Wenn am Samstag die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken um 18 Uhr in der Westpfalzhalle zum Spitzenspiel gegen die HF Illtal antritt, führt der neue Kapitän Philipp Hammann sein Team bereits zum neunten Mal in dieser Saison aufs Spielfeld. In den vorangegangenen acht Partien hielten sich die Zweibrücker Löwen schadlos und führen ohne einen einzigen Verlustpunkt die Oberligatabelle an. Dennoch hat der angehende Maschinenbau Ingenieur allergrößten Respekt vor dem kommenden Gegner: „Illtal ist als Tabellendritter einer unserer ärgsten Verfolger. Sie verfügen über eine unglaublich stabile und robuste Abwehr, aus der sie bei Ballgewinnen mit hohem Tempo ihre Angriffe vortragen. Im Angriff trifft der wurfgewaltige Rückraum mit Philipp Kockler, Christoph Holz und Marcel Becker fast nach Belieben. Das wird ein hartes Stück Arbeit werden“, stimmt Hammann das Umfeld schon Mal auf ein spannendes und umkämpftes Saarderby ein.
In der Tat zählen die Nordsaarländer schon seit Jahren zum Besten was die Oberliga zu bieten hat. Allein in den letzten sechs Jahren belegte das Team jeweils den zweiten oder dritten Platz und gehört somit immer zu den ärgsten Verfolgern im Aufstiegskampf. Der ganz große Wurf und den damit verbundenen Aufstieg in die 3.Bundesliga, wurde aber jedes Jahr knapp verpasst. Vielleicht ein Grund, warum der langjährige Trainer Steffen Ecker nach der abgelaufenen Saison eine neue sportliche Herausforderung beim Drittligisten TuS Dansenberg suchte. Doch die Handballfreunde fanden im Saarland namhaften Ersatz auf der sportlichen Kommandobrücke. So gibt der ehemalige Bundesligaspieler Marcus Simowski seit Sommer den Takt im Illtal vor. Und das mit großem Erfolg, denn auch unter dem 50Jährigen, der beim TV Niederwürzbach, TuS Dansenberg und TVA Saarbrücken in der ersten bzw. zweiten Bundesliga spielte, rangieren die Illtaler wiederum in der Spitzengruppe der Oberliga.
Trotz der Stärke der Gäste sieht SV-Kapitän Hammann seine Mannschaft durchaus in einer leichten Favoritenrolle: „Wir spielen zu Hause und unsere Fans sind dabei ein echter Faktor. Die Unterstützung ist gigantisch. Außerdem ist nach so einem Traumstart das Selbstbewusstsein entsprechend hoch, was sich automatisch auf die Leistung jedes Spielers auswirkt. Der größte Vorteil ist aber sicherlich unser homogener und breit aufgestellter Kader. Wir können Ausfälle aktuell gut kompensieren“. Personell müssen die 64er weiterhin auf den verletzten Christopher Huber verzichten. Der Rückraumspieler ist wegen einer Sprunggelenksverletzung weiter nur zum Zuschauen verurteilt. Ein ganz großes Manko bei den Löwen war aber die Trainingssituation und Vorbereitung auf das Spitzenspiel unter der Woche. Am Montag fand nach dem sonntäglichen Spiel in Völklingen lediglich ein Regenerationstraining und am Freitag das Abschlusstraining statt. Die Einheiten am Dienstag und Mittwoch fielen der dünnen Personaldecke zum Opfer. Neben dem verletzten Huber fehlte Benni Zellmer aus beruflichen Gründen und ein größerer Teil der Mannschaft weilte bei den Festlichkeiten anlässlich des 50ten Geburtstages von Blacky Schwarzer im Süden Europas. „Die Trainingswoche war unter den gegebenen Umständen natürlich alles andere als gut. Aber im Abschlusstraining setzen wir uns taktisch umfassend mit Illal auseinander und werden wie immer top vorbereitet in dieses Spitzenspiel gehen. Aufgrund unseres guten Laufs und vor allem unserer sehr guten Stimmung innerhalb der Mannschaft, können wir so eine Ausnahmesituation auch als Team auffangen“, lässt Hammann erst gar keine Ausreden für die Begegnung aufkommen.
Nach dem Herrenspiel lädt der SV 64 Zweibrücken im Zelt hinter der Westpfalzhalle (Schulhof Helmholtz-Gymnasium) zum jährlichen Bockbierfest ein. Nach dem Motto „Wir haben Bock“ wollen die Zweibrücker Löwen nicht nur auf dem Spielfeld alles geben, sondern zeigen, dass sie im Anschluss mit ihren Fans auch zünftig gemeinsam feiern können.
SV-Frauen treten im Verfolgerduell gegen SG OBKuZ
Nach der ersten Herrenmannschaft empfangen die Damen des SV 64 Zweibrücken um 20 Uhr ihren nächsten Gegner in der Zweibrücker Westpfalzhalle. Mit der Spielgemeinschaft aus den vier südpfälzischen Vereinen Ottersheim, Bellheim, Kurhardt und Zeiskam kommt der direkte Tabellennachbar der Löwinnen in die Rosenstadt. Beide Teams haben derzeit ein Punkteverhältnis von 8:4 und rangieren auf Tabellenplatz drei und vier.
Nach zwei Auftaktniederlagen gegen den Aufsteiger TV Bodenheim, gegen den sich auch die 64erinnen letzte Woche geschlagen geben mussten und die TSG Friesenheim legten die Pfälzerinnen den Hebel um und gewannen vier Spiele in Folge. Das Team um Laura Winter, die aktuell die Torschützenliste der RPS Oberliga mit 55 Treffern anführt, verfügt über eine junge und schnelle Truppe. Vor allem ihre schnellen Ballpassagen und das gute Umschaltspiel der SG OBKZ zeichnet die Mannschaft aus. Außerdem steht mit Linda Knarr eine Torhüterin der Extraklasse zwischen den Pfosten. „OBKZ hat anscheinend momentan einen sehr guten Lauf. Sie haben die letzten Spiele sehr deutlich gewonnen und kommen am Samstag sicherlich mit dem Rückenwind dieser Leistungen und großem Selbstbewusstsein zu uns“, schätzt Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf die Leistung seiner Gegner ein.
Nach der Niederlage in Bodenheim, wollen die 64er wieder an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Allerdings hatten die Löwinnen in dieser Woche keine gute Trainingssituation um sich optimal auf das Spiel vorzubereiten. Viele verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle verhinderten einen geregelten Trainingsbetrieb. „Wir zählen mit Sicherheit nicht, wie ständig erwähnt, zu den Topteams der Liga. Unsere Mannschaft ist noch sehr unkonstant und kann das Fehlen von Leistungsträgern in dem kleinen Kader schlecht verkraften“, schätzt Lydorf seine Schützlinge realistisch ein. Sollten seine Schützlinge allerdings wieder eine ähnliche Leistung abrufen können, wie in den bisherigen Heimspielen, traut der Übungsleiter seinen Mädels auch einen weiteren Sieg zu.