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 Am vergangenen Wochenende überzeugten die Oberligareserven der Männer und Frauen des SV 64 Zweibrücken durch starke Leistungen und setzten gleich zu Beginn des neuen Handballjahres dicke Ausrufezeichen. Die zweite Damenmannschaft gewann das Spitzenspiel in der Saarlandliga gegen die HSG Marpingen-Alsweiler 2 sensationell mit 36:15 und ist nun alleiniger Tabellenführer. Das Landesligateam der Herren qualifizierte sich völlig überraschend für das Finalturnier im Saarlandpokal am Ostermontag in Saarbrücken.

Die Oberligareserve der Zweibrücker Handballfrauen stehen momentan ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz der Saarlandesliga. Auch im Spitzenspiel gegen den Zweiten aus Marpingen behielten die 64er ihre weiße Weste und gewannen deutlich mit 36:15. Doch ganz so unerwartet ist dieser Erfolg nicht. Denn fast die Hälfte der Mannschaft spielte in der Vergangenheit unter den beiden Trainern Axel Koch und Dunja Bullacher erfolgreich in der Regionalliga, die früher die dritthöchste Spielklasse in Deutschland war. Vor allem Katrin Hoffmann, Katharina Koch, Nadine Zellmer und Cornelia Scherf-Zitte zeigen Woche für Woche, dass sie trotz fortschreitenden Handballalter noch lange nicht zum alten Eisen zählen. Katharina Koch zum Beispiel ging im letzten Jahr noch in der Oberliga auf Torejagd und zählte dort zu den absoluten Topspielerinnen. Ihre Erfahrungen geben die „alten Hasen“ gerne an die jungen Talente des SV 64 weiter und spielen so zusammen eine äußerst erfolgreiche Runde, die sie durchaus mit dem möglichen Saarlandligameistertitel krönen könnten. Das wäre auch für die 38-jährige Katrin Hoffmann, die ihre Karriere in der ersten Damenmannschaft schon vor einigen Jahren an den Nagel hängte, aber in der Vergangenheit immer wieder bei der Ersten aushalf, nochmal ein Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn. „Es macht dieses Jahr sehr viel Spaß, da wir uns teilweise schon jahrelang kennen und schon viel zusammen erlebt haben. Da müssen sich die Jungen im Team schon öfter mal alte Geschichten anhören“, erzählt die flinke Rückraummittespielerin lachend. Doch auch wenn die vier ehemaligen Regionalspielerinnen irgendwann nicht mehr auf dem Handballparkett stehen, ist für Nachwuchs gesorgt. Alle Kinder der vier Handballfrauen sind bereits jetzt von den Minis bis zur E-Jugend des SV 64 am Ball und gehen dort fleißig auf Torejagd.

Im Spitzenspiel gegen die Reserve der Marpinger Drittliga-Moskitos hatten die Schützlinge von Trainer Christian Buchner von Anfang an die Nase vorn und ließen den saarländischen Gästen nicht den Hauch einer Chance. Mehr als 100 Zuschauer konnten in der Ignaz-Roth-Halle ein wahres Handballspektakel erleben, dem vor allem Katrin Hoffmann und Cornelia Scherf-Zitte ihren Stempel aufdrückten. Zusammen erzielten sie die Hälfte aller Treffer für die Zweibrücker Löwen. „Wir waren heute vor dem Spiel unglaublich nervös. Das wird im Alter definitiv nicht besser. Aber als dann die Abwehr von Beginn an stand, haben wir gut ins Spiel gefunden und konnten es auch genießen, dass heute so viele Zuschauer da waren“, freut sich Katrin über die gelungene Partie. Die SV-Handballerinnen ließen in der ersten Hälfte lediglich fünf Tore zu und legten so bereits den Grundstein zum Erfolg. In der zweiten Hälfte mussten sie den Sack nur noch zu machen und beginnen durch den deutlichen Sieg auch das neue Jahr ungeschlagen.

