Alles andere als zufriedenstellend war in der letzten Woche die Trainingssituation bei den Zweibrücker Löwen. Zwar hat sich das Verletztenlazarett merklich gelichtet, doch machte sich nun die Grippewelle beim momentanen Tabellenvierten der dritten Liga West bemerkbar. Dabei erwischte es mit Jerome Müller und Philipp Hammann die beiden jungen Linkshänder in Bullachers Aufgebot. „Jerome konnte in der letzten Woche überhaupt nicht trainieren und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob er am Samstag dabei sein kann“, sagte der Zweibrücker Trainer Stefan Bullacher noch am Freitag vor dem Gastspiel seiner hervorragend gestarteten Mannschaft beim Tabellennachbarn SG Schalksmühle-Halver. Angeschlagen ist weiterhin Mannschaftskapitän Aris Wöschler, der wegen Beschwerden an seinem Fuß ebenfalls das Abschlusstraining abbrechen musste.
Wenn es nach zehn Spieltagen so etwas wie Überraschungsteams in der Weststaffel der dritten Bundesliga geben sollte, dann sind es wohl diese beiden Kontrahenten, die da am Samstagabend um 19.30 Uhr in Halver aufeinandertreffen werden. Denn weder der letztjährige Tabellenzwölfte SG Schalksmühle-Halver noch der Aufsteiger SV 64 Zweibrücken waren vor der Runde in diesen Tabellengefilden erwartet worden.
„Dass die SG so weit vorne steht, ist für mich allerdings keine Überraschung“, bemerkte der Zweibrücker Trainer nach dem recht intensiven Videostudium. Und der Grund, warum er sich sehr intensiv mit der Spielweise des Gastgebers vom Samstag beschäftigte, lag in erster Linie an der Tatsache, dass da auch viel Ungewöhnliches und Neues zu sehen war. „Schalksmühle-Halver spielt erfrischend anders als ein Großteil der anderen Mannschaften, die sich an den deutschen Topteams in der Bundesliga orientieren“, sagte Bullacher „und man braucht einige Zeit, um sich darauf einzustellen“.
Vor allem die Abwehrarbeit der SG beeindruckte Bullacher dabei, und dort insbesondere die Tatsache, dass Schalksmühle-Halver situationsbedingt vier verschiedene Abwehrsysteme spielen kann, von ganz defensiv bis sehr offensiv. Somit überrascht es auch nicht, dass die SG Schalksmühle-Halver in der laufenden Saison auch über die beste Defensive der dritten Liga West verfügt.
Maciej Dmytruszynski, 48facher polnischer Nationalspieler und 2,02 m großer Abwehrchef mit Bundesligaerfahrung beim SC Magdeburg und FA Göppingen, hat hier sicher auch einen großen Anteil daran, ebenso wie die beiden Keeper, der Lette Mareks Skabeikis oder Dominik Formella.
Ganz stark ist auf Seiten der Gastgeber aber auch der Rückraum in der Stammbesetzung Julian Mayer, Mateusz Rydz und Maciej Dmytruszynski. Erfolgreichster Torjäger der Westfalen ist allerdings Rechtsaußen Jacek Wardzinski, ein weiterer ehemaliger polnischer Erstligaspieler.
Besonders angetan ist Bullacher von den Qualitäten des Spielmachers Rydz’s, der kürzlich erst wieder eine Einladung zur polnischen B-Nationalmannschaft hatte.
Was Bullacher am Freitag noch nicht beantworten konnte, war die Frage nach der eigenen Formation. Denn Jugendnationalspieler Jerome Müller war die ganze Woche krank, ebenso wie Philipp Hammann. Mitfahren wird deshalb auf jeden Fall der A-Jugendliche Robin Egelhof. Während Hammann wohl mitwirken kann, kommt für Müller ein Einsatz nicht in Frage; er hat in der zurückliegenden Woche nur im Bett gelegen und fünf kg abgenommen.
Das Spiel in Halver wird am Samstagabend um 19.30 Uhr angepfiffen; Treffpunkt ist um 13 Uhr an der Festhalle. Dabei besteht Mitfahrgelegenheit für die Handballfans.
Ein ganz schweres Auswärtsspiel steht für die Frauenmannschaft des SV 64 Zweibrücken auf dem Programm, die ebenfalls am Samstagabend um 19.30 Uhr beim Drittliga-Absteiger TV Bassenheim antreten muss.
„Zwar ist Bassenheim durchwachsen gestartet und hat zuletzt überraschend zu Hause gegen Püttlingen und bei Aufsteiger HSG Hunsrück verloren, dennoch ist die Mannschaft nicht zu unterschätzen. Das Team ist auf allen Positionen gut besetzt, technisch hervorragend ausgebildet und kann einen schnellen Handball spielen“, stellte SV-Trainer Martin Schwarzwald im Vorfeld der Begegnung heraus. Dazu kommt das Harzverbot, das nach dem Abstieg wieder greift. „Das macht es uns sicher nicht einfacher“, so Schwarzwald.
Auch die SV-Frauen hatten in der zurückliegenden Woche krankheitsbedingt mit einigen Ausfällen zu kämpfen. Katharina Handermann, die übers Wochenende noch Antibiotika einnehmen muss, wird definitiv nicht spielen können. Dafür wird nach ihrer Verletzung die erst 15jährige Jugendnationalspielerin Amelie Berger ihr Debut in der Frauenmannschaft geben.“Ich habe damit eine weitere wichtige Option auf Rechtsaußen und im rechten Rückraum zur Verfügung“.
Schwarzwald sieht seine Mannschaft trotz des schwachen Starts der Gastgeberinnen nicht unbedingt in der Favoritenrolle. „Bassenheim wird nach zwei Niederlagen in Folge hochmotiviert sein“. Deshalb erwartet der Zweibrücker Trainer von seiner Mannschaft auch die gleiche kämpferische Einstellung wie am vergangenen Wochenende gegen Püttlingen.
Die männliche B-Jugend, derzeit mit Mundenheim ungeschlagener Tabellenführer der RPS-Oberliga, gastiert am Sonntagabend um 17.30 Uhr bei der TSG Haßloch, wo sie ihre hervorragende Ausgangslage weiter ausbauen möchte.
Die weibliche B-Jugend empfängt am Samstagmittag um 15 Uhr den Meisterschaftsfavoriten JSG Südostsaar zum RPS-Oberliga-Derby. Die weibliche A-Jugend gastiert in der RPS-Oberliga um 16 Uhr bei der HSG Fraulautern/Überherrn, am Sonntag um 13.45 Uhr ist die weibliche C-Jugend in im Heimspiel gegen Tabellenführer Marpingen ebenfalls eindeutig in der Außenseiterrolle.
Und erneut auswärts antreten muss die männliche C-Jugend, die in der RPS-Oberliga am Samstag um 14 Uhr beim TV Schifferstadt spielt.
Weitere Spiele mit SV-Beteiligung:
Sa. 11 Uhr SV D1m – TV Homburg,
das Spiel der D2m gegen Merzig wurde wegen des Tags der offenen Tür im Helmholz-Gymnasium verschoben.
Sa. 13.30 Uhr SVDw – Merchweiler,
Sa. 17.45 Uhr Homburg – SV E1, Abfahrt: 16.45 Uhr an der Ignaz-Roth-Halle,
So. 15.30 Uhr SV A2m – Homburg,
So. 19.15 Uhr SV Frauen 2 – Merchweiler.