SG Saulheim – SV 64 Zweibrücken 26:32 (11:16)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken gewannen ihr harzfreies Auswärtsspiel gegen die heimstarke SG Saulheim überraschend deutlich mit 32:26. Dabei legten die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher den Grundstein für den Erfolg bereits in den ersten dreißig Minuten. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragten der dreizehnfache Torschütze Tim Schaller, Spielmacher Marc Robin Eisel und Torhüter Marko Ivankovic heraus.
In der vergangenen Saison schlichen die Zweibrücker Löwen nach dem 16:27-Debakel noch wie geprügelte Hunde aus dem Saulheimer Ritter-Hundt-Zentrum. Doch am Samstagabend sahen die 250 Zuschauer in der gut besuchten Halle ein ganz anderes Bild. „Auswärtssieg, Auswärtssieg…“ skandierten die im Kreis hüpfenden Spieler um ihren Kapitän Philipp Hammann. Die 64er umarmten sich, klatschten sich ab und ballten die Fäuste, wohlwissend, dass ihnen gerade mehr als nur eine Wiedergutmachung gelungen ist. Die SG Saulheim ist in heimischen Gefilden nämlich eine fast unbezwingbare Hausmacht, die in der letzten Runde lediglich gegen den Meister aus Hochdorf den Kürzeren zog.
In einem intensiven Spiel, in dem sich beide Teams nichts schenkten, übernahmen die Saarpfälzer direkt das Kommando. Das lag in der Anfangsphase vor allem an SV-Keeper Marko Ivankovic. Der Kroate vereitelte gekonnt mehrere Großchancen der Hausherren und wurde zum großen Rückhalt für seine Mannschaft. So konnten sich die 64er über die Zwischenstände 3:0 (4.) und 6:3 (8.) bis zum 8:4 (12.) gleich zu Beginn durch eine Vier-Tore-Führung absetzen. Spielmacher Marc Robin Eisel führte klug Regie und setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene. Davon profitierte in erster Linie Tim Schaller, der auf der linken Außenbahn und vom Siebenmeterpunkt bereits in Halbzeit eins, acht seiner am Ende dreizehn Tore erzielte. Auch als die Gastgeber fünf Minuten später den Rückstand bis auf einen Treffer verkürzen konnten (8:7), behielten die Löwen die nötige Ruhe. Trainer Stefan Bullacher beantragte eine Auszeit und beorderte mit Benni Zellmer und Kian Schwarzer zwei Spieler aufs Feld, die der Zweibrücker Defensive weitere Stabilität verleihen sollten. Der Plan ging auf. Mit seinem Treffer zum 15:9 (26.) krönte Niklas Bayer einen 7:2-Lauf und stellte die Weichen zur verdienten 16:11 Halbzeitführung. „Die erste Halbzeit war gegenüber unserem Spiel in Mundenheim nochmal eine deutlich Weiterentwicklung. Marc Robin findet immer besser die Bindung zu seinen Mitspielern und Marko war ein sicherer Rückhalt. Das Zusammenwirken unserer Neuzugänge und unserer bewährten Kräften ist der Schlüssel zum Erfolg“, äußerte sich Bullacher zufrieden über die Entwicklung seiner Mannschaft.
Der zweite Durchgang wurde zum offenen Schlagabtausch. Saulheim stemmte sich mit aller Macht gegen die drohende Heimniederlage und die Gäste kämpften sprichwörtlich wie die Löwen um den Sieg. In einer Begegnung, die zu keinem Zeitpunkt unfair oder überhart geführt wurde, lieferten sich beide Mannschaften leidenschaftliche Zweikämpfe am Fließband. Das sehr gut leitende Schiedsrichtergespann Meyer/Hemmer aus Dansenberg sprach zwar insgesamt fünfzehn Zeitstrafen aus, die allerdings mehr dem Übermut der Akteure, als einer zu großen Härte geschuldet waren. Am Ergebnis änderte sich im Laufe der zweiten dreißig Minuten fast nichts mehr. Die Jungs von SG-Trainer Kai Christmann konnten den Rückstand nie mehr als auf vier Tore verkürzen und die Zweibrücken ihren Vorsprung nicht weiter als auf sechs Treffer ausbauen. So steuerten die Löwen über die Zwischenstände von 19:15 (36.), 24:18 (46.) und 29:23 (56.) souverän einem unerwarteten 32:26 Auswärtssieg entgegen. SV-Trainer Bullacher war nach dem Schlusspfiff vor allem Stolz auf die Mentalität seiner Truppe: „Wir haben unter der Woche die Vereinbarung getroffen, dass wir uns nur über Lösungen und nicht über Probleme dieses Spiels unterhalten. Deshalb war das unsägliche Thema Harz nie in den Köpfen der Jungs. Vorne hatten wir auf alle Deckungsformationen von Saulheim die passende Lösung und unsere Deckung inklusive Marko im Tor waren ein echtes Brett. Hut ab vor dieser Leistung“.
Am kommenden Samstag treten die 64er zum dritten Auswärtsspiel in Folge beim TuS Dansenberg an.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann, Schaller 13/4, Huber 4, Bayer 1, Zellmer 6/2, Eisel 3, Grieser 2, Wöschler, Schwarzer 1, Dettinger, Ihl, Alt 2
Siebenmeter: 6/6 – 9/6, Zeitstrafen: 7/8, Zuschauer: 250, Schiedsrichter: Meyer/Hemmer (TuS Dansenberg)