SV 64 Zweibrücken – VTV Mundenheim 27:24 (17:11)
Die Oberliga-Herren des SV 64 Zweibrücken wechselten nach der ersten Saisonniederlage vor einer Woche in Budenheim auf dem kürzesten Weg wieder auf die Erfolgsspur. Die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher gewannen das Spitzenspiel gegen die VTV Mundenheim verdient mit 27:24. Dabei legten die Zweibrücker Löwen durch eine ganz starke Leistung den Grundstein zum Erfolg in den ersten dreißig Minuten und führten bereits zur Pause deutlich mit 17:11.
Mehr als 400 Zuschauer in der ausverkauften Ignaz Roth Halle gaben dem Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer und den seit acht Spielen ungeschlagenen Mundenheimer Hornissen einen würdigen Rahmen. Und die Gäste aus der Vorderpfalz zeigten gleich zum Auftakt der Partie, warum sie sich den Platz als erster Verfolger des Spitzentrios Saulheim, Budenheim und Zweibrücken im Laufe der Saison verdient haben. In der Abwehr wurde hart zugepackt, im Tor agierte ein bestens aufgelegter Schlussmann Jannik Kunz und im Angriff donnerte Spielmacher Benjamin Treiber den Ball zum 0:1 und 1:2 gleich zweimal hintereinander in den Winkel. Doch das sollte bis zum Schlusspfiff die letzte Führung für die Truppe von VTV-Trainer Andreas Recktenthäler werden, denn die 64er zeigten sich von der Niederlage in Budenheim bestens erholt. Mit großer Leidenschaft und Einsatzfreude drehten sie den Rückstand und Marc Robin Eisel schloss nach zehn Minuten eine von vielen guten Kombinationen zur zwischenzeitlichen 6:3 Führung ab. Mundenheim versuchte postwendend den Trend für die Hausherren durch eine Auszeit zu unterbrechen und tatsächlich riss bei den Löwen fortan der Faden. Jannik Kunz im Mundenheimer Tor vereitelte mehrere Zweibrücker Großchancen und im Angriff setzte Simon Schleidweiler im linken Rückraum einige Duftmarken. Gekonnt traf der ehemalige Spieler der Eulen Ludwigshafen dann auch zum 7:7 Ausgleich (14.). Nun drehte SV-Trainer Stefan Bullacher gleichzeitig an verschiedenen personellen Stellschrauben in seinem Team. Benni Berz ersetzte den glücklosen Marko Ivankovic, Tom Ihl übernahm die rechte Halbposition und Kian Schwarzer besetzte den linken Flügel. Und auch diese Umstellungen sollten ihre Wirkung nicht verfehlen. Angetrieben von Tim Schaller und Marc Robin Eisel, die sich die Aufgaben auf der Spielmacherposition teilten, legten die Gastgeber bis zum Halbzeitpfiff einen fulminanten 10:4-Lauf hin. Mit einem beruhigenden 17:11 Vorsprung wurden die Seiten gewechselt. Im anschließenden Trainergespräch im Foyer der Ignaz Roth Halle sah auch Gästetrainer Reckenthäler im Schlussspurt des ersten Durchgangs den entscheidenden Knackpunkt für den Heimsieg: „Glückwunsch zum verdienten Sieg. Wir hatten uns heute schon etwas ausgerechnet, aber speziell in der ersten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Dann kannst du so ein Spiel nicht gewinnen. Mit dem zweiten Durchgang und der positiven Entwicklung meiner Mannschaft bin ich allerdings sehr zufrieden“.
Genau wie der Mundenheimer Übungsleiter, sahen es wohl auch die vielen Handballfans in der Halle. In den zweiten dreißig Minuten lieferten sich beide Mannschaften ein gutes Oberligaspiel auf Augenhöhe. Vor allem kämpferisch verlangten sich die Akteure beider Lager alles ab. Körperbetont, verbunden mit ein paar Nickligkeiten hier und da, die der großen Rivalität geschuldet waren, wurde leidenschaftlich verteidigt. Die Gäste aus der Chemiestadt Ludwigshafen kamen wieder besser in die Partie und schafften es auch den Rückstand zu verkürzen. Aber die Löwen hielten ihre Herausforderer immer mit drei bis vier Toren auf Distanz. Über die Zwischenstände 19:15 (40.) und 22:18 (50.), schien es lediglich acht Minuten vor dem Ende beim 22:20 nochmal spannend zu werden. Doch ein Vierer-Pack von Zellmer, Schaller, Eisel und Bayer (26:22) sorgten schon kurz danach für die endgültige Entscheidung. Die 64er siegten nach intensiven sechzig Minuten verdient mit 27:24 und verteidigten weiter mit nunmehr 30:2 Punkten die Tabellenführung. SV-Trainer Stefan Bullacher lobte nach der Begegnung ausdrücklich seine Schützlinge und das wiederum lautstarke Publikum: „Das war heute herzhafter Handballsport, aber zu keiner Zeit unfair. Die erste Halbzeit war überragend und in der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass wir jetzt am Ende des Jahres auf der letzten Rille ins Ziel eingelaufen sind. Aber was heute auch wieder in der Halle los war ist unglaublich. Das ist ein Funke der Woche für Woche überspringt und deshalb, durch diese großartige Unterstützung der Fans gewinnen wir auch die knappen Spiele“. Die Oberliga geht nun in eine fünfwöchige Pause und startet erst wieder am 18.Januar. Dann erwarten die Zweibrücker Löwen allerdings gleich den Tabellenzweiten aus Saulheim zum Knallerspiel in der Westpfalzhalle.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann 3, Schaller 3, Bayer 2, Zellmer 7/5, Eisel 5, Grieser 3, Wöschler, Schwarzer 2, Dettinger, Ihl 2, Huber
Siebenmeter: 5/5 – 2/1, Zeitstrafen: 4/2 Zuschauer: 400, Schiedsrichter: Kull/Hoffmann (HSG Rhein-Nahe Bingen/ SG TSG/DJK Mainz/Bretzenheim)