Löwen wollen gegen den HV Vallendar ihre weiße Weste verteidigen
Wenn am Samstag die Herren des SV 64 Zweibrücken den HV Vallendar in der Ignaz Roth Halle empfangen, trifft der ungeschlagene Tabellenführer auf den Elftplatzierten der Liga. Nach zwölf Spielen weisen die Gäste aus der Nähe von Koblenz eine Bilanz von 9:15 Punkten auf. Doch SV-Trainer Stefan Bullacher schätzt den kommenden Gegner deutlich höher ein, als das sein Tabellenplatz widerspiegelt. Wie schon in der letzten Saison, werden die Gäste allzu häufig nicht für ihre starken Auftritte mit Punkten belohnt. Alleine bei sechs der bisherigen zwölf Spielen verloren die Rheinländer mögliche Zähler nach denkbar knappen Endergebnissen. Als besondere Warnung sollte den 64ern dabei die 27:28 Niederlage in Saulheim (Zweiter) und die 25:27 Schlappe im Heimspiel gegen den Tabellendritten aus Budenheim dienen, bei der die Vallendarer zur Pause bereits 19:11 in Führung lagen und dann unerklärlich noch beide Punkte abgaben. Wollen die Zweibrücker Löwen ihre Siegesserie auch im dreizehnten Saisonspiel weiter ausbauen, müssen sie ein besonderes Augenmerk auf HVV-Rückraumspieler Merlin Busse und Kreisläufer Oliver Lohner legen. Beide Spieler bilden seit Jahren eine torgefährliche Achse im Spiel der Gäste. Vor allem Spielmacher Busse besticht durch seine Übersicht und trickreiche Spielart immer wieder aufs Neue. Da können die Zuschauer auch schon mal Rückhandwürfe aus der Distanz bestaunen, wie die 64er im letzten Jahr leidvoll feststellen mussten. Treffsicherster Torschütze ist allerdings Christian Offermann, der zusammen mit Philipp Woods die rechte Angriffsseite bildet. Mit 79 Treffern rangiert Offermann auf dem vierten Platz der Oberligatorschützenliste. Er ist überaus treffsicher vom Siebenmeterpunkt und erzielt vor allem beim schnellen Umschaltspiel das Gros seiner Tore.
Viel Arbeit also für die Zweibrücker Defensive, die wiederum von Benni Zellmer organisiert wird. Zellmer ist mit 27 nicht nur der älteste Spieler im Kader des SV 64, sondern bringt mit seinen fünf Drittligajahren in Hochdorf und Zweibrücken auch die meiste Erfahrung ins Team der Rosenstädter ein. Seit Jahren bildet er in wechselnder Besetzung – aktuell zusammen mit Philipp Hammann - das Kapitänsgespann bei den Löwen und genießt in der Mannschaft und im Verein große Wertschätzung. „Ich hoffe, dass ich meine Erfahrung an meine Mitspieler weitergeben und unserem Spiel, gerade in der Abwehr, Stabilität verleihen kann. Außerdem stehe ich für meine Jungs als Co-Kapitän bei Fragen und Problemen natürlich immer gerne zur Verfügung“, gibt sich der sympathische Abwehrspezialist bescheiden. Dass sein Team trotz anhaltender Erfolgsserie in den letzten drei Begegnungen nicht an die beeindruckenden Leistungen der ersten neun Spiele anknüpfen konnte, sieht der ehemalige Friesenheimer, der bereits seine neunte Saison für die Saarpfälzer spielt, gelassen: „Unser großer Vorteil bisher war, dass wir aus einer guten Defensive und einer guten Torwartleistung einfache Ballgewinne erarbeiten konnten. Diese konnten wir wiederum – verteilt auf die ganze Mannschaft - in einfache Tore ummünzen. Dadurch sind wir schwer berechenbar und der Gegner kann sich schlecht auf uns einstellen. Doch gerade in den letzten Spielen hatten wir Probleme im Abschluss und einige technische Fehler zu viel. Das sollten wir in den Griff bekommen. Da brauchen sich die Jungs nicht so viele Gedanken machen“.
