SV 64 Zweibrücken – TV Homburg 29:22 (14:11)
Die Herren des SV 64 Zweibrücken gewannen am Samstagabend das Saarpfalzderby gegen den TV Homburg deutlich mit 29:22 (14:11).
In einem umkämpften Derby, vor etwa 330 Zuschauern in der gut gefüllten Ignaz-Roth-Halle dominierten die Zweibrücker Löwen, bei denen die rechte Angriffsseite mit Niklas Bayer und Philipp Hammann, jeweils sechs Tore, am wirkungsvollsten agierte.
Die Gäste aus der Nachbarstadt überzeugten in der Abwehr vor allem durch ihren kämpferischen Einsatz und hatten im elffachen Torschützen Alexey Wetz im Angriff einen „Alleinunterhalter“ mit dabei.
Der ehemalige Spieler der VTZ Saarpfalz, der während der Saison zum Aufsteiger gewechselt war, erzielte somit die Hälfte aller Homburger Tore.
Die akut abstiegsgefährdeten Homburger verkauften sich im Gegensatz zur Hinspielniederlage vor vier Monaten deutlich formverbessert. Damals gewannen die Zweibrücker Löwen völlig mühelos mit 29:21 in der Robert-Bosch-Halle. Auch wenn sich das Endergebnis jetzt beim 29:22 Heimsieg nur um ein Tor gegenüber dem Hinspiel unterscheidet, lagen zwischen den beiden Leistungen der Gäste doch gravierende Unterschiede. In der Abwehr packten die Saarländer entschlossen zu und im Angriff fand eben der ehemalige Drittligaspieler Alexey Wetz immer wieder die Lücken im Zweibrücker Defensivblock. Nicht selten traf Wetz nach angedrohten Zeitspielpfiff mit dem letztmöglichen Wurf aus der Distanz. Beide Torwarte der 64er waren gegen die präzisen Abschlüsse machtlos.
Die Anfangsphase gehörte den Zweibrücker Löwen. Nach 18 Minuten und einer deutlichen 8:4-Führung, sah alles nach einem klaren Heimsieg der Gastgeber aus.
Allerdings schalteten die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher wohl deutlich zu früh einen Gang zurück. Nur fünf Minuten später schafften die Gäste nämlich per Siebenmeter den Anschlusstreffer zum 10:9-Zwischenstand und die Begegnung war wieder völlig offen. SV-Trainer Stefan Bullacher zog die Reisleine und nordete sein Team in einer Auszeit wieder ein: „Die Jungs haben kurz mal ein Signal gebraucht, dass wir heute tatsächlich ein Derby haben. Da müssen zuerst einmal die kämpferischen Elemente stimmen. Das hat danach dann auch gut funktioniert“, lautete sein Resümee.
Bis zur Pause setzten sich die Gastgeber dann folgerichtig wieder auf drei Tore (14:11) ab.
Äußerst unglücklich verlief indessen der Einsatz von Kian Schwarzer. Der Kreisläufer, der krankheitsbedingt nur sporadisch eingesetzt werden sollte, kam nach der Auszeit auf die Platte und verletzte sich wenige Sekunde später bei einem Zweikampf. Schwarzer kugelte sich beim Sturz mit seinem Gegenspieler das Schultergelenk seines Wurfarms aus.
SV-Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Knoch versorgte den Achtzehnjährigen noch auf dem Spielfeld. Eine MRT-Untersuchung soll nun Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben, allerdings ist ein Ausfall bis zum Ende der Saison zu befürchten. Das wäre nach seinem komplizierten Fußbruch Im Derby gegen die VTZ Saarpfalz in der letzten Saison binnen zwölf Monaten die zweite schwere Verletzung für den sympathischen Zweibrücker.
Im zweiten Durchgang blieben die 64er die dominierende Mannschaft bereits in der 40. Spielminute war der Vorsprung auf sechs Tore Differenz angewachsen. Als der sechsfache Torschütze Philipp Hammann den Treffer zum 19:13 markierte war schon so etwas wie die Vorentscheidung in dieser Partie gefallen.
In der verbleibenden Spielzeit gab SV-Trainer Bullacher allen Akteuren ausreichend Gelegenheit Spielerfahrungen auf neuen Positionen zu sammeln. So füllte Till Wöschler die entstandene Lücke auf der Kreisposition und Lukas Majbik besetzte die linke Außenbahn. Beide machten ihre Sache gut und sie erzielten in der verbleibenden Zeit gemeinsam noch fünf Tore.
Über die Zwischenstände von 22:17 und 27:20 steuerten die Löwen schließlich einem ungefährdeten Heimsieg entgegen. Am Ende gewannen die Hausherren verdient 29:22.
Im anschließenden Trainergespräch stellte Gästetrainer Jörg Ecker noch einmal den positiven Trend seines Team heraus, bemängelte aber die vielen unnötigen Fehler: „Wir wollten an die starke Leistung gegen Illtal anknüpfen. Das ist uns aber nicht ganz gelungen. Wir belohnen uns nicht für unsere guten Leistungen. Um gegen eine Spitzenmannschaft wie Zweibrücken zu gewinnen, darfst du dir aber auch kaum Fehler erlauben. Wir haben aber zum Beispiel eine doppelte Überzahl mit 2:1 verloren. Dann hast du hier keine Chance“. SV-Trainer Bullacher freute sich über den Derbysieg, wusste aber auch, dass sein Team noch Luft nach oben hat: „Wir sind froh über den Sieg. Das war jetzt nicht unbedingt was für Handballästheten, aber kämpferisch haben sich beide Teams nichts geschenkt. Schade, dass Kian jetzt wohl länger ausfällt, weil er gerade auf einem tollen Weg war, aber da werden wir als Mannschaft wieder enger zusammen rücken und die Lücke schließen“.
Mit diesem Sieg verteidigten die Zweibrücker den dritten Tabellenplatz und sind am kommenden Wochenende über Fasching spielfrei.
Es spielten:
Benedikt Berz und Julien Santarini (24. bis 52.) im Tor – Niklas Bayer 6, Philipp Hammann 6, Christopher Huber 4, Till Wöschler 3, Benni Zellmer 3/2, Thomas Zellmer 2, Tim Schaller 2, Lukas Majbik 2, Tom Grieser 1, Kian Schwarzer und Giona Dobrani.
Siebenmeter: 3/2 – 3/2, Zeitstrafen: 3:1, Zuschauer: 330, Schiedsrichter: Freiherr von Wolf/ Parlak(SG Saulheim/ SG Mainz-Bretzenheim).