Löwen erwarten Mülheim mit Toptorjäger Zerwas zum Verfolgerduell
Die Herren des SV 64 Zweibrücken erwarten am kommenden Samstag, um 18 Uhr, den TV Mülheim zum Verfolgerduell in der Oberliga. Die Mülheimer und die 64er, die lediglich zwei Punkte voneinander trennen, sind die ärgsten Verfolger des aktuellen Spitzenduos aus Hochdorf und Budenheim. Während die beiden Topfavoriten ihre Klingen am Sonnabend in Hochdorf kreuzen, kämpfen die Verfolger zeitgleich in der Ignaz Roth Halle darum, den Anschluss an die Spitze zu halten.
Der TV Mülheim hat mit dem Rückraumkanonier Max Zerwas den aktuell torhungrigsten Spieler der Oberliga in seinen Reihen. Der Toptorschütz traf an den vorrangegangenen zehn Spieltagen sage und schreibe 95 Mal ins Schwarze. Das ist annähernd ein Schnitt von unfassbaren zehn Toren pro Begegnung. Zum Vergleich gelangen dem aktuell besten Zweibrücker Spieler, Tim Schaller, als Vierter der Torschützenliste gerade mal 55 Treffer. Doch die Zweibrücker Abwehr kann sich nicht alleine um den Mülheimer Torschütze vom Dienst konzentrieren. Neben Zewars könnten vor allem der wendige Spielmacher Julian Vogt und der quirlige Kreisläufer Philipp Schwenzer die Deckung der Löwen vor große Probleme stellen. Trainer Bullacher stellt dem Trio der Mülheimer jedenfalls ein hervorragendes Zeugnis aus und nennt es respektvoll „Das magische Dreieck“, in Anlehnung an das Fußball-Dreigestirn des VFB Stuttgarts der neunziger Jahre Balakov, Bobic und Elber. „Zerwas ist unglaublich wurfgewaltig und nur schwer zu kontrollieren. Schwenzer ist ein Kreisläufer der Extraklasse, der die Tiefenräume perfekt nutzt und Vogt ist ein Spielmacher der alten Schule, der fintenreich seine Gegenspieler zum Narren hält. Er spielt Handball wie ein Taschendieb – ich könnte ihm stundenlang zuschauen“, kommt der Zweibrücker Übungsleiter regelrecht ins Schwärmen. Doch Bullacher weiß auch um die Qualitäten seiner Schützlinge. Denn mit gerade mal 25 Gegentoren pro Spiel, verfügt sein Team, nach Tabellenführer Hochdorf, über die beste Defensive der Liga. Deshalb erwartet der A-Lizenzinhaber, trotz der Mülheimer Angriffspower, ein Spiel auf Augenhöhe und sieht seine Mannschaft durch den Heimvorteil in einer leichten Favoritenrolle. Seit sechs Spielen sind die Löwen bereits unbesiegt und die Spieler brennen nach vier Auswärtssiegen und zwei Remis, endlich auf den langersehnten zweiten Heimsieg der Saison. Die Mannschaft entwickelt sich kontinuierlich weiter und gewinnt Woche für Woche an Stabilität. Wichtiger Bestandteil ist dabei Kapitän und Abwehrchef Tom Grieser, der aktuell in einer neuen Rolle als Kreisläufer fungiert. „Ich habe auch in der Jugend schon öfters am Kreis gespielt, deshalb ist die Position nicht neu für mich. Ich bin dann eben im Angriff und in der Abwehr mehr im Körperkontakt. Das kommt mir von meinem Naturell sogar entgegen“, benötigt der Zwanzigjährige nach eigener Aussage, keinerlei Eingewöhnungszeit, um sich in seiner neuen Umgebung zurecht zu finden. Neben Grieser wird auch Tim Schaller, nach überstandener Grippe, wieder seine neue Spielmacherrolle übernehmen. Auf Linkshänder Thomas Zellmer und Rüchraumspieler Till Wöschler müssen die Löwen indes weiterhin verletzungsbedingt verzichten. Youngster Philipp Meiser wird in der Jugendbundesliga beim Auswärtsspiel in Konstanz gebraucht und wird den Herren deshalb nicht zur Verfügung stehen.
Frauen wollen dritten Heimsieg
Um 20 Uhr, also direkt im Anschluss an das Spiel der Männer, empfangen die Frauen des SV 64 Zweibrücken, die Oberligavertretung der VTV Mundenheim. Dabei treten die Mädels von Trainer Rüdiger Lydorf am neunten Spieltag, erst zum dritten Mal in der heimischen Ignaz Roth Halle an. Alle sechs anderen Begegnungen fanden spielplanbedingt jeweils in der Fremde statt. Zuletzt mussten die Löwinnen zwei Auswärtsniederlagen in Folge einstecken und wollen gegen die Vorderpfälzerinnen schnell wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Doch Lydorf möchte den kommenden Gegner auf keinen Fall an seinem elften Tabellenplatz bewerten, denn das Team aus der Chemiestadt Ludwigshafen verfügt über bemerkenswerte Qualitäten. Vor allem die starke Rückraumachse Götz, Schmieder und Spielmacherin Marlene Wehr macht dem Coach Kopfzerbrechen. Ihre Kreise gilt es einzuengen. „Der aktuelle Tabellenplatz wird der Mannschaft nicht gerecht. Sie sind sehr kampfstark und gehen über 60 Minuten dorthin wo es weh tut. In der Abwehr spielen sie eine 6:0 Deckung, die ein gutes Gefühl für Ballgewinne hat. Hier müssen wir sehr aufmerksam sein, um keine einfachen Ballverluste zu haben und in Gegenstöße zu laufen“, fasst der Trainer nochmal die Marschroute für das Spiel zusammen. Dabei blickt Lydorf auf eine bescheidene Trainingswoche zurück, in der eine sinnvolle taktische Vorbereitung fast unmöglich war. Die endgültige Zusammensetzung des Kaders wird sich deshalb wohl erst nach dem Abschlusstraining am späten Freitagabend entscheiden. Das größte Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Kreisläuferin Laura Witzgall. Außerdem wird B-Jugendspielerin Nina Schillo die angeschlagene Eva Menzerath im Tor ersetzen. Ungeachtet der personellen Fragezeichen möchten die 64er ihre weise Heimspielweste behalten und hoffen auf lautstarke Unterstützung ihrer Fans.