SV 64 Zweibrücken – HSG Marpingen-Alsweiler 27:21 (15:11)
Die Frauen des SV 64 Zweibrücken gewannen durch eine ganz starke Leistung im Derbyschlager gegen die HSG Marpingen-Alsweiler verdient mit 27:21. Im Duell der beiden besten saarländischen Teams, ragte Routinier Katharina Koch mit 11 Treffern (davon vier Siebenmeter) aus einer guten und geschlossenen Mannschaftsleistung der Löwinnen heraus.
Es war ein würdiger Rahmen für das saarländische Handballfest des Frauenhandballs 2018, denn über 300 Zuschauer sorgten in der ausverkauften Ignaz Roth Halle für die passende Derbystimmung. Zu Beginn merkte man den Spielerinnen an, dass diese lautstarke Kulisse auch für die beiden Spitzenteams der Oberliga eine eher ungewohnte Einflussgröße darstellte. Beim Aufeinandertreffen des ungeschlagenen Ligaprimus aus dem Nordsaarland gegen den Tabellendritten Zweibrücken, schlichen sich während der ersten Minuten doch einige Unzulänglichkeiten ins Spiel beider Mannschaften ein. Ein paar technische Fehler und mehrere vergebene Chancen frei vor dem Tor, gehen wohl auf das Konto der anfänglichen Nervosität. Dann waren es die Gäste, die sich als erstes von der Anspannung lösen konnten und zu ihrem gewohnten starken Spiel fanden. Allen voran die ehemalige SV- und Trierer Zweitligaspielerin Joline Müller übernahm die Verantwortung und traf gleich dreimal in Folge zum zwischenzeitlichen 5:3 (12.) für die sogenannten Moskitos. Die Deckung der 64er agierte zu statisch gegen die wurfgewaltige Rückraumspielerin und offenbarte zusätzlich noch Schwächen beim Umschalten von Angriff auf die Abwehr. Doch Zweibrückens Trainer Rüdiger Lydorf bewies am Sonntag, dass er ein gutes Händchen bei taktischen Wechsel hat. Sowohl in der ersten Halbzeit, als auch später in Durchgang zwei, sollten seine personellen Umstellungen jeweils den Ausschlag für den späteren Erfolg geben. Er beorderte Ina Sohns auf die zentrale vorgezogene Position in der 5:1-Deckung und die 23jährige legte das Angriffsspiel des Tabellenführers nahezu lahm. Marpingen versuchte es nun viel zu häufig mit unvorbereiteten Distanzwürfen, die aber nur noch selten ihr Ziel fanden. Auf der anderen Seite kam jetzt die Rückraumachse der Hausherren mit Koch, Szabo, Worm und Krein richtig in Fahrt, die wiederum von Kreisläuferin Ina Sohns vorbildlich unterstützt wurden. Durch einen 12:6 Lauf drehten sie das Spiel und führten zur Pause völlig verdient mit 15:11.
Nach dem Seitenwechsel eröffnete dann die an diesem Nachmittag beste Spielerin des Derbys, Katharina Koch, den Torreigen zum 16:11 für die Gastgeber. Doch statt einer Vorentscheidung für die Zweibrückerinnen, war das eher der Weckruf für die Schützlinge von Marpingen-Trainer Jürgen Hartz. Der Tabellenführer schlug zurück und 15 Minuten vor dem Ende hatten die Gäste durch einen weiteren Treffer von Joline Müller beim 20:19 den Anschluss wieder hergestellt. Das Spiel schien zu ihren Gunsten zu kippen. Doch Rüdiger Lydorf zog die Reißleine und stellte sein Team in einer Auszeit neu ein. Dabei wiederholte der Übungsleiter mit der Einwechslung des 16jährigen Torwarttalents Nina Schillo, das gleiche Husarenstück aus Halbzeit eins. In der verbleibenden Spielzeit parierte die B-Jugendliche acht Bälle und ließ lediglich noch zwei Treffer der Moskitos zu. Dabei schien sie auch die mit sieben Toren erfolgreichste HSG Torschützin Joline Müller zu entnerven, denn Müller hatte nach Schlusspfiff deutlich mehr Fehlversuche, als Treffer auf ihrem Konto zu verzeichnen. Routiniert spielten die Löwinnen in der Schlussphase ihre Angriffe aus und gewannen, auch in der Höhe, völlig verdient mit 27:21. Trainer Lydorf war nach dem Spiel zu recht stolz auf seine Mädels und freute sich über den tollen Zuschauerzuspruch in der Ignaz Roth Halle: „Ein geiler Derby Sieg mit einer unglaublich tollen Atmosphäre. Ein riesen Dankeschön an alle Zuschauer in der Halle, die meiner Mannschaft geholfen haben, die beiden Punkte im Löwenkäfig zu behalten. Somit sind wir das komplette Jahr 2018 ohne Punktverlust in Zweibrücken, was mich zusätzlich zu der tollen Hinrunde wirklich stolz macht“.
Die 64er überwintern somit auf dem dritten Platz und haben nun bis auf drei Punkte wieder Tuchfühlung zur Tabellenspitze aufgenommen.
Es spielten:
SV 64 Zweibrücken:
Huber und Schillo im Tor,
Szabó 4, Krein 4, Koch 11/3, Pfeifer 1, Sohns 4, Schlicker 1, Witzgall, Worm 2, Hartfelder
Zeitstrafen: 1:5 - Siebenmeter: 5/4 - 4/3 – Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Budke/Kler (HSG Ottweiler/Steinbach)