Nach den beiden Auftaktsiegen in Mundenheim und in Saulheim, bestreiten die Handballer des SV64 Zweibrücken am Samstag, 19 Uhr, ihr drittes Auswärtsspiel der Oberligasaison 2019/20 in Folge. Gegner ist die zweite Mannschaft des Drittligisten TuS Dansenberg.
Der Aufsteiger aus Kaiserlautern sorgte direkt am ersten Spieltag mit dem Sieg gegen die hocheingeschätzte HSG Worms für einen Paukenschlag. Auch beim Auswärtsspiel in Budenheim lieferten die Pfälzer dem Mainzer Topteam lange einen Kampf auf Augenhöhe und wurden letztendlich durch den verletzungsbedingten Ausfall ihres Stammtorwarts Markus Seitz aus der Bahn geworfen. Herausragendes Prunkstück im Dansenberger Spiel ist ihre variable Deckung und ihr schnelles Umschaltspiel. Häufig wechseln die Jungs von Trainer Sebastian Wächter mehrmals in Laufe eines Spiels ihre Abwehrformation, um ihre Gegner aus dem Rhythmus zu bringen und suchen die Möglichkeit aktiv den Ball zu erobern. Aus den Ballgewinnen resultieren immer wieder schnelle Tore aus dem Gegenstoßspiel. Aus dem guten Kollektiv ragte in den ersten beiden Begegnungen der noch neuen Oberligasaison Rückraumkanonier Marco Holstein heraus. Der wurfgewaltige „Halblinke“ traf bereits 14 Mal ins gegnerische Tor. Ob die Drittligareserve des TuS Dansenberg am Samstag zusätzlich mit U21-Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft, die erst am Sonntag im Einsatz ist, verstärkt wird ist unklar. Der Einsatz von Torwart Henning Huber und Spielmacher Bastian Willbrandt scheint wohl geplant zu sein. Henning Huber ist der jüngere Bruder von SV-Rückraumspieler Christopher Huber. Beide stammen aus der Talentschmiede des TV Thaleischweilers. Nach der B-Jugend entschied sich Christopher für den Wechsel in die Jugendbundesliga nach Zweibrücken, während sich Henning der A-Jugend des TuS in der Oberliga anschloss. Ob die beiden Brüder allerdings am Samstag wirklich gegeneinander antreten werden ist noch nicht sicher, denn Christopher verletzte sich unter der Woche im Training. Über einen Einsatz wird erst am Spieltag entschieden.
„Dass Dansenberg zuhause Punkte holen kann haben sie im ersten Spiel gegen Worms schon bewiesen. Deshalb dürfen wir sie auf keinen Fall unterschätzen. Auch die schon teilweise frühe Manndeckung, müssen wir gut lösen, um in diesem Spiel zwei Punkte holen zu können. Unser Ziel ist es aber natürlich trotzdem, mit einem Sieg nach Hause zu fahren. Die beiden letzten Siege geben natürlich auch reichlich Rückenwind. Wir sind alle motiviert und hoffen die Auswärtsserie mit drei Siegen zu beenden“, blickt Christopher Huber der kommenden Aufgabe positiv entgegen.
Außer dem drohenden Ausfall Hubers kann SV-Trainer Stefan Bullacher personell wieder aus dem Vollen schöpfen. Trotzdem bereitet die Partie dem A-Lizenzinhaber reichlich Kopfzerbrechen. Es sei schwierig sein Team auf die Aufgabe konkret vorzubereiten, weil einerseits nicht wirklich klar ist, mit welcher Mannschaft der TuS antreten wird und andererseits aus den beiden ersten Saisonspielen keine taktischen Erkenntnisse gezogen werden konnten. Die Gegner der Dansenberger favorisierten, anders als die 64er, eine 6:0 Abwehrformation. „Für mich ist die U21-Regelung absolut kein Problem, sondern lediglich die Ungewissheit, ob sie auch angewendet wird. Ich finde sie für Talente, die in der ersten Mannschaft nicht so zum Zug kommen, sogar sehr sinnvoll. Wir machen in unserem Reserveteam davon auch immer wieder Gebrauch. Das ist absolut legitim“, hat Bullacher für einen möglichen Einsatz der Talente aus der 3.Liga sogar Verständnis.
Frauen empfangen ehemaligen Drittligisten aus Kandel
Ihr erstes Oberligaspiel bestreiten die Frauen des SV 64 Zweibrücken am Samstag, um 18 Uhr in der heimischen Ignaz-Roth-Halle gegen den TSV Kandel. Nach der achtwöchigen Vorbereitung freuen sich die Schützlinge von Trainer Rüdiger Lydorf auf den Rundenstart.
Der TSV Kandel der nach vier Jahren Abstinenz in die Oberliga RPS zurückkehrte, ist alles andere als ein normaler Aufsteiger. Vor vier Jahren stieg das Team aus der Südpfalz in die 3.Liga auf. Zwei Jahre später in der Saison 2017/18 zogen die Kandler aber noch während der Runde zurück. Dadurch mussten die Handballerinnen zurück in die Pfalzliga, in der damals die zweite Mannschaft des TSV spielte. In der letzten Saison gelang dann erwartungsgemäß der direkte Wiederaufstieg in die Oberliga.
Das drittligaerfahrene Team hat sich für die kommende Saison nochmal mit Talenten aus der eigenen Region verstärkt und wird mit ihrem Tempohandball den Zweibrücker Löwinnen einiges abverlangen. „Der Auftakt gegen Kandel wird für uns direkt eine erste Standortbestimmung, auch wenn die starke Mannschaft sicherlich kein Maßstab für unser junges Team ist. Wir müssen vor allem versuchen ihr Tempospiel zu unterbinden und vorne geduldig sein, um klare Chancen zu erarbeiten. Auch wenn wir noch Zeit brauchen, um uns weiterhin zu entwickeln, werden wir es Kandel so schwer wie möglich machen“, sagt Trainer Rüdiger Lydorf im Hinblick auf das Wochenende.
Abgesehen von Kimberly Pfeiffer, die sich derweil noch im Urlaub befindet, wird das Team rund um Mannschaftskapitänin Levke Worm am Wochenende komplett auflaufen können und hoffentlich die ersten beiden Punkte der Saison einsammeln können.