Die Handballer des SV 64 Zweibrücken gastieren am kommenden Sonntag als ungeschlagener Tabellenführer beim Vorletzten aus Eckbachtal. Allerdings trügt der Blick auf die Tabelle, denn die HSG ist durch die Ausgeglichenheit der Liga auch nur wenige Punkte vom gesicherten Mittelfeld entfernt. Aber vor allem die Ausfälle der Leistungsträger Nisse Nehrdich und Michael Betz machen den Pfälzern schwer zu schaffen. Die beiden starken Rückraumspieler wurden bei den Niederlagen gegen Dansenberg und Dillingen/Diefflen schmerzlich vermisst. In den Wochen zuvor haben die Eckbachtaler mit vollbesetzten Kader den TV Offenbach (32:24) klar geschlagen und brachten sowohl den Tabellenzweiten Saulheim (24:26), als auch die drittplatzierten Handballfreunde aus Illtal (24:27) an den Rand einer Niederlage. Nicht nur deshalb hat SV-Trainer Stefan Bullacher großen Respekt vor der anstehenden Aufgabe. „Wir haben leider keine Informationen über den personellen Stand bei den Eckbachtalern, aber auch so wird das eine knifflige Begegnung. Die Jungs haben im letzten Jahr als Aufsteiger zu Hause der halben Liga das Fürchten gelehrt und 19, ihrer 23 Punkte in der heimischen Halle in Dirmstein geholt. Sie kommen mit dem Harzverbot dort eben auch richtig gut klar“, verweist der A-Lizenztrainer noch einmal auf das ungewohnte Haftmittelverbot. Denn auch seine Mannschaft musste in der letzten Saison ihr Gastspiel bei den sogenannten Geckos mit einer Niederlage quittieren. Allerdings haben die 64er in der laufenden Runde bei ihren Auswärtscoup in Saulheim bereits bewiesen, dass auch sie mittlerweile in der Lage sind ohne Harz Spiele zu gewinnen. Deshalb nehmen die Zweibrücker Löwen ihre tabellarische Favoritenrolle mit dem nötigen Respekt an.
Das sieht auch Rechtsaußen Tobias Alt so: „Aufgrund der Tabellensituation haben wir am Wochenende natürlich die Favoritenrolle. Dennoch wird es eine sehr schwierige Aufgabe. Die HSG hat viele starke „Eins gegen eins -Spieler“, die immer wieder Lücken in den gegnerischen Abwehrverband reißen. Da wir auf unserer Seite wegen der Harzproblematik nicht gerade mit einem Angriffsspektakel rechnen können, müssen wir noch besser verteidigen“, gibt der schnelle Flügelspieler schon Mal die Marschrichtung vor. Alt ist nach einem Jahr bei der HF Illtal wieder zum SV 64 Zweibrücken zurückgekehrt und spielt mit seinem Team bisher eine sehr erfolgreiche Runde. Bedenken, dass er nach seiner Rückkehr etwaige Eingewöhnungsprobleme haben würde, hatte der sympathische Sportstudent indes nicht: „Es hat sich für mich angefühlt als wäre ich nie weg gewesen. Ich wurde von jedem wieder sehr herzlich aufgenommen“, freut sich der 22-jährige. „Wir sind noch ein sehr junges Team und haben größtenteils auch schon in der Jugend zusammengespielt. Jeder weiß, wie sich der andere auf dem Spielfeld verhält. Man könnte sagen, dass wir uns blind verstehen. Wir haben momentan eine super Stimmung in der Mannschaft und einfach Spaß an der Sache“, verrät der Linkshänder auch gleich das mögliche Erfolgsrezept seines Teams.
Auch wenn eine Trainingseinheit unter der Woche der Bombenentschärfung in Zweibrücken zum Opfer fiel, da die beiden Handballhallen in der Evakuierungszone lagen, wollen sich die 64er nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf sich selbst und ihre Stärken. Dieses Konzept brachte den Spitzenreitern bisher ausschließlich Erfolge. 18 Punkte aus neun Spielen lautet die durchweg positive Bilanz. Verzichten müssen die Handballer aus der Rosenstadt weiterhin auf den verletzten Christopher Huber. Ansonsten sollten alle Spieler zur Verfügung stehen. Anpfiff ist am Sonntag um 17 Uhr in der Sporthalle, Bahnhofsstraße 7, in Dirmstein.
SV-Frauen empfangen Köllertal zum Saarderby
Am Samstag empfangen die Zweibrücker Handballerinnen die HF Köllertal zum einzigen Saarderby der Oberligasaison um 18 Uhr in der Ignaz Roth Halle. Die Handballfreunde aus Köllertal sind eine Spielgemeinschaft aus dem letztjährigen Oberligisten HSV Püttlingen und dem TV Riegelsberg. Bisher konnten die Saarländerinnen nur einen Sieg verbuchen und belegen somit den vorletzten Tabellenplatz vor den Sportfreunden aus Budenheim, die noch kein Spiel für sich entscheiden konnten. Ganz im Gegensatz zu den Zweibrücker Löwinnen. Diese kletterten durch ihren starken Auftritt gegen den direkten Tabellennachbarn, der SG OBKZ mit 10:4 Punkten wieder auf Platz zwei der Tabelle. Vor ihnen rangiert nur die HSG Wittlich die sich in dieser Saison erst in einem Spiel geschlagen geben musste.
Die Gäste aus dem Westen des Saarlandes müssen sich nach dem Zusammenschluss und dem damit verbundenen personellen Umbruch in der Oberliga erst wieder neu orientieren. Nach mehreren unglücklichen Niederlagen finden sich die Handballfreunde zwischenzeitlich auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. „Wir dürfen unsere saarländischen Konkurrentinnen auf keinen Fall unterschätzen. Sie haben in den letzten Spielen gezeigt, dass sie auch gegen starke Mannschaften mithalten können und werden mit Sicherheit alles dafür geben, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen“, warnt SV-Trainer Rüdiger Lydorf vor dem kommenden Gegner.
Für die Zweibrückerinnen gilt es die Abwehr weiterhin zu stabilisieren und an das gute Deckungsverhalten der letzten Partie anzuknüpfen. Vor allem gegen die beiden gefährlichen Spielerinnen Admira Zvekic und die fünfte der Torschützenliste Marion Müller müssen die jungen Löwinnen konzentriert und konsequent agieren, um deren Kreise einzuengen. Im Angriff werden die 64er durch die häufigen Formationswechsel der Gäste gefordert. Die Lydorf-Sieben müssen immer wieder die richtigen taktischen Mittel auswählen, um die passenden Lücken in der HF-Deckung zu finden. Viele Möglichkeiten, um gezielt zu trainieren und sich auf die Defensive der Gäste einzustellen, blieb den 64erinnen unter der Woche allerdings nicht. Eine komplette Einheit fiel dem Feiertag „Allerheiligen“ zum Opfer und außerdem erschwerten einige krankheits- und berufsbedingte Ausfälle den Trainingsbetrieb. „Ich hoffe, dass alle Mädels zum Wochenende hin fit sein werden. Die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir nur im Kollektiv eine gute Leistung abrufen können. Wir versuchen natürlich weiterhin mit unserer jungen Mannschaft daran zu arbeiten, auch Ausfälle gut kompensieren zu können“, stellt Rüdiger Lydorf die Entwicklung seiner Schützlinge in den Vordergrund.