Am Samstag empfangen die Zweibrücker Löwen den TV 05 Mülheim zu ihrem fünften Heimspiel der laufenden Oberligasaison. Die Gäste aus dem Rheinland stehen momentan mit 11:9 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Trotz des Wechsels ihres Topspielers und letztjährigen Torschützenkönigs der RPS Oberliga Max Zerwas, legten die Rheinländer einen sehr guten Start in die neue Runde hin. Am vierten Spieltag lagen sie mit 7:1 Punkten zwischenzeitlich sogar auf dem zweiten Tabellenplatz. Nach einer verletzungsbedingten Durststrecke von vier Niederlagen in Serie, in der sich vor allem das Fehlen von Spielmacher Julian Vogt negativ bemerkbar machte, fanden die Mülheimer allerdings wieder auf die Erfolgsspur zurück und überzeugten zuletzt mit zwei Siegen.
Die 64er hingegen sind nach ihrem Auswärtssieg in Eckbachtal weiterhin ungeschlagen und verteidigten ohne Verlustpunkt die Tabellenspitze. Damit legten die Zweibrücker mit 20:0 Punkten den besten Start in eine Saison hin, seit der Gründung der RPS Oberliga 2002 und überboten den bisherigen Rekord der VTZ Saarpfalz und des TV Hochdorf, die beide mit jeweils neun Siegen in Folge in ihre Runde starteten. Großen Anteil an der aktuellen Rekordjagt hat Torjäger Tim Schaller, der nahtlos an die guten Leistungen der Vorsaison anknüpft. „Es ist natürlich ziemlich cool sowas zu erreichen, aber der gebrochene Rekord war bei uns gar nicht wirklich ein Thema diese Woche. Wir denken im Moment von Spiel zu Spiel und versuchen jede Woche zu gewinnen. Dass das bis jetzt auch immer so geklappt hat ist umso besser, aber wir sollten uns weder darauf ausruhen, noch diesen „Rekord“ überbewerten“, gibt sich das Eigengewächs bescheiden. Der gelernte Linksaußen, der in der abgelaufenen Runde von Trainer Stefan Bullacher zum Spielmacher befördert wurde, meisterte seine neue Aufgabe mit Bravour und wurde sogar direkt bester Torschütze der Zweibrücker. Und der Zwanzigjährige ist auch nach zehn Spieltagen wieder auf Platz eins der internen Torschützenliste der 64er zu finden. Egal ob auf seiner angestammten Außenbahn oder auf der Spielmacherposition, Tim Schaller trifft nach Belieben und rangiert im ligaweiten Ranking auf Platz vier. Nur Max Gerthen (Bingen), Darren Weber (Saulheim) und Christian Offtermann (Vallendar) trafen noch häufiger. „Ich denke, dass wir generell eine sehr variable Mannschaft haben. Im Moment kann viel gewechselt werden. Letzte Saison musste ich mich erstmal reinfinden und natürlich auch mehr Verantwortung übernehmen, aber daran gewöhnt man sich ziemlich schnell. Ich habe auch das Gefühl, dass es bei mir auf der Mitte wieder gut läuft und es macht natürlich sehr viel Spaß. Diese Variabilität, durch die wir trotz Verletzungen, wie momentan bei Chris Huber, unser Spielsystem weiterspielen können, macht uns im Moment so stark“, gibt sich der ehemalige Schüler des Sportgymnasiums am Rotenbühl vor allem als Teamspieler.
Neben Christopher Huber (Fußverletzung), ist auch Kian Schwarzer (Schulterverletzung) noch angeschlagen. Über einen Einsatz der beiden wird erst kurz vor dem Spiel entschieden. Ansonsten werden die Löwen voraussichtlich komplett antreten können. Doch nicht nur wegen der möglichen Ausfälle von Huber und Schwarzer, kommt mit Mülheim eine schwere Aufgabe auf die Hausherren zu. Mit Tobias Zelter hat der TV 05 einen der besten Torhüter der Liga im Kader und auch die kongeniale Achse mit Kreisläufer Philipp Schwenzer und Spielmacher Julian Vogt hat den Löwen in der Vergangenheit schon große Probleme bereitet. Deshalb ist es wichtig, dass die Hausherren nach ihrer fahrigen Leistung vor Wochenfrist in Eckbachtal, vor allem in der Defensive wieder zu gewohnter Stärke zurückfinden. „Die Abwehr letzte Woche war nicht wiederzuerkennen und wir hatten zu wenig Disziplin im Angriff. Wir sind zwar absolut glücklich über die beiden Punkte, aber wir sollten so ein Spiel durchaus auch kritisch betrachten, ohne es über zu bewerten“, möchte Schaller im kommenden Spiel wieder die gewohnte Leistung abrufen. Ob die Jungs aus der Rosenstadt ihren Startrekord weiter ausbauen und ihren elften Sieg einfahren können, entscheidet sich am Samstag um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle.
SV-Frauen gegen Waldsee in der Favoritenrolle
Am Sonntag empfängt die erste Damenmannschaft des SV 64 Zweibrücken dann die TG Waldsee um 16 Uhr in der heimischen Ignaz-Roth-Halle. Waldsee steht momentan mit 4:12 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz und übergibt somit auf dem Papier klar die Favoritenrolle an die Zweibrücker Handballerinnen, die mit sechs Siegen aus acht Spielen im Moment Zweiter der Oberligatabelle sind.
Die Turngemeinschaft legte mit 6:2 Punkten einen guten Saisonauftakt hin, konnte ihre Leistung mit zuletzt fünf Niederlagen in Folge nicht bestätigen. „Waldsee hat gegen den TV Bodenheim und den TV Bassenheim gewonnen. Das sind beides Mannschaften, gegen die wir uns sehr schwergetan haben und am Ende keine Punkte holen konnten. Wir dürfen das Spiel auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen“, erstickt SV-Trainer Rüdiger Lydorf jeden Ansatz den kommenden Gegner eventuell zu unterschätzen im Keim.
Der Kader der TGW hat sich im Gegensatz zu den Zweibrücker Löwinnen kaum verändert und ist deshalb sehr gut eingespielt. Lediglich die erfahrene Spielerin Julia Barth hat die Mannschaft zum letzten Saisonende verlassen. Herausragende Akteurin bei den Vorderpfälzern ist Rückraumspielerin Bea Demski. „Wir müssen weiterhin an der individuellen Entwicklung unserer jungen Spielerinnen, aber auch am mannschaftlichen Zusammenspiel arbeiten. Um die Punkte am Sonntag in Zweibrücken zu behalten, ist es unsere Aufgabe die Kreise der Spielerinnen Bea Demski, Kim Knittel und Tanita Schall einzuengen, ohne den Rest aus den Augen zu verlieren. Außerdem gilt es variabel auf die verschiedenen Defensiven der TG zu reagieren“, erklärt Lydorf den Matchplan für die kommende Partie. Bei ihrem dritten Heimspiel in Folge könnten die Handballerinnen aus der Rosenstadt ihre Heimsiegserie fortführen und zu Hause immer noch ungeschlagen bleiben. „Wir hoffen natürlich, dass unsere Fans wieder hinter uns stehen und uns im Kampf um die nächsten beiden Punkte unterstützen kommen“, zählt der Zweibrücker Trainer auf die Zuschauer.