SV 64 Zweibrücken – HABO Bottwar 28:27 (16:16)
Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken gewannen auch das erste Spiel der Rückrunde gegen die HABO Bottwar in der heimischen Ignaz Roth Halle mit 28:27. Durch den neunten Sieg im zwölften Bundesligaspiel verteidigten die Junglöwen ihren sensationellen vierten Tabellenplatz. Damit dürfen die Jungs von Trainer Klaus Peter Weinert weiterhin von der direkten Qualifikation für die Bel Etage des Deutschen Jugendhandballs träumen. In der nächsten Saison wird die Eliteliga im Zuge der Leistungsoptimierung sogar um zwei Vereine verkleinert, so dass nur noch zehn Mannschaften in der Bundesliga Staffel Süd antreten dürfen. Beim Heimsieg gegen Bottwar waren Philipp Meiser mit elf Treffer (davon zwei Siebenmeter) und Sebastian Meister, der sieben Mal traf, die besten Torschützen.
Nach dem Schlusspfiff musste Trainer Weinert erst einmal tief durchatmen. Die gerade abgelaufenen sechzig Minuten haben das Nervenkostüm des Übungsleiters und der wieder zahlreich erschienenen Zweibrücker Handballfans extrem strapaziert. Die Junglöwen fanden nämlich erst in den letzten zehn Minuten des Spiels zu ihren gewohnten Stärken und liefen ansonsten während der kompletten Spielzeit einem Rückstand hinterher. Vom Anpfiff weg waren die Gäste aus Baden-Württemberg den Einheimischen einen Tick voraus. In einer Begegnung, die handballerisch auf keinem guten Bundesliganiveau stand, fehlte es den 64ern in allen Mannschaftteilen an Stabilität. In Angriff schafften es lediglich Philipp Meiser und Sebastian Meister ihre Normalform auf die Platte zu bringen, die Abwehr war löchrig und den einzelnen Verteidigern fehlte es an konsequentem Zweikampfverhalten. Außerdem hatte der sonst so zuverlässige Torwart Benedict Haubeil einen gebrauchten Tag erwischt und bekam fast keinen Ball zu fassen. Dass es zur Halbzeit trotz der Zweibrücker Unzulänglichkeiten noch 16:16 Unentschieden stand, war eigentlich nur ein weiterer Beleg dafür, dass sich auch die Gäste aus Bottwar dem mäßigen Niveau der Begegnung angepasst hatten.
Im zweiten Durchgang übernahmen wiederum die Gäste aus Bottwar das Kommando. Vor allem der zwölffache Torschütze Tim Buck war von der SV-Abwehr einfach nicht in den Griff zu bekommen. Nach 40. Spielminuten (19:22) zog Trainer Klaus Peter Weinert die Reißleine und beantragte eine Auszeit um sein Team personell und taktisch neu einzustellen. Weinert wechselte den Torwart und schenkte dem erst sechszehnjährigen Schlussmann der B-Jugend, Daniel Backes, das Vertrauen. Außerdem ließ er den Bottwarer Torschützen vom Dienst, Tim Buck, in enge Manndeckung nehmen. Es dauerte allerdings noch weitere zehn Minuten bis die taktischen Vorgaben tatsächlich Früchte trugen. Johannes Knoll stellte mit seinem Treffer zum 23:24 (50.) den Anschluss her. Ab dann sollte sich das Blatt zu Gunsten der Junglöwen wenden. Youngster Daniel Backes entschärfte mehrere gute Einwurfmöglichkeiten der Gäste und im Angriff übernahm jetzt Philipp Meiser die Verantwortung. Meiser traf vielmal in Folge und brachte somit sein Team bis zum 27:24 auf die Siegerstraße. Am Ende konnte HABO zwar mit dem Schlusspfiff auf ein Tor verkürzen, der Heimsieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. SV Trainer Weinert freute sich über den Sieg, schlug aber nach der Begegnung auch kritische Worte an: „Das war heute unser zweitschlechtestes Saisonspiel. In der Abwehr fehlte der Biss, Bene hat einen rabenschwarzen Tag erwischt und im Angriff hat fast niemand Normalform erreicht. Das war heute ein dreckiger Sieg und wir können uns bei Daniel Backes bedanken, der gut hielt und bei Philipp Meiser, der am Schluss die Verantwortung übernommen hat. Um so ein Spiel zu gewinnen, brauchst du auch eine Portion Glück – die hatten wir am Ende auch noch“. Durch den Sieg haben die Zweibrücker Junglöwen mittlerweile ein Polster von acht Punkten Vorsprung, bei noch zehn ausstehenden Spielen, zum Tabellensiebten aufgebaut. Die Mannschaften auf den ersten sechs Plätzen der aktuellen Bundesligasaison qualifizieren sich automatisch wieder für die neue Runde.
Es spielten:
Haubeil und Backes im Tor, Meiser 11/2, Müller 1, Meister 7, Dettinger 2, Baus 5, Becker, Knoll 1, Gräber 1, Graff, Altpeter, Lorenz, Naumann
Siebenmeter: 3/2 – 4/3, Zeitstrafen: 6/7, Zuschauer: 250, Schiedsrichter: Kirchner / Scholl (Handballverband Niederrhein)