Die Frauen des SV 64 Zweibrücken empfangen am kommenden Sonntag die HSG Marpingen-Alsweiler zum Spitzenspiel der laufenden Oberligasaison in der Ignaz Roth Halle.
Zum Abschluss des Jahres bekommen die Fans des saarländischen Frauenhandballs noch einmal einen ganz besonderen Leckerbissen serviert. Wenn sich am Sonntag die Zweibrücker Löwinnen mit den Moskitos der HSG Marpingen-Alsweiler messen, treffen die beiden aktuell besten Saarteams aufeinander. Es ist das Spitzenspiel Erster gegen Dritter in der Oberliga. Beide Vereine stehen auch bei der A- und B-Jugend überregional für die erfolgreichste Jugendförderung des Landes. Kurzum, es ist das Gipfeltreffen im saarländischen Leistungshandball im weiblichen Bereich.
Im Hinspiel sahen die 64er lange Zeit wie der sichere Sieger aus, doch die Moskitos drehten das Spiel in den Schlussminuten und gewannen am Ende glücklich mit 23:22. Nach diesem knappen Erfolg dominierte das Team des ehemaligen Nationalspielers Jürgen Hartz im Anschluss die komplette Oberligasaison und behielt bis zum vergangenen Wochenende mit 24:0 Punkten seine weiße Weste. Ausgerechnet in der letzten Begegnung der Hinrunde verloren die Nordsaarländerinnen ihren Nimbus und gaben zu Hause beim Unentschieden gegen die TSG Friesenheim den ersten Punkt ab. Die erfolgreichste Spielerin der Spielgemeinschaft ist in Zweibrücken eine alte Bekannte. Joline Müller, die vor der Saison vom Zweitligisten Trier wieder ins Saarland wechselte, machte auch schon vor Jahren für zwei Spielzeiten bei den Zweibrücker Löwen Station. Damals war sie gerade von ihrem einjährigen Gastspiel in Mainz zurückgekehrt. Die ältere Schwester vom ehemaligen SV- und heutigen Bundesligaspieler Jerome Müller, ist vor allem durch ihre Distanzwürfe aus dem Rückraum brandgefährlich. Es wird sicherlich eine schwierige Aufgabe für die Zweibrücker Deckung werden, Müller und die ebenfalls strake Rückraumspielerin Michelle Hartz am Tore werfen zu hindern. SV-Trainer Rüdiger Lydorf kann am Wochenende voraussichtlich auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Die Löwinnen sind haben bis dato zu Hause noch keinen einzigen Punkt abgegeben. Das soll nach Lydorfs Meinung auch nach dem Spitzenspiel so bleiben: „Ein Knallerderby zum Jahresabschluss. Erster gegen Dritter. Ungeschlagener Tabellenführer zu Gast in der Löwenhöhle. Viel geiler kann ein Jahresabschluss nicht sein, außer man nimmt noch die zwei Punkte mit“. Seine Schützlinge freuen sich auf den Höhepunkt des Jahres und hoffen, dass viele Zuschauer den Weg in die Ignaz Roth finden. „Meine Mädels wollen noch einmal vor großer heimischer Kulisse zeigen, was sie können und eine sehr gute Hinrunde mit einem guten Auftakt in die Rückrunde krönen. Wir wollen Marpingen das Leben so lange wie möglich schwer machen und wenn alles passt, haben wir auch die Chance, einen Derbysieg zu feiern“, zeigt sich der Übungsleiter im Vorfeld kämpferisch und glaubt an die Chance seines Teams. Anpfiff für das Saarderby ist um 16 Uhr.
Die Herren des SV 64 Zweibrücken gastieren bereits am Samstag, um 18 Uhr, bei der VTV Mundenheim. Während die Löwen am vergangenen Sonntag ihr Derby bei den Handballfreunden Illtal knapp mit 29:30 verloren, feierten die Vorderpfälzer zu Hause gegen die SG Saulheim ein wahres Schützenfest. Die Mannschaft von Trainer Andreas Reckenthäler deklassierte den Tabellenvierten sage und schreibe mit 18!!! Tore Differenz und siegte sensationell mit 41:23. Dabei konnte sich die VTV auf ihre bewegliche Abwehr und ihr atemberaubendes Tempospiel verlassen. Vor allem die Flügelzange mit Binnes und Thielmann war hier allein 13 Mal erfolgreich. Aber auch das Positionsspiel der Mundenheimer hat große Qualität. Gerade die Rückraumachse mit dem zweitligaerfahrenen Simon Schleidweiler, Yannick Treiber und Yannick Muth ist brandgefährlich und harmonieren hervorragend mit ihren Kreisläufern. Aktuell befinden sich die Zweibrücker Löwen und die Mundenheimer Hornissen in einer sechsköpfigen Verfolgergruppe des Spitzenduos aus Hochdorf und Budenheim, die von Platz drei bis acht reicht. Bei den Gästen aus Zweibrücken hat sich der personelle Notstand der letzten zwei Wochen wieder normalisiert. Bis auf Kapitän Tom Grieser sind alle Spieler wieder an Bord. SV-Trainer Bullacher erwartet ein umkämpftes Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Tagesform entscheiden wird.