Am Samstagabend kassierte die erste Frauenmannschaft der Zweibrücker Löwen beim Drittligaabsteiger TV Bassenheim ihre erste Auswärtsniederlage. Die Mannschaft von Trainer Martin Schwarzwald verlor beim Tabellenfünften mit 36:33 (16:15), behauptete allerdings hinter dem souveränen Tabellenführer Roude Leiw Bascharage den zweiten Tabellenplatz in der RPS-Oberliga.
Dass Schwarzwald trotz der Niederlage nicht unzufrieden war, lag an der guten kämpferischen Einstellung seiner Mannschaft, die ganz schlecht in das Spiel gefunden und nach 18 Spielminuten bereits mit 13:7 zurück gelegen, sich bis zur Pause allerdings wieder auf ein Tor herangekämpft hatte. Das Spiel der beiden ambitionierten Mannschaften war jedenfalls geprägt von beiderseits sehr hohem Tempo und vielen aufeinander folgenden Stärke- und Schwächephasen beider Teams.
Als die Zweibrücker Torjägerin Joline Müller in eben dieser 18. Spielminute eine Zeitstrafe erhielt, war ihre persönliche Erfolgsbilanz bis dahin kein Tor aus sieben Versuchen. „Joline erwischte in der ersten Halbzeit einen rabenschwarzen Tag“, kommentierte Schwarzwald diesen Sachverhalt. „Ich muss an dieser Stelle Joline aber auch mal in Schutz nehmen. Was sie trotz ihres jungen Alters Woche für Woche an Leistung bringt und darüber hinaus auch an Arbeit im Training investiert, ist überragend“, merkte Schwarzwald weiter an. „So ein gebrauchter Tag nagt an ihr selbst am meisten. Den kann aber jede Spielerin auch mal haben“.
Wichtig aus Zweibrücker Sicht war allerdings, dass die sogenannte „zweite Garnitur von der Bank“ erfrischend gut spielte. Überragend in der ersten Halbzeit war aber eine Spielerin aus der Startformation. Nämlich Linksaußen Marion Weick, die acht ihrer zehn Tore vor dem Halbzeitpfiff erzielte. „Sie hatte maßgeblichen daran Anteil das wir bis zur Halbzeit wieder auf 16:15 dran waren“, lobte Schwarzwald die Spielerin, die kurz vor der Pause dann aber auch kurzzeitig verletzungsbedingt passen musste, nachdem sie mit dem Kopf in eine Gegenspielerin geprallt war.
Und weil auch Anne Wild bereits früh in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt ausgefallen war, nachdem sie bei einer Abwehraktionen auf dem Fuß einer Gegenspielerin gelandet war, waren die Vorzeichen für einen erfolgreichen Zweibrücker Auftritt bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Spitzenspieles aus Zweibrücker Sicht eher gering.
Nach dem 16:15-Halbzeitstand dominierte zunächst wieder Bassenheim. „Vor allem die Achse Jennifer Schmitt und Kreisläuferin Christina Henn machte uns weiterhin große Probleme“, analysierte Schwarzwald. „Und vorne mussten wir uns weiter jedes Tor hart erkämpfen“. Tatsächlich erzielten die Löwinnen nur fünf ihrer 33 Tore aus dem Rückraum. Gegen die starke 6:0-Abwehrformation der Gastgeberinnen gab es kaum ein Durchkommen. „Die Folge war, dass wir schnell wieder mit fünf Toren zurück lagen“ (25:20 in 40. Minute). Beim 29:22-Zwischenstand sah es erneut nach einer hohen Niederlage aus. Jetzt gelang der Mannschaft aber eine Vierer-Serie zum 29:26 – und Bassenheim nahm das Team-Time-out. Näher als auf drei Tore kamen die SV-Frauen aber nicht mehr heran. „Trotz der Niederlage möchte ich meiner Mannschaft ein Lob aussprechen. Noch vor zwei Jahren wären sie bei so hohen Rückständen in einem Auswärtsspiel eingebrochen und hätten sich abschießen lassen. Die Mädels haben eine hervorragende Kämpferqualitäten entwickelt und auch wenn es diesmal nicht gereicht hat, ist das eine Eigenschaft die uns in der letzten Woche gegen Püttlingen zwei Punkte gebracht hat“, war Schwarzwald nicht unzufrieden. „Trotz der vielen Tore zeigten beide Abwehrreihen teilweise gute Leistungen und auch mit unseren Torfrauen Jana Specht und Daphne Huber kann ich zufrieden sein“, bemerkte Schwarzwald, der sich weiterhin freute, dass auch Jugendnationalspielerin Amelie Berger bei ihrem Debüt in der Frauenmannschaft noch vier Treffer erzielte.
So spielten sie:
SV 64 Zweibrücken: Jana Specht und Daphne Huber (ab der 46.) Pilar Lamade (n.e.) im Tor – Marion Weick 10, Katharina Koch 6/5, Joline Müller 4, Amelie Berger 4, Annika Schlegel 3, Laura Witzgall 2, Miriam Schoeneich 2, Anne Wild 1, Lara Schlicker 1 und Sarah Witzgall.
Zeitstrafen: 2:2 Minuten, Siebenmeter: 6/4 – 6/5, Schiedsrichter: Maul / Rausch (Bingen).
SV-Frauen verlieren beim Drittligaabsteiger TV Bassenheim
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- Geschrieben von Christian Gauf