SV 64 Zweibrücken – HSG Worms 33:24 (17:9)
Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken gewann am vergangenen Samstag ihr Heimspiel in der Handball-Oberliga gegen die HSG Worms deutlich mit 33:24. In einer fairen Auseinandersetzung übernahmen die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher von Anfang an das Kommando und lagen bereits zur Pause vorentscheidend mit acht Tore in Front. Beste Torschützen auf Seiten der Hausherren waren Marc Robin Eisel mit neun Treffer (davon drei Siebenmeter), sowie Tom Grieser, der fünfmal traf.
Marco Tremmel (HSG Worms) und SV-Trainer Stefan Bullacher hatten schon vor dem Anpfiff ein paar Sorgenfalten auf der Stirn. Denn sowohl bei den Rheinhessen, als auch bei den Saarpfälzern fehlten berufs- und verletzungsbedingt wichtige Säulen im Kader der beiden Oberligisten. So mussten zum Beispiel beide Teams, mit Konstantin Herbert bzw. Tim Schaller, auf ihren jeweiligen Toptorjäger verzichten. Außerdem konnten die Wormser Drachen zusätzlich nicht auf die Dienste von Kreisläufer Moritz Bestrich und beiden Linkshändern auf der Außenbahn, Steffen Dietz und Luca Steinführer zurückgreifen. Die Zweibrücker Löwen hingegen mussten außer Tim Schaller, auch noch auf Christopher Huber, Tobias Alt und Torhüter Marko Ivankovic verzichten. Ivankovic saß zwar auf der Bank, sollte aber nach seiner Leistenverletzung weiter geschont werden.
Doch die Löwen schienen ihre Ausfälle deutlich besser kompensieren zu können als ihre Gäste aus der Nibelungenstadt. Mit viel Tempo und Dynamik trugen sie ihre Angriffe vor und auch in der Deckung verteidigten sie beweglich und ließen ihren Kontrahenten kaum Möglichkeiten, um sich entfalten zu können. Die Wormser Taktik, von der ersten Minute an ganz lange Angriffe zu spielen, um möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen und durch den eigenen Ballbesitz keine schnellen Zweibrücker Tore zuzulassen, wurde von dem sehr gut leitenden Schiedsrichtergespann Mayer/Landgraf aus der Pfalz postwendend durchschaut und auch umgehend regelgerecht geahndet. Die 350 Zuschauern in der wieder vollbesetzten Ignaz Roth Halle hingegen quittierten das ständige Zeitspiel, nach den sich wiederholenden Erfahrungen der letzten Woche gegen den HV Vallendar, mit einem lauten Pfeifkonzert. Die 64er blieben davon allerdings völlig unbeirrt. Angetrieben von ihrem Rückraum mit Marc Robin Eisel, Tom Grieser und Niklas Bayer und gestützt auf ihre gute Abwehr, zogen sie über die Zwischenstände 3:0 (6.), 8:4 (15.) und 14:7 (25.) bis zum vorentscheidend Halbzeitstand von 17:9 unaufhaltsam davon. Gästecoach Marco Tremmel zeigte sich im Anschluss als fairer Verlierer und lobte im Trainergespräch im Foyer der Halle die überzeugende Spielweise der Gastgeber: „So tritt ein Tabellenführer auf. Von Anfang an souverän. Wir hatten eine Phase, in der wir in der Abwehr keinen Zugriff mehr bekommen haben und im Angriff mussten wir für jedes Tor sehr schwer kämpfen. Das Spiel war zur Halbzeit eigentlich entschieden. Im zweiten Durchgang haben wir uns aber nicht hängen lassen und sind drangeblieben. Das war positiv“.
Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff erhöhten die Löwen ihre Führung durch den Treffer zum 20:10 von Youngster Felix Dettinger auf zehn Tore Differenz. SV-Trainer Bullacher gab seinem Stammpersonal jetzt immer längere Verschnaufpausen und allen Spielern, die von der Bank kamen die Möglichkeiten sich auszuzeichnen. Dies nutzte vor allem Tom Ihl, der vom Rückraum und auf der Außenbahn vier blitzsaubere Treffer erzielen konnte. Aber auch Felix Dettinger und Till Wöschler trafen jeweils dreimal ins Wormser Tor. Dass unter den vielen Umstellungen auch gleichzeitig die Qualität des Spiels und auch das Ergebnis litt, störte im Nachhinein allerdings niemanden. Tatsächlich entschieden die Rheinhessen die verbleibende Spielzeit mit 14:13 zu ihren Gunsten und lieferten so den Hausherren ein Duell auf Augenhöhe. Am Ende siegten aber die Löwen verdient mit 33:24. Trainer Stefan Bullacher warb beim Trainergespräch für Verständnis, dass es im Hinblick auf das letzte Vorrundenspiel in Budenheim am wichtigsten war, keine neuen Ausfälle zu riskieren: „Das war heute handballerisch sicher kein Highlight. Da sind unsere Fans aus den bisherigen Spielen etwas anderes gewohnt. Aber ihr müsst das den Jungs nachsehen, die sind im Kopf schon beim Spitzenspiel nächste Woche in Budenheim. Trotzdem danke für eure tolle Unterstützung, auch wenn es mal nicht so rund läuft“.
Durch den Sieg verteidigten die Zweibrücker nicht nur die Tabellenführung, sondern auch ihre weiße Weste. Nächste Woche reisen die Löwen dann zum Spitzenspiel nach Budenheim. Mit fünf Verlustpunkten zählen die Mainzer, zusammen mit der SG Saulheim, zu den ärgsten Konkurrenten der 64er im Kampf um die Meisterschaft.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann 3, Schaller, Bayer , Zellmer 4/1, Eisel 9/3, Grieser 5, Wöschler 3, Schwarzer 2, Dettinger 3/1, Ihl 4,
Siebenmeter: 6/5 – 4/4, Zeitstrafen: 4/5 Zuschauer: 350, Schiedsrichter: Mayer/Landgraf (HR Göllheim)