Drucken

 

 Wenn am Samstag die Zweibrücker Löwen des SV 64 im Saarderby auf die HSG Völklingen treffen, ist wahrscheinlich wieder Spannung pur garantiert. Denn im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften unentschieden, nach dem SV-Keeper Julien Santarini in der letzten Sekunde des Spiels einen Strafwurf parieren konnte. Und auch beide Begegnungen der abgelaufenen Saison endeten mit jeweils einem Tor unterschied. Damals hatten die 64er zweimal hauchdünn die Nase vorn. Aktuell rangiert das Team von HSG-Trainer Berthold Kreuser im Mittelfeld der Oberligatabelle. Nach einem fast perfekten Saisonstart mit 13:3 Punkten, rutschen die Saarländer allerdings nach sieben sieglosen Spielen in Folge vom zwischenzeitlichen zweiten Tabellenplatz bis ins hintere Mittelfeld ab. Zu Beginn der Runde setzten die Völklinger neben dem 26:24 Heimsieg gegen Topfavorit Illtal und dem 31:20 Kantersieg in Worms einige Ausrufezeichen. Im Angriff der HSG ist der ehemalige ungarische Erstligaspieler Norbert Petö Dreh- und Angelpunkt bei den Hüttenstädtern. Er ist nicht nur extrem torgefährlich, sondern setzt seine wurfgewaltigen Nebenspieler im Rückraum, Thomas Jung und Alexander Saunus, sowie den bulligen Kreisläufer Nickolas Balthasar gekonnt in Szene. Prunkstück der Völklinger ist aber ihre starke Defensive. Mit körperlicher Präsenz und hoher Einsatzbereitschaft avanciert die flexible 6:0 Deckung immer wieder zu einem wahren Abwehrbollwerk. Aus den Ballgewinnen schlägt vor allem die Flügelzange mit Marius Merziger und Niklas Hoff durch schnelle Konter häufig Kapital. Deshalb erwartet SV-Trainer Stefan Bullacher eine Begegnung auf Augenhöhe: „Bei einem Derby verschwimmen die tabellarischen Vorzeichen. Da werden beidseitig immer Kräfte und Emotionen freigesetzt, bei denen einzelne Spieler über sich hinaus wachsen können. Auf dem Papier sind wir zwar der Favorit, aber am Ende wird die Tagesform entscheiden“. Vorläufig wird es wohl das letzte Derby zwischen den beiden Trainern Bullacher und Kreuser sein, denn der Völklinger Trainer zieht mit Ablauf der aktuellen Saison nach neun erfolgreichen Jahren in Völklingen einen Schlussstrich. Bullacher und Kreuser verbindet eine lange handballerische Vergangenheit: „Berthold und ich haben in den 90er Jahren die B-Lizenz gemeinsam erworben. Wir saßen meistens nebeneinander und hatten super viel Spaß. Unser gutes Verhältnis hat auch während der vielen Duellen seiner Teams aus Holz, Saarlouis, Saarbrücken, Merzig und jetzt Völklingen nicht gelitten. Am Wochenende muss die Freundschaft aber wiederum für sechzig Minuten ruhen. Anpfiff ist um 18 Uhr in der Hermann Neuberger Halle.

 

 Frauen gastieren in Wittlich

 Die Frauen des SV 64 Zweibrücken reisen am Sonntag zum Verfolgerduell nach Wittlich. Dort findet um 18 Uhr das Spitzenspiel des Spieltages statt, wenn der Dritte gegen den Vierten antritt. Das Team aus der Eifel ist zu Hause, bis auf die Niederlage gegen die HSG Hunsrück, noch ungeschlagen. Nicht nur deshalb hat SV-Trainer Rüdiger Lydorf großen Respekt vor dem kommenden Gegner: „Wittlich Trainer Thomas Feilen hat eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die über ein gutes Tempospiel verfügt und ihre Rückraumachse geschickt in Szene setzt. Aber auch von den anderen Positionen ist sein Team immer torgefährlich und verfügt über ein exzellentes Torwartgespann.  Es wird also eine sehr schwere Aufgabe die beiden Punkte aus Wittlich zu entführen“. Im Hinspiel sahen die Wittlicher lange Zeit wie der sichere Sieger aus, bis sich die Löwinnen aus der Umklammerung befreien konnten und am Ende das Spiel noch zum Heimsieg drehen konnten. Personell werden die Gäste aus Zweibrücken voraussichtlich alle Spielerinnen an Bord haben.