Die Herren des SV 64 Zweibrücken treten am Sonntag um 18 Uhr in der Herrmann Neuberger Halle auswärts bei der HSG Völklingen an. Nach den Siegen gegen den HC Dillingen/Diefflen und die VTZ Saarpfalz, streben die Zweibrücker Handballer auch in ihrem dritten Saarderby in der RPS Oberligasaison 19/20 weitere Pluspunkte im Kampf um die Tabellenführung an. Aktuell ist die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher als einziges Team der Liga noch ohne Punktverlust und führen die Tabelle an. „Wir freuen uns extrem auf das nächste Saarderby gegen die HSG. Diese Begegnungen sind immer spannend und von viel Kampf geprägt. Da wird sich nichts geschenkt. Auch wenn wir als Tabellenführer die Favoritenrolle haben, sind wir uns der schweren Aufgabe bewusst. Die letzten vier Begegnungen gegen Völklingen wurden immer erst in der Schlussphase, quasi „spitz auf Knopf“ entschieden“, blickt SV-Trainer Bullacher angespannt auf das Wochenende. Im Rückblick auf das letzte Jahr, war in beiden Spielen Spannung bis in die letzten Sekunden garantiert. Beim Hinspiel rettete SV-Keeper Julien Santarini mit einem gehaltenen Strafwurf nach Ablauf der Spielzeit seiner Mannschaft einen Punkt in der Ignaz Roth Halle und beim Rückspiel in Völklingen setzten sich die Löwen hauchdünn mit einem Treffer Vorsprung durch.
Personell hat sich zwar im Völklinger Kader nicht viel verändert, aber dafür steht mit dem Franzosen Claude Dolic ein neuer Trainer auf der Kommandobrücke. Dolic beerbte im Sommer Berthold Kreuser, der nach neun Jahren bei der HSG eine neue Herausforderung suchte. Unter Dolic setzen die Saarländer, trotz ihrer körperlich groß gewachsenen Spieler, deutlich mehr auf das Tempospiel. Angriffe aus der „Schnellen Mitte“ und ohne lange Aufbauphasen sind das neue Markenzeichen. In der Deckung stellt das Team aus dem Westen des Saarlandes traditionell ein starkes Bollwerk. Mit 6:8 Punkten und einem neunten Tabellenplatz ist der Start in die neue Saison durchwachsen verlaufen. Es fehlt allerdings noch ein wenig die Konstanz der guten Leistungen. Nach der deprimierenden Heimniederlage gegen Eckbachtal, folgte mit dem Sieg bei den damals drittplatzieren Mülheimer ein Glanzpunkt. Die deutliche Niederlage in der letzten Woche gegen Budenheim war einer dünnen Personaldecke geschuldet, denn verletzungsbedingt konnte fast die Hälfte der Völklinger Spieler nicht oder nur kurzzeitig eingesetzt werden.
Die 64er müssen beim Saarderby auf jeden Fall Christopher Huber ersetzen. Der Rückraumspieler scheint so etwas wie der Pechvogel der Saison zu sein. Nach einer Fußverletzung vor drei Wochen und seinen Rückbeschwerden vor dem Stadtderby gegen die VTZ Saarpfalz, fällt der Zwanzigjährige nach einem Trainingsunfall (Sprunggelenk) definitiv aus. Im Gegensatz zu Huber, wird Kian Schwarzer wieder mit von der Partie sein. Der Kreisläufer musste im Spiel gegen Offenbach wegen Schulterproblemen ausgewechselt werden, was sich aber im Nachhinein als Vorsichtsmaßnahme herausstellte. Schwarzer hat unter der Woche wieder beschwerdefrei trainiert. „Für Christopher tut es mir unheimlich leid, weil er sehr ehrgeizig ist und sich in den letzten zehn Monaten extrem gut entwickelt hat. Am Sonntag muss aber dann wieder ein anderer in die Presche springen. Das macht uns in diesem Jahr auch aus. Wir haben ein starkes Kollektiv und können auch schwere Ausfälle kompensieren“, gibt sich SV-Trainer Bullacher kämpferisch.
SV-Frauen gastieren beim starken Aufsteiger
Die Frauen des SV 64 gastieren am Sonntag auswärts bei den Handballerinnen des TV Bodenheim. Der Aufsteiger aus der Rheinhessenliga spielt das erste Jahr in der RPS-Oberliga und zeigt sich somit als Überraschungsmannschaft. Bisher konnten die Liga-Neulinge drei Siege aus fünf Spielen holen und stehen mit 6:4 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Die Zweibrückerinnen stehen mit 8:2 Punkten immer noch an der Tabellenspitze.
Das Team aus Bodenheim überzeugte bisher mit einer sehr guten Abwehrleistung, mit der sie im Schnitt gerade einmal 20 Gegentore pro Partie zuließen. „Bei denen hat jeder Lust Deckung zu spielen und das merkt man ihren auch an. Wir werden uns da was einfallen lassen müssen um Lösungen zu finden die Abwehr zu knacken“, warnt der Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf vor der Defensive der Kontrahentinnen seines Teams. Auch im Angriff überzeugen die TV-Handballerinnen vor allem mit den beiden Toptorschützinnen Jona Reese und Ezgy Yoslun. „Wir müssen versuchen die Kreise der beiden Spielerinnen möglichst einzuengen aber dabei den Rest nicht aus den Augen verlieren“, sagt Rüdiger Lydorf, der mit der Abwehrleistung seiner Schützlinge von vergangener Woche sehr zufrieden war.
Um am Wochenende überzeugen zu können, wird die junge Mannschaft aus der Rosenstadt versuchen an die Leistung des Spiels gegen die TG Osthofen anzuknüpfen und auch auswärts ihre Konstanz zu finden. „Wir wissen, dass wir in jedem Spiel eine sehr gute Leistung brauchen und 100 Prozent geben müssen um als Sieger vom Platz zu gehen. Für uns gilt es konzentriert und konstant zu spielen um die gute Entwicklung unseres Teams weiter voran zu treiben. Am Sonntag gehen wir zwar aufgrund der Tabellensituation als Favorit in die Partie, wir wissen aber, dass uns Bodenheim alles abverlangen wird“, versichert Lydorf bestimmt.
Das Team rund um Kapitän Levke Worm wird zu diesem Spiel voraussichtlich das erste Mal seit einigen Wochen wieder mit voller Kapelle antreten können. Anpfiff ist am Sonntag um 16 Uhr in der Halle am Guckenberg in Bodenheim