VTV Mundenheim – SV 64 Zweibrücken 20:21 (12:11)
Die Herren des SV 64 Zweibrücken entführten am vergangenen Samstag beim 21:20 Auswärtssieg beide Punkte aus Mundenheim. In einer über sechzig Minuten spannenden Partie traf Christopher Huber wenige Sekunden vor dem Abpfiff mit einem fulminanten Schlagwurf in den Winkel zum entscheidenden 21:19 für die Zweibrücker Löwen. Beste Werfer im Team von Trainer Stefan Bullacher waren Tim Schaller (neun Tore, davon vier Siebenmeter), Christopher Huber (sechs Tore), sowie Niklas Bayer, der viermal traf.
Es war die erwartet schwere Auswärtshürde, vor der SV-Trainer Bullacher im Vorfeld eindringlich gewarnt hat. Beide Teams gingen mit viel Einsatz, Emotionen und Leidenschaft zur Sache. So dominierten über die gesamte Spieldauer vor allem die Abwehrreihen, die den jeweils gegnerischen Angreifern kaum Raum zum Entfalten gaben. Nicht selten musste das gut leitende Schiedsrichtergespann Fellinghauer/Schmidt das Vorwarnzeichen für den Zeitspielpfiff geben, weil alle Angriffsbemühungen regelrecht eliminiert wurden. Obwohl es im ersten Durchgang wenig Tore zu bejubeln gab, kamen die rund 250 Fans auf der Tribüne in der Mundenheimer Sporthalle voll auf ihre Kosten. Tolle Zweikämpfe und ab und zu sogar ein paar Hitzköpfe, die im Eifer des Gefechts aneinandergerieten, waren keine Seltenheit. Doch letztendlich ist nie etwas Schlimmes passiert und die Gemüter konnten umgehend wieder beruhigt werden. So entstand ein umkämpftes Spiel auf Augenhöhe und quasi im Gleichschritt bewegten sich beide Teams Richtung Halbzeitpause. Über die Zwischenstände 3:3 (8.), 8:8 (20.) und 10:10 (27.) ging es mit einer knappen 12:11 Führung für die Hausherren in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer bis zur 42. (14:14) Spielminute das gleiche Bild. Durch einen Doppelschlag von Yannick Muth und Florian Treiber zum 16:14 konnten sich die Gastgeber in der Folge erstmals mit zwei Toren absetzen und hatten kurze Zeit später sogar die Großchance auf 17:14 zu erhöhen. Doch Benni Berz im Zweibrücker Tor, der Neuzugang Marko Ivankovic bereits in der ersten Halbzeit ablöste, parierte mit einem klasse Reflex. Ivankovic räumte nach 23 Minuten wegen Magenprobleme das Zweibrücker Tor. Das Spiel drohte zu Gunsten der Mundenheimer Hornissen zu kippen. SV-Trainer Stefan Bullacher zog die Reißleine und bat seine Schützlinge in einer Auszeit (45.) zur Lagebesprechung.
Der A-Lizenztrainer, der im zweiten Durchgang häufig auf seine eingespielte Mannschaft aus der letztjährigen erfolgreichen Rückrunde setzte, brachte mit Eisel und Schwarzer zwei frische Kräfte von der Bank. Und tatsächlich schafften die 64er innerhalb von vierzehn Minuten und einem 6:2-Lauf die Wende. „Es ist ein Segen für jede Mannschaft, wenn deine Leistungsträger über einen längeren Zeitraum zusammen bleiben. Ein Team entwickelt sich über Jahre. Das wird in der schnelllebigen Zeit heute leider zu oft vergessen. Wenn du dann noch gute Jungs dazu bekommst, ist das wie das Tüpfelchen auf dem i“, hebt Bullacher die gute Kaderplanung noch einmal in den Vordergrund. Als Spielmacher Tim Schaller 50 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum scheinbar entscheidenden 18:20 traf, glaubte Niemand mehr in der Halle, dass die Vorderpfälzer noch einmal zurückkommen könnten. Doch das letzte Kapitel in diesem Drama war noch nicht zu Ende geschrieben, denn zehn Sekunden später traf Simon Schleidweiler für die VTV zum 19:20, Niklas Bayer erhielt zusätzlich eine Zeitstrafe und nach dem Anwurf hoben die Unparteiischen bemerkenswerterweise bereits nach sieben Sekunden den Arm wegen drohendem Zeitspiel. Aber dennoch reichte es nicht zum Happy End für die Hausherren. Christopher Huber, an diesem Abend bester Spieler im Trikot der Löwen, übernahm die Verantwortung, donnerte den Ball in den Winkel und machte somit alle Hoffnungen der Hornissen auf Punkte zu Nichte. Das letzte Tor zum 20:21 war nicht mehr als Ergebniskorrektur. Die Zweibrücker Löwen feierten den ersten Auswärtssieg der Saison mit ihren 80 mitgereisten Fans ausgiebig. Trainer Stefan Bullacher war nach dem dramatischen Spiel, wie seine Jungs, schweißgebadet und freute sich über den gelungenen Auftakt: „Wir haben heute seit 2003 erst das dritte Mal überhaupt in Mundenheim gewinnen können - das ist außergewöhnlich. Unsere Fans haben uns überragend unterstützt und uns durch alle Täler geholfen. So eine geile Stimmung auswärts zu haben, das ist unbeschreiblich“.
Am kommenden Samstag gastieren die 64er bei der SG Saulheim, die beim Heimsieg gegen die Sportfreunde Budenheim auch gleich zu Beginn der Runde ein Ausrufezeichen gesetzt haben.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann, Schaller 9/4, Huber 6, Bayer 4, Zellmer 1, Eisel 1, Grieser , Wöschler, Schwarzer, Dettinger, Ihl, Alt
Siebenmeter: 4/4 – 4/4, Zeitstrafen: 4/5, Zuschauer: 250, Schiedsrichter: Fellinghauer/ Schmidt (HV Weisenau)