HSG Eckbachtal – SV 64 Zweibrücken 25:26 (8:14)
Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken gewann auch ihr zehntes Spiel in Folge und verteidigte mit nunmehr 20:0 Punkte nicht nur die Tabellenführung in der Oberliga, sondern auch ihre weiße Weste. Dabei setzten sich die 64er in einer dramatischen Schlussphase gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber glücklich mit 26:25 durch. Der Siegtreffer für den Spitzenreiter, bei dem Torwart Marko Ivankovic mit 16 Paraden überragte, fiel eine Sekunde vor dem Schlusspfiff.
Beide Teams hatten bereits vor, aber auch während der Partie mit personellen Engpässen zu kämpfen. Bei den Hausherren fehlten mit Nisse Nehrdich, Carsten Wenzel, Thomas und Michael Betz gleich vier Stammkräfte. Auf Seiten des Tabellenführers musste Christopher Huber weiterhin verletzt passen, Kian Schwarzer schied nach wenigen Minuten mit Schmerzen in seiner lädierten Schulter aus und auch Tom Ihl signalisierte früh, dass eine Einwechselung für ihn heute keinen Sinn machen würde. Dennoch rieben sich die etwa 100 Zuschauer in der Dirmsteiner Sporthalle verwundert die Augen, als die Hausherren nach dreizehn Minuten mit 6:2 in Führung lagen. SV-Trainer Bullacher beantragte eine Auszeit, brachte den jungen Felix Dettinger, sowie den erfahrenen Benni Zellmer und erinnerte seine Schützlinge noch einmal eindringlich an den vorgegebenen Matchplan. Die Maßnahme sollte auch direkt Früchte tragen. Fortan spielten die Abwehr und auch der Angriff wie aus einem Gus und durch einem fulminanten 12:2-Lauf drehten die Löwen noch vor dem Seitenwechsel das Spiel und sahen beim 14:8 zur Pause bereits wie der sichere Sieger aus.
Doch was in den ersten zwanzig Minuten des zweiten Durchgangs passierte, ist aus Zweibrücker Sicht mit Worten wohl kaum zu beschreiben. Die beste Abwehr der Liga, die bis dato gerade mal zwanzig Gegentreffer pro Spiel hinnehmen musste, kassierte Tore im Minutentakt. Im Angriff ließen die 64er jegliche taktische Disziplin vermissen und leisteten sich eine Flut an technischen Fehlern und Fehlversuche. Während der gesamten Spielzeit vergeigten die Saarpfälzer dadurch sage und schreibe 26 Angriffe, die ohne Torerfolg verpufften. Eine Quote, die eigentlich einen Sieg in der Oberliga ausschließen sollte. Die Eckbachtaler Geckos belohnten sich durch eine herausragende kämpferische 15:8-Aufholjagt und als sie fünf Minuten vor dem Ende die 23:22 Führung erzielten, lag die große Sensation in der Luft. Doch in einer dramatischen Schlussphase behielt der Favorit aus Zweibrücken die Nerven. Eine Sekunde vor dem Ende traf Marc Robin Eisel mit einem Sprungwurf ins gegnerische Tor und erzielte so den glücklichen 26:25 Auswärtssieg für seine Mannschaft. SV-Trainer Stefan Bullacher war nach dem Schlusspfiff zwar überglücklich und freute sich im ersten Moment ausgelassen mit seinen Jungs, aber die Verärgerung über die undisziplinierte Leistung konnte der A-Lizenzinhaber im Nachgang allerdings nicht verbergen. „Ich bedauere wirklich sehr, dass ich heute vor allem im Rückraum durch unsere Ausfälle nicht mehr Handlungsspielraum hatte. Wir sind hier mit einem ganz dunkelblauen Auge davongekommen, dass wir uns über vierzig Minuten selbst geboxt haben. Das Beste an diesem Spieltag ist der Sieg und die Ergebnisse in den anderen Hallen. Es wäre aber fatal, wenn unsere Jungs mit diesem Auftritt nicht selbstkritisch umgehen würden“, spielte Bullacher auf die gleichzeitigen Niederlagen von Saulheim und der VTZ Saarpfalz an. Damit haben am Wochenende zwei von drei Hauptkonkurrenten der 64er im Kampf um den Titel Federn lassen müssen. Am kommenden Samstag erwarten die Zweibrücker Löwen den TV Mülheim zum Heimspiel in der Ignaz Roth Halle.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann 3, Schaller 4/2, Bayer 2, Zellmer 6/3, Eisel 8/3, Grieser 1, Wöschler, Schwarzer, Dettinger 1, Ihl, Alt 1
Siebenmeter: 2/1 – 10/8, Zeitstrafen: 3/4, Zuschauer: 100, Schiedsrichter: Fellinghauer/ Schmidt (HV Weisenau)