungsleiter nach der Partie mit seinen Spielrinnen hart ins Gericht. Nächste Woche reist sein Team zum Tabellenführer HSG Hunsrück.

Es spielten:
SV 64 Zweibrücken:
Huber und Schillo im Tor,
Szabó 6/4, Krein 8/2, Koch 5, Pfeifer 2, Frank 3, Schlicker, Witzgall 3, Hartfelder 2, Baus 1, Bullacher.
Zeitstrafen: 2:2 - Siebenmeter: 4/3 - 10/6 – Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Weiler/Bentz (Eckbachtal/Kandel)