Die erste Herrenmannschaft des SV64 Zweibrücken befindet sich aktuell auf der Zielgeraden ihrer Vorbereitung für die nächste Saison. Bis zum Rundenauftakt bei der VTV Mundenheim (Samstag 31.08.19/18 Uhr), sind es noch zwei Wochen, in denen sich die Zweibrücker Löwen den letzten Feinschliff ihres Spielsystems erarbeiten wollen.
In der Anfangsphase der Vorbereitung stand vor allem die athletische Ausbildung der Spieler im Vordergrund. Trainer Stefan Bullacher, der nach seiner Rückkehr in seinem zweiten Jahr bei den 64er wieder die Verantwortung trägt, attestierte seinen Schützlingen einen sehr guten Gesamteindruck: „Die Jungs waren schon vor der Vorbereitung in Eigenregie sehr fleißig. Sie haben dadurch ein Fundament geschaffen, auf das ich super aufbauen konnte“. Obwohl die handballerischen Inhalte noch nicht im Vordergrund standen, konnte der Übungsleiter bei den Testspielniederlagen gegen den TV Hochdorf (24:30) und die SG Pforzheim-Eutingen (19:22) auch schon zu diesem frühen Zeitpunkt positive Entwicklungstendenzen ausmachen.
Nach einer einwöchigen Pause, die traditionell am Stadtfest eingelegt wurde, starteten die Löwen dann in die zweite Phase der Vorbereitung. Und die begann gleich mit einer Hiobsbotschaft. Abwehrchef Tom Grieser verletzte sich an der Hand und war bei den nächsten vier Spielen zum Zuschauen verurteilt. Nach zwei deutlichen Niederlagen gegen die Drittligisten HG Saarlouis (24:33) und HC Oppenweiler/Backnang (21:32), sowie zwei Siegen gegen den Aufsteiger in Liga Drei TVP Plochingen (31:30) und 3.Liga-Absteiger TVS Baden-Baden (33:31) fiel den 64ern die Analyse relativ leicht. Durch das Fehlen von Tom Grieser gab es in allen vier Spielen große Defizite im Abwehrbereich. In allen Begegnungen bekamen die Zweibrücker 30 Gegentore oder mehr. Hier möchte Trainer Bullacher in den verbleibenden Wochen den Hebel ansetzen: „Obwohl wir mit Marko Ivankovic und Benni Berz ein deutlich besseres Torwartgespann haben, hat die Abwehr noch nicht genügend Sicherheit. Die Absprachen greifen noch nicht automatisiert. Da werden wir sicher noch Einiges investieren. Durch die Rückkehr von Tom können wir hier aber auch mehr Qualität in die Waagschale werfen. Im Angriff bin ich zufrieden. Wir sind variabler und verteilen die Verantwortung auf mehr Schultern. Es ist ein Riesenvorteil, dass alle neuen Feldspieler schon in der Jugend bei uns gespielt haben. Das macht die Integration viel leichter“.
Neben dem schweißtreibenden Training standen auch viel Spaß und außergewöhnliche Erlebnisse auf dem Programm des Oberligisten. Bei einem Nachmittag im Zweibrücker Indoor-Karthaus, zeigten die Handballer ihr Können auf der Rennstrecke. Wie auf dem Spielfeld war Neuzugang Tobias Alt in Punkto Schnelligkeit nicht zu schlagen und gewann souverän die mannschaftsinterne Formel-Kart-Meisterschaft.
Großes Highlight der Vorbereitung war allerdings die Begehung der Falkensteiner Höhle während des Trainingslagers in Stuttgart. Mit professioneller Ausrüstung - Neoprenanzug, Helm und Kopflampe - ging es für das Zweibrücker Team in die nicht erschlossene Unterwasserhöhle zu einer dreistündigen Abenteuerreise. In der Enge der Höhlenwände, der Dunkelheit und der Kälte des bis hin zum Kinn stehenden Wassers, durch das man teilweise auch tauchen musste, konnten die Spieler über ihre Grenzen hinausgehen und Mut beweisen. Das Erlebnis war eine besondere Teamerfahrung bei der alle zusammen ihre Komfortzone verlassen mussten. „Durch solche Teamevents, wächst eine Mannschaft immer mehr zusammen. Diese gemeinsame Grenzerfahrung ist nicht nur für die gute Stimmung innerhalb des Teams, sondern auch für den Zusammenhalt auf dem Spielfeld wichtig“, erklärt Bullacher den Sinn dieser außergewöhnlichen Unternehmung.
Rein sportlich geht es aber im Endspurt der Vorbereitung weiter. Neben den üblichen Trainingseinheiten stehen noch zwei Spiele gegen den luxemburgischen Erstligisten Red Boys Differdingen und die SG Pforzheim/Eutingen auf dem Plan. Bis die Zweibrücker Fans ihre Löwen wieder zu Hause erleben können, wird es allerdings noch eine ganze Weile dauern, denn der Spielplan hat den 64ern zum Start in die neue Saison gleich drei Auswärtsspiele beschert. Erst am 21. September empfangen sie Aufsteiger HC Dillingen/Dieflen zum ersten Heimspiel.