Vergangene Woche startete die erste Herrenmannschaft des SV64 Zweibrücken in die Vorbereitung für die kommende Handballsaison. Nach dem großen personellen Umbruch mit neun Abgängen vor der abgelaufenen Runde, belegte das Team von Trainer Stefan Bullacher einen respektablen dritten Platz in der RPS-Oberliga. Lautete damals noch die Devise keine Neuzugänge zu verpflichten, um ausschließlich auf die Talente im eigenen Verein zu setzen, wurde nun der bestehende Kader für die neue Spielzeit ganz gezielt verstärkt. „Wir konnten uns mit allen Spielern, die wir behalten wollten, auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Einzig Giona Dobrani, mit dem ich sehr gerne weiter gemacht hätte, wird leider nächste Saison aufgrund seines Studiums kürzer treten müssen und unsere zweite Mannschaft verstärken. So konnten wir in aller Ruhe noch die fehlenden Mosaiksteine zu unserer bestehenden Mannschaft suchen“, freut sich Trainer Stefan Bullacher über die gelungene Kaderplanung in den eigenen Reihen. Mit den Abgängen Philipp Meiser, Thomas Zellmer, Lukas Majbik und Julien Santarini verlieren die 64er ausschließlich Spieler, die ihre Karriere eine Klasse tiefer in der Landesliga fortsetzen. Dieses Quartett wird positionsspezifisch eins zu eins von den beiden Linkshändern Tom Ihl und Tobias Alt, die nach einem einjährigen Gastspiel vom Oberligazweiten HF Illtal zum SV64 zurückkehren, sowie Spielmacher Marc-Robin Eisel und Torwart Marko Ivankovic ersetzt. Eisel, der nach anderthalb Jahren beim Drittligisten TuS Dansenberg wieder den Weg zu seinem Heimatverein gefunden hat, sehen die Verantwortlichen durchaus als ihren Königstransfer. Ivankovic, der zusammen mit Benni Berz das neue Torwartgespann bilden wird, spielte zuletzt beim bosnischen Erstligisten HRK Ljubuski. Somit besteht das 15-Mann-Team für die kommende Runde mit Ausnahme von Marko Ivankovic und Benjamin Zellmer, der nun allerdings schon in seiner neunten Saison für die Löwen an den Start geht, ausschließlich aus Spielern, die bereits in der Jugend für den SV64 Zweibrücken gespielt haben.
In der siebenwöchigen Vorbereitungsphase wollen die Handballer aus der Rosenstadt mit bis zu fünf Spiel- und Trainingsterminen pro Woche, an ihre Leistungen des letzten Jahres anknüpfen und sich weiterhin verbessern. Durch das neue Torwartgespann erhoffen sie sich noch ein paar mehr Prozente aus der bereits schon starken Defensive der vergangenen Saison herauszuholen. Im Angriff habe man die Lücke auf der, durch Niklas Bayer und Philipp Hammann zwar starken, aber personell chronisch unterbesetzten rechten Angriffsseite, durch die Tom Ihl und Tobias Alt geschlossen. Marc-Robin Eisel ist ein Spieler, der im Rückraum den Unterschied ausmachen kann. Mit ihm haben die 64er nun wieder einen Spieler der extrem torgefährlich, spielintelligent und variabel ist. Das eröffnet dem Trainer weitere taktische Möglichkeiten. Den größten Schwerpunkt will SV-Trainer Stefan Bullacher allerdings auf das Tempospiel legen. „Letztes Jahr war unser schnelles Spiel oftmals fehlerhaft und die Jungs haben Tempo häufig mit Hektik verwechselt. Dadurch wurden aus geplanten Vorteilen, oft gelebte Nachteile. Das hat uns in der Anfangsphase der Saison einige Punkte gekostet. Das wollen wir in der Zukunft wieder deutlich besser machen“, zeigt sich Bullacher optimistisch.
Als Ziel für das kommende Jahr gilt es jetzt das Beste aus der Mannschaft rauszuholen und am Ende bestmöglich abzuschneiden. Da das Teilnehmerfeld in der kommenden Saison sehr ausgeglichen ist, gibt es keinen wirklichen Favoriten für die Meisterschaft. „Man kann die nächste Saison mit der Fußballbundesliga vergleichen, wenn Bayern München nicht mitspielen würde. Da könnte von Dortmund bis Bremen am Schluss fast jeder die Schale in der Hand halten. Es gibt viele Teams die gleichauf sind und gute Chancen haben. Am Ende werden Kleinigkeiten über die Platzierungen der verschiedenen Mannschaften entscheiden“, so der A-Lizenzinhaber.