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 Am Samstag empfängt der SV 64 Zweibrücken als ungeschlagener Tabellenführer der Handball-Oberliga die HSG Worms, die mit 8:18 Punkten auf dem 14. Platz in der Tabelle steht. Doch was auf dem Papier nach einer klaren Partie aussieht, ist in Wirklichkeit eine große Herausforderung für die Zweibrücker Löwen.

Die HSG formulierte zu Beginn der Saison ein klares Ziel. Sie wollen mittelfristig in die Dritte Bundesliga aufsteigen und in dieser Runde kein Heimspiel verlieren. Um diese Ziele zu erreichen, stockten die Rheinhessen in den letzten zwei Jahren ihren Kader mit etlichen Talenten auf, die bereits über Drittligaerfahrung verfügen. So wechselten zum Beispiel Robin von Lauppert (TuS Dansenberg), Tim Freitag und Steffen Dietz von der TSG Haßloch, Julius Herbert (SG Nußloch), sowie Moritz Bestrich und Konstantin Herbert von der SG Leutershausen zu den sogenannten Wormser Drachen. Letzterer ist momentan mit 68 Treffern unter den „Top-Ten“ der besten Torschützen der RPS-Oberliga zu finden. „Mir ist es nicht zu erklären warum Worms momentan so weit hinten in der Tabelle steht. Sie haben eine sehr gute Mannschaft und haben zum Beispiel letzte Woche beim Kantersieg gegen Mülheim gezeigt, dass sie mehr können als ihr Tabellenplatz vermuten lässt“, warnt SV-Trainer Stefan Bullacher vor seinem kommenden Gegner. Vergangene Woche gewannen die Handballer aus Worms deutlich mit 35:25 gegen ihre Kontrahenten aus Mülheim. Außerdem schlugen sie das Topteam der Sportfreunde Budenheim, die ansonsten lediglich beim Tabellenzweiten Saulheim verloren.

Wollen die 64er auch im 14ten Spiel in Folge ihre weiße Weste verteidigen, müssen sich die Zweibrücker wieder auf ihr Torwartgespann Marko Ivankovic und Benni Berz verlassen können. Berz, der im letzten Heimspiel gegen Vallendar eine starke Leistung bot, ist sich über die Stärken des kommenden Gegners durchaus bewusst: „Wir dürfen auch diesen Gegner nicht unterschätzen. In dieser Liga ist jede Mannschaft fähig jeden zu schlagen. Wir werden hochkonzentriert, motiviert und selbstbewusst in das Spiel gehen und dann hoffentlich unsere Leistung abrufen. Wenn wir das schaffen sehe ich aber in Worms einen durchaus schlagbaren Gegner“. Der 22-jährige spielt schon seit dem Kindesalter für den SV 64 Zweibrücken und war an einigen Erfolgen des Vereins mitbeteiligt. So wurde er zusammen im Team mit den beiden heutigen Bundesligaspielern Jerome Müller und Björn Zintel, Süd-West-Deutscher Meister und spielte mit ihnen zwei Jahre erfolgreich in der A-Jugend Bundesliga. Noch als Jugendspieler debütierte der damals 18Jährige unter Trainer Stefan Bullacher in der dritten Liga. „Grundsätzlich kann ich sagen, dass sich das Niveau des Torhütergespanns im Vergleich zum letzten Jahr, ein gutes Stück gebessert hat. Mit Marko habe ich einen Konkurrenten aber gleichzeitig auch einen Freund gefunden. Wir sind beide ehrgeizig und wollen spielen und genau das hilft uns, uns jede Woche zu verbessern. Dennoch ist unser Verhältnis sehr gut und wir geben uns gegenseitig immer wieder Ratschläge, um der Mannschaft zu helfen“, zeigt sich Berz ganz und gar als Teamsportler.