Es spielten:

Im Tor: Jana Specht, Malena Lange

Cornelia Scherf-Zitte (12/3), Chiara DiLoreto, Katja Matle (2), Hannah Fuhr (2), Katrin Hoffmann (6), Kristin Schnur (2), Nadine Zellmer (3), Sarah Herl (1), Sarah Witzgall (1), Katharina Koch (5), Laura Witzgall, Eva Zöllner (2)

Siebenmeter: 3/3, 4/2 Zeitstrafen: 0/1 Schiedsrichter: Dieter Scholer (TuS Elm/Sprengen)

 

Auch die Oberligareserve der Männer startete am Wochenende erfolgreich ins neue Jahr. Nach dem die Mannschaft von Trainer Klaus Peter Weinert in den ersten Pokalrunden bereits die Teams aus Schaumberg und Völklingen bezwingen konnten, stand nun das Halbfinalturnier mit vier Mannschaften in Merzig auf dem Programm. Dabei qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten für das sogenannte Final Four am Ostermontag in Saarbrücken. Da die Vertretung des TV Homburg schon im Vorfeld ihre Teilnahme aus Mangel an Personal abgesagt hatte, profitierten die verbliebenen Teams aus Merzig, St.Ingbert und Zweibrücken 2 dahingehend, dass bei günstiger Konstellation bereits ein Punkt zum Weiterkommen reichen könnte. Und genau so kam es dann auch. Die zweite Mannschaft des SV 64 Zweibrückens, von der auch teilweise Spieler im Trainingskader des Oberligaspitzenreiters sind, konnten sich durch ein Unentschieden gegen den Saarlandligazweiten HSV Merzig/Hilbringen und eine knappe Niederlage gegen St.Ingbert den zweiten Platz sichern und erreichten somit als erstes Reserveteam der Zweibrücker Vereinsgeschichte das Finale im Saarlandpokal. „Die Jungs waren überglücklich weil es ja für die meisten Spieler die erste Teilnahme am Final-Four sein wird, wie auch für mich als Trainer. Auch wenn es heute ganz eng und glücklich gelaufen ist, haben wir es uns vor allem durch unseren Sieg in der vorherigen Runde gegen Völklingen verdient am Ostermontag dabei zu sein“, freut sich Trainer Klaus-Peter Weinert für seine Schützlinge. Die Löwen gewannen in der Vorrunde gegen den Oberligisten aus Völklingen mit 27:29 und erreichten so das Halbfinale.

Bester Torschütze der Zweibrücker im Halbfinalturnier war der 21-jährige Thomas Schlegel mit 13 Toren in zwei Spielen. Er spielte schon im Jahr 2015 mit der damaligen B-Jugend um den Titel der Deutschen Meisterschaft, hing seine Handballkarriere zugunsten seiner zweiten Leidenschaft, der Leichtathletik, allerdings zwischenzeitlich an den Nagel. Seit dieser Saison geht der talentierte Rückraumspieler wieder erfolgreich für die Zweibrücker Löwen auf Torejagd und steht auch im Fokus von Oberligatrainer Stefan Bullacher. Neben der Oberligareserve aus der Rosenstadt stehen noch die beiden Oberligisten HC Dillingen/Diefflen und HF Illtal, sowie die Saarlandligamannschaft der SGH St. Ingbert im Final Four

Halbfinalspiele des SV 64 Zweibrücken:

HSV Merzig/Hilbringen - SV 64 Zweibrücken 21:21

SV 64 Zweibrücken - SGH St. Ingbert 17:19

SV 64 Zweibrücken - TV Homburg 1:0

 

Es spielten:

Im Tor: Alexander Sema, Benedict Haubeil

Philipp Baus, Nico Gräber, Tomas Schlegel, Christoph Friesen, Sebastian Meister, Nils Wöschler, Johannes Knoll, Till Wöschler

 

(Foto: Frank Specht)