SV 64 Zweibrücken – VFL Günzburg 32:23 (14:14)
Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken gewannen am neunten Spieltag der Jugendbundesliga ihr siebtes Spiel und verteidigten mit nunmehr 14:4 Punkten den dritten Tabellenplatz. In einer hoch emotionalen Partie, die sich aber auf überschaubarem Niveau bewegte, sorgte eine deutlich Leistungssteigerung im zweiten Durchgang für einen verdienten 32:23 Heimsieg gegen biedere Günzburger. Bester Werfer im Team der Junglöwen war Philipp Meiser mit sechszehn Tore (davon fünf per Siebenmeter).
Es war die 45.Spielminute, als der eher zurückhaltende Abwehrspezialist Nico Müller den Treffer zum 24:17 erzielte, emotional die Siegerfaust ballte und mit einem Jubelschrei die ganze aufgestaute Anspannung deutlich sichtbar von ihm abfiel. Zu diesem Zeitpunkt zweifelte keiner der gut 150 Zuschauer in der Ignaz Roth Halle mehr daran, dass die 64er ihre Punkte 13 und 14 unter Dach und Fach bringen würden. Zu deutlich war im zweiten Abschnitt der Unterschied zwischen den Junglöwen dem Nachwuchs des ehemaligen Erstligisten. Günzburg versuchte über die gesamte Spielzeit das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Durch lange Passfolgen stellten sie die Konzentration der Abwehrspieler immer wieder auf die Probe und zwangen die SV-Defensive durch Zweikämpfe - häufig an der Schrittegrenze - immer wieder in Freiwurfsituationen. Doch die Gäste fanden nur selten ein Durchkommen und häufig wurden die Würfe aus dem Rückraum sichere Beute von Zweibrückens Torwart Benedict Haubeil, der sich wie alle seine Mitspieler in Durchgang zwei deutlich steigerte. Im Angriff fanden die Hausherren den Schlüssel zum Erfolg durch Abschlüsse aus dem Rückraum. Allein 25 Mal warfen Meiser, Dettinger, Müller und Co am Ende aus der Distanz ins Günzburger Tor. Die beiden VFL-Keeper bekamen kaum einen Ball von der Freiwurflinie zu fassen. Vor allem Linkshänder Philipp Meiser traf nach Belieben und sollte mit sechszehn Toren erfolgreichster Schütze der Begegnung werden.
Davon dass die Junglöwen nach sechzig Minuten einen völlig ungefährdeten 32:23 Heimsieg einfahren würden, konnten die Zuschauer in Verlaufe der ersten Halbzeit nicht einmal träumen. In einem schon chaotisch anmutenden ersten Abschnitt, führten zuerst die Gäste aus Bayern deutlich mit 7:1 (10.), ehe die Schützlinge von Trainer Klaus Peter Weinert mit einem 13:7-Lauf dem Spiel ihren Stempel aufdrückten und zur Pause bei einem leistungsgerechten 14:14 Unentschieden die Seiten wechselten. Dazwischen lag ein halbstündiger Spielabschnitt, der von technischen Fehlern, Fehlersuchen, schwachen Abwehrreihen und indisponierten Torwarten geprägt war. Dass sich trotz des nicht bundesligatauglichen Auftritts auf dem Spielfeld, die Stimmung in der Halle emotional fast überschlug, lag an der Leistung der beiden Unparteiischen Daniel und Sebastian Halbach. Ihre Entscheidungen konnten die Spieler, Trainer, Betreuer und Zuschauer beider Mannschaften nicht nachvollziehen und sorgten auf den Bänken und der Tribüne für Unmut und auf dem Spielfeld für Verunsicherung. Aber auch die beiden Referees schüttelten in der Halbzeitpause ihre Unzulänglichkeiten aus den Kleidern und überzeugten im zweiten Durchgang durch eine unauffällige und souveräne Leistung.
Durch den Sieg freuen sich die Junglöwen über einen sensationellen dritten Tabellenplatz und gastieren kommende Woche beim verlustpunktfreien Ligaprimus, den Rhein-Neckar-Löwen.
Es spielten:
Haubeil und Backes im Tor,
Meiser 16/5, Müller 5, Meister 2, Dettinger 3, Baus 3, Becker, Knoll 1, Gräber, Graff 1, Altpeter 1, Hannich, Lorenz
Siebenmeter: 6/5 – 3/3, Zeitstrafen: 4/1, Zuschauer: 150, Schiedsrichter: Daniel Halbach/Sebastian Halbach (Handballverband Niederrhein)