Wenn am Sonntag die Oberligahandballer des SV 64 Zweibrücken bei der HSG Rhein-Nahe-Bingen antreten, treffen die Schützenlinge von Trainer Stefan Bullacher auf die torgefährlichste Rückraumachse der Liga. Denn die HSG-Spieler Max Grethen und Hendrik Walb erzielten zusammen 150 Tore und damit fast die Hälfte aller Binger Treffer der laufenden Saison. Die beiden Halbangreifer entwickeln sich immer mehr zu einem kongenialen Alptraum für die gegnerischen Abwehrreihen. Beim überzeugenden Auswärtssieg vor einer Woche in Kastellaun gingen wiederum 17 der der 26 Tore auf das Konto des wurfgewaltigen Duos. Dabei sticht Max Grethen als aktueller Torschützenkönig der RPS-Liga noch einmal mehr hervor. Es steht also eine besondere Aufgabe für die Deckung um SV-Abwehrchef Tom Grieser auf dem Plan. Eine besondere Umstellung in der Abwehr für dieses Spiel, soll es laut Grieser allerdings nicht geben: „Wir wollen die Kreise von Max Grethen und Hendrik Walb natürlich einengen, aber am Wichtigsten ist für uns immer, dass wir kompakt stehen und uns gegenseitig helfen“, stellt der Einundzwanzigjährige vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit in den Vordergrund. „Wir haben uns in den letzten Monaten stetig weiterentwickelt und setzen unsere Taktik immer besser um. In sehr vielen Spielen mussten wir nur zwanzig Gegentore, oder sogar noch weniger hinnehmen. Man merkt, dass wir größtenteils schon über ein Jahr zusammenspielen. Das hilft uns enorm die Dinge in der Abwehr richtig und abgezockter umzusetzen. Auch unser Tempospiel wird konstant besser“. Diese positive Entwicklung verdanken die 64er nicht zuletzt Grieser selbst, der stetig ein Vorbild an Einsatz, Emotionen und Kampfeswillen ist und als zentraler Abwehrspieler seinen Verband zusammenhält.
Doch auch die Gäste aus Rheinhessen haben defensiv einiges zu bieten. Das eigentliche Prunkstück der HSG Bingen ist nämlich ebenfalls ihre robuste 6:0 Abwehr. Mit einem Durchschnitt von lediglich 24 Gegentreffer pro Spiel, verfügen die Rheinhessen über die viertbeste Deckung. Hinter der Abwehr steht mit Niklas Weißbrot und Martin Scherschlicht ein überdurchschnittlich gutes Torwartgespann, das in den engen Begegnungen immer wieder den Unterschied ausmacht. SV-Trainer Stefan Bullacher kann personell wieder auf Kian Schwarzer und Christopher Huber zugreifen, um taktisch die richtigen Lücken in der HSG-Abwehr zu finden. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Marc Robin Eisel ein dickes Fragezeichen. Der Spielmacher verletzte sich am Mittwoch ohne Einwirkung eines Gegenspielers am Knie und musste die Übungseinheit abbrechen. Über einen Einsatz wird erst am Spieltag entschieden. Trotzdem will der Tabellenführer seine Siegesserie ausbauen und auch in der zwölften Begegnung seine weiße Weste verteidigen. Anwurf ist am Sonntag um 16 Uhr in der Rundsporthalle in Bingen.
SV-Frauen wollen Auswärtsfluch besiegen
Am Samstag sind die Handballerinnen des SV 64 zu Gast bei der FSG Arzheim/Moselweiß. Die Koblenzerinnen stehen momentan mit vier Siegen und vier Niederlagen auf Platz acht der Oberligatabelle. Die Zweibrückerinnen belegen derzeit nach wie vor hinter der HSG Wittlich mit 14:4 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Nach der Heimspielserie der Zweibrücker Löwinnen, die sie erfolgreich mit drei Siegen aus drei Spielen absolvierten und somit zu Hause immer noch ungeschlagen sind, treten die Handballerinnen aus der Rosenstadt nun zum ersten Mal seit knapp vier Wochen noch einmal auswärts an. Dass es in den fremden Hallen noch nicht so rund läuft wie zu Hause, zeigen die Niederlagen gegen Bodenheim und Bassenheim in den beiden letzten Begegnungen in der Ferne. Auch diesen Samstag wird mit der FSG Arzheim/Moselweiß eine schwere Aufgabe auf die SV-Frauen zukommen. „Moselweiß ist eine Mannschaft mit sehr viel Erfahrung. Gerade die Rückraumspielerinnen haben unwahrscheinlich viel Qualität, aber auch die anderen Positionen sind ebenfalls sehr gut besetzt. Meiner Meinung nach gehört Moselweiß, wenn sie diese Stärke abrufen können zu den besten Teams der Liga“, nimmt SV-Trainer Lydorf seine Gegnerinnen nicht auf die leichte Schulter. Um den „Auswärtsfluch“ zu brechen gilt es für die Zweibrückerinnen weiterhin konzentriert und konsequent zu spielen und die individuelle Qualität ihrer Gegnerinnen durch mannschaftliche Stärke zu kompensieren. Voraussichtlich werden die Frauen des SV 64 mit Bestbesetzung zum Spiel gegen die FSG antreten können. Ob sie es schaffen, nun auch auswärts genauso wie zu Hause punkten zu können, zeigt sich am Samstag um 19:30 Uhr in der Sporthalle der Julius-Weber-Schule in Moselweiß.