Basierend auf die bisherige sehr gute Torhüterleistungen stellen die Handballer aus der Rosenstadt mit 276 Gegentoren die beste Abwehr der Liga und haben augenscheinlich auch sonst ihr Erfolgsrezept gefunden. Im Gegensatz zu anderen Mannschaften, die ihre Kader für viel Geld aufgerüstet haben, spielen die SV-Herren fast ausschließlich mit ehemaligen Jugendspielern des eigenen Vereins. Trotz oder vielleicht auch gerade deswegen stehen sie momentan ganz vorn und überzeugen von Spiel zu Spiel. „Ich denke dadurch, dass wir bis auf wenige Ausnahmen genau in dieser Konstellation schon mehrere Jahre zusammengespielt haben, laufen viele Abläufe schon fast automatisch ab. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut und jeder versucht sich einzubringen. Bulli hat es in den letzten beiden Jahren geschafft, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um aus unserer noch jungen Mannschaft den größten Ertrag rauszuholen“, erklärt der Benni das Erfolgsrezept des Tabellenführers.

Leider haben die Rosenstädter diese Woche allerdings mit Personalnot zu kämpfen. Neben Christopher Huber (Fußverletzung), fällt auch Tobias Alt aus, der im Training unglücklich auf einen Ball gesprungen ist. Auch hinter Tim Schaller steht noch ein großes Fragezeichen, da auch er im Training umgeknickt ist. Ob die Zweibrücker Handballer ihre Siegserie aufrechterhalten und das Fehlen ihrer Verletzten Spieler kompensieren können, entscheidet sich am Samstag, um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle in Zweibrücken.

 

Frauen wollen zu Hause ihre weiße Weste verteidigen

 Nach der Herrenmannschaft spielen um 20 Uhr auch die Handballfrauen in der heimischen Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle. Sie empfangen mit Friesenheim den Tabellenzehnten der RPS-Oberliga. Die SV-Frauen selbst liegen nach dem Sieg gegen ihren direkten Konkurrenten aus Mundenheim mit nun 18:4 Punkten weiter auf dem zweiten Rang.

Friesenheim besteht dieses Jahr aus einer sehr jungen Mannschaft. Viele Spielerinnen des A-Jugendbundesliga Kaders der TSG kommen auch bei den Damen zum Einsatz und ergänzen die erfahreneren Spielerinnen Yvonne Roland, Romina Hessler und Kendra Little. Somit ist der Altersdurchschnitt der Ludwigshafenerinnen sogar noch niedriger als der, der jungen 64erinnen.

Mit ihren flinken Läuferinnen spielen die Handballerinnen aus der Chemiestadt über 60 Minuten hinweg extremen Tempohandball und erzielen auch in der Deckung durch ihre hohe Laufbereitschaft und ihre kämpferische Einstellung oft viele Ballgewinne, die sie in einfach Tore ummünzen können. „Auch wenn Friesenheim in der unteren Tabellenhälfte steht, kommt mit ihnen eine schwierige Aufgabe auf uns zu. Sie haben viele Partien nur knapp verloren und haben auch noch einige Nachholspiele, in denen sie punkten können. Wir müssen genauso wie unsere Gegnerinnen flott auf den Beinen sein, aber auch im Kopf konzentriert bleiben und uns nicht durch das schnelle Spiel zu technischen Fehlern verleiten lassen“, nimmt der Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf das Spiel nicht auf die leichte Schulter. Obwohl die Vorbereitung auf dieses Spiel durch viele krankheitsbedingten Ausfälle unter der Woche alles andere als planmäßig verlief, wollen die 64er im letzten Heimspiel der Vorrunde unbedingt punkten. Mit einem Heimsieg würden die SV 64-Frauen die Hinrunde mit einer perfekten Heimspielserie ohne Niederlage in eigener Halle beenden.

 

Der Heimspieltag am Samstag wird von der zweiten Damenmannschaft komplettiert, die um 16 Uhr ebenfalls in der Iganz-Roth-Halle spielt. Der ungeschlagene Tabellenführer aus Zweibrücken empfängt den letztjährigen Saarlandligameister der HG Saarlouis und kann seine weiße Weste verteidigen.