Einen prestigeträchtigen 27:26 (13:10)-Auswärtssieg holte die männliche A-Jugend der Zweibrücker Löwen am Freitagabend im Bundesligaspiel bei der HG Saarlouis und tauschte damit die Tabellenplätze mit dem bislang punktgleichen Nachwuchs des Zweitligisten.
Ohne den erkrankten Jugendnationalspieler Jerome Müller war die Mannschaft von SV-Trainer Tony Hennersdorf am Freitagabend vor etwa 250 Zuschauern die spielbestimmende Mannschaft.
„Unser Sieg war heute durchaus verdient“, freute sich Hennersdorf nach dem Spiel gemeinsam mit seinen Jungs über den Auswärtssieg. „Wir haben in der Bundesliga vier ganz besondere Spiele“, hatte Hennersdorf im Vorfeld der Begegnung gesagt, „und zwar die Derbys gegen die HG Saarlouis und die TSG Friesenheim“. Genauso wie in Friesenheim, setzten sich die Junglöwen dann am Freitagabend knapp durch.
Nach einem nervösen Beginn und 3:1-Rückstand in der fünften Spielminute rissen die SV-Jungs langsam das Spielgeschehen an sich. Überragender Spieler war dabei Linkshänder Robin Egelhof, der Jugendnationalspieler Jerome Müller im rechten Rückraum hervorragend vertrat, am Ende mit 12 Toren erfolgreichster Spieler dieses spannenden Derbys war.
In der elften Spielminute kamen die SVler beim 4:4 erstmals zum Ausgleich, schafften zwei Minuten später beim 4:5 ihre erste Führung.
Erkennbar war bereits zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Rückraumspieler der Gastgeber an der aggressiven 3:2:1-Abwehr der Zweibrücker Junglöwen immer wieder festliefen. Vor allem der Saarlouiser Jugendnationalspieler Lars Weisgerber kam hier nicht wie gewohnt zum Zuge. Dafür traf Michael Schulz aus dem Zweitligakader der HGS achtmal vom Rückraum, von der Kreisposition und vom Siebenmeterstrich, und auch Linksaußen Lars Walz kam immer wieder frei zum Abschluss, begünstigt allerdings auch von einem nicht immer aufmerksamen Gegenspieler, der ihn allzu häufig im Rücken der anderen Abwehrspieler zum Kreis durchlaufen ließ.
Auf der anderen Seite waren die 64er immer dann erfolgreich, wenn es ihnen gelang, am starken Innenblock der 6:0-Abwehrformation der HGS vorbei zu kreuzen und über die Halbpositionen abzuschließen. Und sie spielten hervorragend mit Kreisläufer Patrick Bach zusammen, hatten zudem in Benni Berz, der bis zur 45. Spielminute im SV-Tor stand und Yannic Klöckner, der in der Schlussviertelstunde kam und ebenfalls noch deutliche Akzente zu setzen vermochte, auch das wesentlich stärkere Torhütergespann. Dennoch klappte auch auf SV-Seite nicht immer alles wie geplant, gerieten die Jungs von Tony Hennersdorf mehrfach in die Gefahr des passiven Spieles.
Im Schlussspurt der ersten Hälfte übernahmen die Junglöwen dann allerdings die Initiative und zogen vom 8:9-Zwischenstand zum 10:13-Pausenstand weg.
Hennersdorf hatte Männertrainer Stefan Bullacher zugesagt, dass er dem lange verletzten Jugendnationalspieler Björn Zintel durchaus auch Schonung zukommen lassen würde. Und Zintel brauchte nur zehn Minuten lang mitzuwirken, während die beiden Zweitligaspieler Michael Schulz und Jugendnationalspieler Lars Weisgerber hier von HGS-Coach Daniel Grigic wesentlich mehr Spielanteile bekamen, beide nahezu das ganze Spiel auf dem Hallenparkett waren.
So spielten die 64er sehr lange in der Besetzung Robin Egelhof, Tom Grieser und Nils Wöschler im Rückraum, Christian Wack und Robin Sauer auf den Außenpositionen und Patrick Bach am Kreis.
In dieser Besetzung gelang es der SV-Truppe kurz nach der Halbzeitpause auch, die eigene Führung auf fünf Tore auszubauen. Jetzt kam der Auftritt des Schiedsrichtergespannes Wiedemann/Balagny, das mit diesem Jugendbundesligaspiel völlig überfordert wirkte, beiderseits reihenweise Fehlentscheidungen traf. Unter anderem war eine ausgewogene Linie bei Zeitstrafen und Siebenmetern nicht erkennbar. Alleine achtmal nahmen sie den beiden Teams in Vorteilsituationen die Möglichkeit zum Torerfolg, pfiffen teilweise erst, als der Ball schon im Tor war!
Fünf Minuten vor Spielende lagen die 64er immer noch mit fünf Toren in Front, und vieles deutete auf einen klaren Auswärtssieg der Junglöwen hin.
Die allerdings versäumte es im Schlussspurt, gegen sich wacker wehrende Saarlouiser, das Ergebnis locker durchzubringen. So gelang den Gastgebern noch eine Ergebniskorrektur, der Zweibrücker Sieg war allerdings nicht mehr gefährdet.
Nicht nur durch diesen Erfolg im prestigeträchtigen Duell der beiden am höchsten spielenden Jugendmannschaften haben die Zweibrücker Junglöwen ihre momentane Vormachtstellung im saarländischen Jugendhandball untermauert, worüber auch ein Fernsehteam des saarländischen Rundfunks berichtete. Auch in den jüngeren Jugendklassen dominieren häufig die SV-Jungs!
Auf einen Blick:
HG Saarlouis: Matthias Reuber und Rouven Latz im Tor – Michael Schulz 8/1, Lars Walz 8, Niklas Eberhard 5/1, Andreas Ecker 4, Lars Weisgerber 1, Franz Struck, Dominik Rifel, Lars Scholly, Maxime Weiss, Lukas Keller, Yannick Denis.
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Yannic Klöckner im Tor – Robin Egelhof 12, Patrick Bach 6, Tom Grieser 3, Björn Zintel 2/1, Nils Wöschler 2, Robin Sauer 1, Tobias Alt 1, Christian Wack, Luca Dobrani, Niklas Bayer, Jonas Haupenthal und Leonard Herrmann.
Zeitstrafen: 6:6 Min., Siebenmeter 4/2 – 2/1, Zuschauer: 250, Schiedsrichter: Julian Wiedenmann / Hendrik Balagny (Bad Ems).