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 Am kommenden Samstag empfängt der aktuelle Tabellenführer des SV 64 Zweibrücken um 18 Uhr seinen direkten Verfolger von der SG Saulheim zum Spitzenspiel. Wegen des zu erwartenden großen Zuschauerandrangs verlegten die Verantwortlichen der 64er das Gipfeltreffen in der Handballoberliga von der Ignaz Roth Halle, die mit 300 Sitzplätzen eine zu begrenzte Kapazität aufweist, in die wesentlich größere Westpfalzhalle. Die Rheinhessen sind zusammen mit den Zweibrücker Löwen in der laufenden Saison bis dato das Maß aller Dinge und dominieren ihre Konkurrenz. Lediglich beim heimstarken TV Offenbach und im ersten Aufeinandertreffen mit den 64ern mussten sich die Saulheimer geschlagen geben. Doch mit einer imponierenden Bilanz von vierzehn Siegen in sechszehn Spielen und gerade mal zwei Pünktchen Rückstand auf den Tabellenführer aus dem Saarpfalzkreis, liefern sich die Gäste ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg in die 3. Bundesliga.

Dabei kann sich die Spielgemeinschaft aus der Nähe von Mainz neben seiner mannschaftlichen Geschlossenheit vor allem auf die große individuelle Qualität seiner Leistungsträger verlassen. Mit den beiden zweitligaerfahrenen Hünen Christopher Klee und Matthias Conrad stellen die Gäste ein fast unüberwindbares Abwehrbollwerk. Doch auch im Angriff überzeugen die ehemaligen Zweitligaspieler. Während der 2,04 Meter große Klee in den letzten Spielen fast nach Belieben aus der Distanz traf, zählt Conrad zu den komplettesten Rückraumspielern der Oberliga. Einen echten Transfercoup gelang dem Tabellenzweiten allerdings vor der Saison mit der Verpflichtung von Spielmacher Darren Weber vom Drittligisten TSG Groß-Bieberau. Der wendige Mittespieler ist nicht nur ein kluger Taktiker und setzt seine Mitspieler exzellent in Szene, sondern ist mit 93 Toren aktuell auch gleichzeitig bester Torschütze in seinem Team.

Also keine leichte Aufgabe für die Zweibrücker Defensive, die wie gewohnt von Abwehrchef Tom Grieser organisiert wird. Der 21-Jährige, der sich immer vorbildlich als emotionaler Leader in den Dienst seiner Mannschaft stellt, sieht in der Abwehrarbeit ohnehin den Schlüssel zum Erfolg. „Die Verantwortung in der Abwehr ist bei jedem Spiel groß. Dennoch versucht man bei so einem Topspiel nochmal einige Prozente mehr rauszuholen, um der Mannschaft zu helfen. Eine gut organisierte und aggressive Deckung mit einem guten Torwart dahinter, kann für beide Teams der Schlüssel zum Erfolg werden“. Obwohl der kaufmännische Auszubildende wie alle seine Mitspieler dem Gipfeltreffen entgegenfiebert, sieht er im Ausgang noch lange keine Vorentscheidung im Titelkampf: „Dieses Spiel ist auf keinen Fall wie jedes andere. Saulheim hat gerade einmal zwei Spiele verloren und spielen mit uns bis jetzt eine überragende Saison. Mehr Spitzenspiel geht aktuell gar nicht. Wir freuen uns alle sehr auf dieses Match und sind hochmotiviert. Aber auch danach werden noch viele Punkte vergeben. Da kann noch alles passieren“.  

Personell müssen die Handballer aus der Rosenstadt immer noch auf die langzeitverletzten Tobias Alt (Fußverletzung) und Sebastian Meister (Schulterverletzung) verzichten. Christopher Huber trainiert nach seinem Bänderriss zwar seit Jahresbeginn wieder mit der Mannschaft, soll aber behutsam aufgebaut werden. Über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden. Unterdessen treiben die Verantwortlichen der 64er die Kaderplanung für die kommende Saison weiter voran. Während Youngster Felix Dettinger das Löwenrudel verlässt, hat Marc Robin Eisel seine Zusage für die weitere gemeinsame Zukunft gegeben.  Dettinger kehrt zu seinem Heimatverein TuS Dansenberg zurück und wird dort zukünftig in der zweiten Mannschaft spielen. Für den Auszubi, der eine Schreinerlehre absolviert, gaben berufliche und private Gründe den Ausschlag für seine Entscheidung.

Bereits um 16 Uhr empfängt die erste Frauenmannschaft des SV 64 Zweibrücken den Tabellenletzten aus Budenheim zum ersten Heimspiel im Jahr 2020. Allerdings findet dieses Spiel nicht wie gewohnt als Vorspiel vor den Oberligaherren statt, sondern muss bedingt durch das AH-Fußballturnier der VB Zweibrücken, in der Ignaz Roth Halle ausgetragen werden. Die Schützlinge von Trainer Rüdiger Lydorf gehen als klarer Favorit in diese Begegnung, auch wenn mit Levke Worm, Laura Zägel Daphne Huber und Anezka Zuzankova unter der Woche vier Spielerinnen krankheitsbedingt nur eingeschränkt trainieren konnten.