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Eine ganz harte Nuss haben die Herren des SV 64 Zweibrücken am kommenden Sonntag um 17 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Eckbachtal zu knacken. Die sogenannten Geckos, die viele Jahre ein Leben als Fahrstuhlmannschaft zwischen der Oberliga und der Pfalzliga verbringen mussten, sind aktuell weit davon entfernt als Abstiegskandidat gehandelt zu werden. Ganz im Gegenteil, die Spielgemeinschaft aus der Vorderpfalz, ist zusammen mit dem TV Offenbach und den Sportfreunde Budenheim, eine von drei Teams, die in der heimischen Halle noch keinen Punkt abgegeben haben. 8:0 Punkte und eine Tordifferenz von plus 25 Toren in vier Partien sprechen eine deutliche Sprache. Eckbachtals Trainer Thorsten Koch setzt dabei auf verschiedene variable Deckungsformationen und ein schnelles Umschaltspiel. Vor allem die beiden Außen Sven Lerzer und Mahamed Subab erzielen nach Ballgewinnen immer wieder einfache Tore in der ersten Welle des Tempogegenstoßes. Im Positionsangriff sorgen die wendigen und technisch starken Rückraumspieler wie Max Schreibe, Jochen Schloss oder die Brüder Thomas und Michael Betz, die gemeinsam bereits über 150 Treffer erzielen konnten, für viel Torgefahr. Keine leichte Aufgabe für die Gäste aus Zweibrücken. Von dem vieldiskutierten Haftmittelverbot in der Halle in Dirmstein und einer daraus resultierenden Wettbewerbsverzerrung will Zweibrückens Trainer Stefan Bullacher aber nichts wissen: „Ich freue mich natürlich nicht darüber, aber der Wettbewerb wird durch die Spielordnung bestimmt und dort steht, dass die Benutzung von Haftmittel freiwillig ist. Im Sinne des Wettbewerbs müssen wir uns sogar die Frage stellen, wer den größeren Nachteil hat – wir, die wir einmal auswärts ohne Haftmittel spielen müssen, oder Eckbachtal, die 15 mal auswärts mit Harz spielen und es zuhause aber nicht trainieren können“. Vielmehr sieht Bullacher vor allem seine Defensive gefordert. Zwar verfügen die 64er aktuell über die zweitbeste Abwehr, doch der eigentlich gute Schnitt von 25 Gegentoren pro Spiel wird am Sonntag nicht zum Sieg reichen, denn die Geckos kassieren in heimischen Gefilden gerade mal 23 Treffer ins eigene Gehäuse. „Wir müssen stabil verteidigen und ihre schnellen Kontertore verhindern. Im Angriff wollen wir sehr verantwortungsvoll mit unseren Chancen umgehen. Und zu guter Letzt hat Thorsten Koch als großartiger Taktiker, bestimmt noch die eine oder andere Überraschung für uns parat“, fasst der A-Lizenzinhaber den theoretischen Matchplan vorab zusammen und hofft natürlich auf eine positive Umsetzung. Seinem Pendant auf Eckbachtaler Seite bringt Bullacher indes großen Respekt gegenüber. Beide kennen sich schon viele Jahre und standen sich, 2002 im Gründungsjahr der RPS-Liga, sogar noch als Spieler gegenüber. Die letzte Begegnung der beiden Trainer liegt auch schon wieder acht Jahre zurück und ging in die Annalen der Vereinsgeschichte ein. Beim 44:44 Unentschieden im Jahre 2010 in Dirmstein, übrigens noch mit Haftmittel, sind die meisten Tore in einer Oberligapartie mit Zweibrücker Beteiligung gefallen. Dieses Ergebnis wird am Sonntag wohl eher nicht zu erwarten sein. Personell kann Bullacher bis auf Thomas Zellmer wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen können. Till Wöschler ist nach seinen Rückenproblemen wieder genesen und Youngster Philipp Meiser spielt bereits am Samstag in der Jugendbundesliga.


Frauen bei Aufsteiger Budenheim zu Gast


Die Frauen des SV 64 Zweibrücken reisen am Samstag zum Auswärtsspiel nach Budenheim. In den letzten Jahren traten die Budenheimer Handballerinnen als Teil der Mainzer Dynamites in der zweiten Bundesliga an. Nach der Trennung von Mainz 05 spielen die Sportfreunde aus dem Mainzer Stadtteil wieder als selbständige Frauenmannschaft in der Oberliga. Und der Aufsteiger spielt im Mittelfeld der Liga eine gute Rolle. Vor allem Dana Quilitsch und die junge Sophie von Römer drücken dem Spiel der Hauptstädter ihren Stempel auf. Die klangvollen Namen aus der ruhmreichen Zeit des Budenheimers Männerhandballs, haben auch familiäre Verbindungen zueinander. Dana ist die Frau von Markus Quilitsch und Sophie ist die Tochter von Andreas von Römer, die beide mit den großen Handballerfolgen der 90er und 2000er Jahre fest verbunden sind. Dass der Frauenhandball in Budenheim aktuell hoch im Kurs steht, zeigen auch die vielen Talente, die sich im Jugendbundesligateam der Rheinhessen tummeln. Deshalb ist der Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf auch davon überzeugt, dass die Sportfreunde auch in Zukunft ein starker Gegner sein werden. Lydorf selbst wird seiner Mannschaft am Wochenende fehlen, da er beruflich verhindert ist. Deshalb springt Axel Koch für ihn in die Bresche, der im letzten Jahr noch die Männer der 64er in der Oberliga betreute. Anpfiff ist am Samstag um 18 Uhr in der Budenheimer Waldsporthalle.