Die Oberligaherren des SV 64 Zweibrücken kehren durch einen verdienten 25:22 Auswärtssieg bei der HSG Kastellaun-Simmern wieder in die Erfolgsspur zurück. Dabei konnten sich die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher vor allem auf ihre starke Abwehrreihe verlassen. Beste Spieler im Team der 64er waren Tim Schaller (7/4), Christopher Huber (6) und Benni Zellmer (4).
Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der trotz vieler international erfahrener Spieler, völlig überraschend am vorletzten Spieltag noch um den Klassenerhalt in der Oberliga bangen musste. Mit dem Tunesier Helaoui, dem Kroaten Popovic, dem Serben Dobardzijev, dem Litauer Zigelis und dem Rückraumshooter Hendrik Walb führte das Team aus dem Hunsrück viel individuelle Qualität aufs Feld. Doch die Zweibrücker Abwehr präsentierte sich nach dem freien Osterwochenende gegen die körperlich überlegenen Hausherren beweglich und gut eingestellt. Auch Benni Berz im Tor der Gäste war auf dem Posten und entschärfte in der Anfangsphase direkt drei Bälle. So dauerte es geschlagene acht Minuten, bis Patrick Hess den ersten Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 für seine HSG erzielen konnte. Aber auch die 64er taten sich mit dem eigenen Tore-werfen schwer. Immer wieder scheiterten sie nach gelungenen Kombinationen am starken Schlussmann Luca Korbion, der speziell von den Außenpositionen mehrere Großchancen vereitelte. Im Laufe der ersten dreißig Minuten sorgten dann auch noch einige technischen Unzulänglichkeiten dafür, dass der Zweibrücker Angriffsmotor ins Stocken geriet. Die Gastgeber egalisierten beim 4:4 (14.) das Ergebnis und setzten sich in der Folgezeit immer weiter ab. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff, betrug der Vorsprung nach dem Treffer von Andrius Zigelis zum 10:7, bereits drei Tore. Als die kampfbetonte Begegnung kurzzeitig zu emotional wurde, griff das souverän leitende Schiedsrichtergespann Antosch/Stadelmeier ein und schickte in einer Aktion mit Till Wöschler, Tom Grieser und Abdelaziz Helaoui gleich drei Akteure auf die Strafbank und beruhigte damit die erhitzten Gemüter. Beim Spielstand von 11:9 wechselten dann beide Mannschaften die Seiten. Trotz des Rückstandes war SV-Trainer Bullacher bei der Halbzeitanalyse mit dem Auftritt seiner Sieben größtenteils zufrieden: „Unsere Abwehrleistung war hervorragend. Wir hatten es nur versäumt durch besseres Tempospiel mehr Kapital daraus zu schlagen. Für den zweiten Durchgang gab es deshalb nur zwei Korrekturen – deutlich mehr Tempo und unsere Angriffe durch bessere Abschlüsse auch zu belohnen“.
Nach Wiederbeginn gehörte das erste Erfolgserlebnis (12:9) zwar noch den Hausherren, doch dann drehten die Löwen mächtig auf. Benni Zellmer und Tom Grieser organisierten die Zweibrücker Defensive zu einem wahren Abwehrbollwerk, das in den nächsten zwanzig Minuten gerade mal vier Tore zuließ. Nach jedem Ballgewinn rollte die Angriffslawine nun mit hohem Tempo in Richtung Kastellauner Gehäuse. Meistens schlug der Ball schon ein, bevor die Gastgeber ihre Abwehr überhaupt formieren konnten. Auch der zuvor so starke Torhüter Luca Korbion bekam nun keine Hand mehr an den Ball. Sowohl im Tempospiel, als auch im Positionsangriff bekam das Team aus dem Hunsrück vor allem die beiden überragenden Akteure auf Zweibrücker Seite, Tim Schaller und Christopher Huber, nicht mehr in den Griff. Zusammen gingen im zweiten Abschnitt alleine zehn Tore auf das Konto der beiden torgefährlichen Rückraumspieler. Durch einen fulminanten 11:4-Lauf, drehten die 64er das Spiel und führten zehn Minuten vor dem Ende nun ihrerseits mit 20:16. Auch zwei Auszeiten von Spielertrainer Dejan Dobardzijev und die taktische Umstellung auf eine doppelte Manndeckung gegen Schaller und Huber brachte die Löwen nicht mehr aus der Erfolgsspur. Souverän spielten sie die Partie zu Ende und siegten verdient mit 25:22. Durch den Erfolg und die gleichzeitige Niederlage der Sportfreunde Budenheim kletterten die Gäste wieder auf den dritten Tabellenplatz und empfangen am letzten Spieltag den feststehenden Vizemeister HF Illtal zum Saarderby in der Zweibrücker Westpfalzhalle. Doch auch die HSG Kastellaun-Simmern hatte trotz der Niederlage am Ende Grund zum Jubeln, denn der HV Vallendar verlor als direkter Konkurrent gleichzeitig und bescherte ihnen somit den vorzeitigen Klassenerhalt.
Benedikt Berz und Benedict Haubeil im Tor,
Benni Zellmer 4, Niklas Bayer 2, Tim Schaller 7/4, Philipp Hammann 3, Christopher Huber 6, Till Wöschler, Tom Grieser, Lukas Majbik 1, Felix Dettinger, Giona Dobrani 2,
Siebenmeter: 7/7 – 5/4, Zeitstrafen: 3:3 Zuschauer: 230, Schiedsrichter: Antosch/Stadelmeier (HC Gonsenheim)
Foto: PHOTO-MOMENTS by dennis irmiter