Als zweitbester Torschütze der Rosenstädter (hinter Tim Schaller) zählt Zellmer, obwohl er berufsbedingt oft nicht so häufig trainieren kann wie seine Mannschaftskameraden, zu den besten Spielern der Liga. Deshalb hofft sein Trainer Stefan Bullacher, dass ihm sein Dauerbrenner noch lange erhalten bleibt: „Benni ist nicht nur leistungsstark, sondern auch in jeder Hinsicht ein absoluter Vorzeigesportler. Es ist eine große Freude ihn zu trainieren und ich hoffe, dass das auch noch lange so bleibt. Deshalb macht es mir auch nichts aus, dass er berufsbedingt manchmal nicht so viel trainieren kann wie die anderen“, genießt der 27-jährige Polizist volle Wertschätzung seines Coaches. Der muss am Samstag übrigens wieder auf Christopher Huber verzichten, der sich vergangenes Wochenende in Bingen nochmals am Fuß verletze. Es wurde zwar keine „schlimmere“ Verletzung diagnostiziert, dennoch kann sich der Heilungsprozess bis zum Ende dieses Jahres hinziehen. Anpfiff ist am Samstag, um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle in Zweibrücken.
SV Frauen empfangen VTV Mundenheim zum Spitzenspiel
Ebenfalls am Samstag erwarten die Damen des SV 64 Zweibrücken um 20 Uhr die VTV Mundenheim zum Spitzenduell der RPS-Oberliga in der Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle. Beide Teams mussten erst vier Punkte abgeben und belegen somit Tabellenplatz zwei und drei hinter Spitzenreiter HSG Wittlich.
Ähnlich wie die Zweibrückerinnen haben sich auch die Handballerinnen aus Mundenheim personell stark verändert. Dabei haben sie keine Spielerin, die aus der Mannschaft herausragt, sondern sind ein sehr homogenes und ausgeglichenes Team. Vor allem ihre Torgefährlichkeit von allen Positionen, fordert ihre Gegner in der Abwehr extrem. „In der Deckung kommt viel Arbeit auf uns zu. Die VTV ist nicht nur im aufgebauten Spiel gut, sondern verfügt auch über eine sehr starke erste Welle, die wir unterbinden müssen“, warnt der Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf vor den Kontrahentinnen aus der Vorderpfalz. Auch in der Abwehr setzen die Pfälzerinnen mit ihrer aggressiven und antizipativen 6:0 Deckung ihren Gegner immer extrem unter Druck und bestrafen den Angriff mit vielen Ballgewinnen und daraus resultierenden Gegenstoßtoren. „Wir müssen sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff hellwach sein, um den Mundenheimerinnen keine einfachen Tore zu schenken“, fordert Lydorf sein Team zur Konzentration auf. Mit dem Drittplatzierten kommt zwar eine schwierige Aufgabe auf die Zweibrücker Löwinnen zu, allerdings gehen die Mädels aus der Rosenstadt mit viel Rückenwind in die Partie. Das Team rund um Kapitänin Levke Worm hat zu Hause noch keinen Punkt abgegeben und konnten zuletzt auch wieder auswärts überzeugen. „Wir konnten durch den letzten Sieg gegen Moselweiß viel Selbstvertrauen sammeln und gehen gestärkt in das Spitzenspiel. Wir hoffen, dass wir unsere Heimsiegserie fortführen können und zählen natürlich wieder auf unsere Fans, die hoffentlich auch nach dem Herrenspiel in der Halle bleiben und uns nach vorne treiben werden“, sieht Rüdiger Lydorf dem Wochenende positiv entgegen. Die 64erinnen werden voraussichtlich mit einer vollbesetzten Mannschaft gegen die direkten Tabellennachbarn antreten.