Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken spielt am Samstag um 18 Uhr auswärts im Schul- und Sportzentrum gegen den TV Mülheim. Damit treten die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher bei der Anreise in die elftausend Einwohner Stadt nördlich von Koblenz, mit 215 Kilometer ihre weiteste Anreise an.
Mehr Kopfzerbrechen als die Fahrtstrecke macht dem Zweibrücker Übungsleiter allerdings die Leistungsstärke der Hausherren. Mit Max Zerwas haben die Mülheimer eine wahre Tormaschine in ihren Reihen. Der linke Rückraumspieler traf in den bisherigen 24 Begegnungen sage und schreibe 214 Mal ins gegnerische Tor. Das ist absoluter Ligarekord. Zum Vergleich hat der beste Torschütze der 64er, Tim Schaller (Platz 7 der Oberliga-Torschützenliste), 80 Treffer weniger erzielt. Solche Topleistungen wecken natürlich auch Begehrlichkeiten bei den höherklassischen Konkurrenten. Deshalb ist es nicht überraschend, dass der wurfgewaltige Zerwas nach der Saison zum Kölner Drittligisten Longericher SC wechseln wird. Neben dem Toptorschützen, drücken vor allem Spielmacher Julian Vogt und Kreisläufer Philipp Schwenzer dem Spiel der Rheinländer ihren Stempel auf. Auf dieses Trio müssen die Gäste in der Abwehr ihr Hauptaugenmerk legen. Ob Vogt allerdings spielen wird, ist aktuell noch ungewiss. Ihn plagt seit zwei Wochen eine Ellenbogenverletzung. Im Verlauf der Runde hat die Mannschaft des isländischen Trainers Hilmar Bjarnason vor allem durch die beiden Siege gegen den Meisterschaftsfavoriten SF Budenheim aufhorchen lassen. Deshalb werden die Zweibrücker den Tabellenneunten auf keinen Fall unterschätzen. „Mülheim hat aktuell genau wie wir mit Verletzungen zu kämpfen. Aber sie leisten wie wir auch mit kleinem Kader Großartiges. Wir sind gewarnt und wollen weiter auf der Erfolgswelle schwimmen, auch wenn wir in dieser Woche nur mit sechs Feldspielern trainieren konnten und am Mittwoch das Training gänzlich ausfallen musste“, blickt SV-Trainer Bullacher trotz schlechter Vorbereitung positiv auf die kommende Aufgabe.
Bereits am Freitagabend spielt die weibliche B-Jugend des SV 64 Zweibrücken gegen die HSG Marpingen um die Teilnahme für die Deutsche Meisterschaft. Dafür müssen die Mädels von Trainerin Dunja Bullacher, die am Wochenende gleich doppelt im Einsatz sind, in den ausstehenden zwei Spielen noch drei Punkte einsammeln. Die Gäste aus Marpingen sind als ungeschlagener und feststehender Meister bereits für die nationale Meisterschaft qualifiziert. Um den zweiten Platz, der ebenfalls zur Teilnahme an der DM berechtigt, konkurrieren der TuS Kirn und die Zweibrücker Junglöwen. Die Mädels des SV 64 sind gegen den Tabellenprimus zwar in der Außenseiterrolle, wollen aber dennoch ihre Chance auf die große Sensation wahren. Anpfiff ist am Freitag, um 17.30 Uhr in der Ignaz Roth Halle.