64er müssen zum Abschluss ganz harte Nuss knacken
Zum letzten Spiel des Jahres erwarten die Handballer des SV 64 Zweibrücken die VTV Mundenheim in der heimischen Ignaz Roth Halle. Ein Blick auf die Tabelle und die Ergebnisse der letzten Wochen lässt schon erahnen, dass die 64er zum Abschluss eine ganz harte Nuss knacken müssen. Die Vorderpfälzer sind mit acht Verlustpunkten erster Verfolger des Spitzentrios aus Zweibrücken, Saulheim und Budenheim. Nicht auszudenken, was in der Chemiestadt möglich gewesen wäre, wenn sie ihre Spiele gegen genau diese drei Teams nicht allesamt sehr unglücklich mit lediglich einen Tor unterschied verloren, sondern für sich entschieden hätten. Dann nämlich würden die sogenannten Hornissen von der Tabellenspitze grüßen und wären in der Handball-Oberliga aktuell Aufstiegskandidat Nummer eins. Doch der Saisonverlauf ist für die Gelbhemden Drama und Märchen in einem. Nach einem mäßigen Rundenstart mit 6:6 Punkten verließ Topspieler Yannick Muth mitten in der Saison das Team von Trainer Andreas Reckenthäler in Richtung Drittligisten SG Leutershausen. Der erhoffte Aufbau eines jungen leistungsorientierten Teams mit großer Perspektive erhielt dadurch einen empfindlichen Schlag. Doch die verbliebenen Spieler wuchsen auch ohne Star zu einer echten Erfolgsgemeinschaft zusammen. Satte 16:2 Punkte sammelten die Mundenheimer seitdem ein und mussten sich lediglich den Sportfreunden Budenheim in deren „grüner Hölle“ mit 28:29 geschlagen geben.
Die gleiche unliebsame Erfahrung machten vor Wochenfrist auch die Zweibrücker Löwen. Somit blieb die Krönung einer überragenden Hinrunde mit dem erhofften Traumergebnis von 30:0 Punkten leider aus. Doch nach der vermeidbaren 22:23 Niederlage geht der Blick der 64er bereits wieder nach vorne. Kapitän Philipp Hammann bringt die Gemütslage seines Teams treffend auf den Punkt: „Natürlich hat die Niederlage erst einmal sehr weh getan. Aber dadurch sollte auch jedem nochmal klar geworden sein, dass man in dieser Liga nichts geschenkt bekommt. Ich hoffe daher, dass wir am Wochenende gegen Mundenheim die passende Antwort geben werden“. Dabei können sich die Löwen ganz sicher wieder auf ihre treuen Fans verlassen, die ihr Team auch auf seinen Auswärtsfahrten begleiten und es enthusiastisch unterstützen. Auch beim Topspiel in Budenheim bildeten etwa 100 Zweibrücker Schlachtenbummler die sogenannte weiße Wand und machten sich mit Trommeln lautstark bemerkbar. „Die Unterstützung durch die Fans ist einfach grandios. Daraus ziehen wir während dem Spiel neue Kraft und das ist eine bedeutende Einflussgröße für unseren Erfolg. Dass Budenheim auf ihrer Facebook-Seite die Einzigartigkeit dieser Unterstützung bewundernd anmerkt, macht uns allen nochmal klar wie glücklich wir uns schätzen können, solche Fans zu haben“, gerät Hammann förmlich ins Schwärmen. Vor allem in der Endphase des abgelaufenen Handballjahres brauchen die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher diese moralische Unterstützung, denn die Akkus arbeiten bei fast allen Spielern körperlich und mental mit den letzten Reserven. Das Team hat die gesteckten Erwartungen übererfüllt und in der Rosenstadt eine neue Handballeuphorie geweckt. Doch der Erfolg hat auch seine Spuren hinterlassen, so dass die vierwöchige Winterpause gerade zur rechten Zeit kommen dürfte: „Mein Fazit der Hinrunde fällt absolut positiv aus. Die Mannschaft hat vom ersten Spieltag ihre Klasse gezeigt und ist dann auf der Siegeswelle mitgeschwommen. Lediglich zum Ende merkt man, dass etwas die Frische und der Fokus abhandengekommen ist. Das wird sich zum Finale am Samstag aber ändern“, gibt der Kapitän schon mal die Richtung für das Spitzenspiel vor. Anpfiff ist um 18 Uhr in der Ignaz Roth Halle.