Die erste Männermannschaft des SV 64 Zweibrücken empfängt am kommenden Samstag um 18 Uhr die Drittligareserve des TuS Dansenberg zum Westpfalzderby. Der Aufsteiger aus Kaiserslautern spielt bisher eine starke Saison und steht in der Handballoberliga mit zwölf Punkten auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Das junge Team wird immer wieder mit U21-Spielern aus dem Kader des Drittligisten verstärkt und setzte vor allem mit dem Kantersieg gegen den TV Offenbach (28:19) ein echtes Ausrufezeichen.
Marc-Robin Eisel, der im vergangenen Sommer nach anderthalb Jahren beim TuS Dansenberg wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt war, kennt den kommenden Gegner nur zu gut: „Wenn sie komplett sind, haben sie eine gefährliche Mannschaft, was sie in der Vergangenheit besonders zu Hause gezeigt haben. Bis jetzt war unsere Stärke, dass wir keinen Gegner unterschätzt haben. Das werden wir auch bei Dansenberg nicht tun“, macht sich der Spielmacher keine Sorgen, dass sein Team die anstehende Aufgabe auf die leichte Schulter nehmen würde. „Wir werden in jedem Spiel alles geben. Vor allem in den Heimspielen wollen wir unseren Fans, die uns jede Woche so toll unterstützen, etwas zurückgeben. Solche Fans sind auch bei unserer guten Tabellensituation nicht selbstverständlich“, sieht Eisel seine Mannschaft vor allem gegenüber den treuen Fans in der Pflicht. Dennoch ist es nicht so einfach nach dem famosen Spitzenspiel vor über 1000 Zuschauern gegen Saulheim wieder den Fokus auf den Ligaalltag zu legen. Doch die Begegnung gegen den TuS ist alles andere als gewöhnlich, denn die Verantwortlichen des SV 64 Zweibrücken haben das Spiel in den Mittelpunkt einer großen Hilfsaktion gestellt.
Die erst vierjährige Jayla Bohn aus Pirmasens ist an einem unheilbaren und inoperablen Hirntumor erkrankt. Seit einigen Wochen wird Jayla in der Uniklinik Homburg durch Bestrahlungen und einer Chemotherapie versorgt. Doch nun weckte die positive Anwendung eines noch nicht zugelassenen Medikamentes aus den USA, bei einem vergleichbaren Fall in Potsdam, neue Hoffnungen. Da das Heilmittel mit dem Namen „Onc201“ aber bisher nur im Rahmen von klinischen Studien eingesetzt wurde, ist eine Kostenübernahme von geschätzten 100 000 Euro durch die Krankenkasse nicht möglich. Deshalb hat sich Jaylas Mutter an die „Saarländische Krebsliga“ gewandt und um Hilfe gebeten, die auch ein entsprechendes Spendenkonto eingerichtet hat. Die Handballer des SV 64 Zweibrücken und ihre Partner unterstützen diesen Aufruf und zeigen ihre Solidarität mit der kleinen Jayla. Der Verein, die Spedition Gillner, der Zweibrücker Capmarkt, das Restaurant Odysseus, die Spedition W. Mayer und das Torcenter Zweibrücken spenden jeweils für jede verkaufte Eintrittskarte zwei Euro für diesen guten Zweck. So können mit jedem verkauften Ticket allein 12 Euro verbucht werden. Für die vielen Jugendlichen, aktiven Spieler und Helfer, die bei den Heimspielen wie gewohnt freien Eintritt haben, besteht die Möglichkeit ihre Solidarität durch einen Beitrag an einen der aufgestellten Spendenkassen zu zeigen. Die erste Mannschaft des SV 64, der Zweibrücker Bürgermeister Christian Gauf, die Firma Top 12, die Firma Heitmann Heizung & Sanitär sowie der erste Vorsitzende der 64er, Dr. Jürgen Knoch, erhöhen diesen Betrag bei jedem Zweibrücker Tor um jeweils weitere fünf Euro. Das Restaurant Zur Breitwiese, die Belegschaft des Zweibrücker Capmarkt und Marc Zaffino von Discoplex A8 Saarbrücken spenden 10 Euro, die Firma GZQ Certification GmbH aus Saarbrücken sogar 30 Euro pro erzielten Treffer für die Löwen. Das heißt es kommen pro SV-Tor noch einmal 85 Euro auf das Konto der Saarländischen Krebsliga. Nicht nur die Verantwortlichen des Vereins hoffen deshalb am Samstag beim Spiel auf eine große Zuschauerkulisse und viele Tore.
SV-Frauen reisen zum Verfolgerduell in den Hunsrück
Die erste Frauenmannschaft des SV 64 Zweibrücken muss am Samstag bei der HSG Hunsrück antreten. Beide Teams teilen sich nach 14 Spieltagen mit 22:6 Punkten, gemeinsam mit dem TSV Kandel, den zweiten Platz der Handballoberliga. Im direkten Verfolgerduell wird sich entscheiden welche Mannschaft dem Tabellenführer HSG Wittlich zunächst auf den Fersen bleiben wird.
Mit zehn Siegen in Serie, ist die HSG Hunsrück die Mannschaft der Stunde. Ebenso wie die 64er sind sie zuhause bisher ungeschlagen. In der letzten Saison verpassten die Rheinländer als Vizemeister nur knapp den Aufstieg in die dritte Liga. Die SV-Löwinnen gewannen das Hinspiel in der Ignaz Roth Halle zwar mit 29:25, bekanntlich haben die Schützlinge von Trainer Rüdiger Lydorf aber auswärts so ihre Probleme. Neben dem Tabellenführer HSG Wittlich, mussten sie sich auch in den Auswärtsspielen gegen den Siebten TV Bassenheim und den Achten TV Bodenheim geschlagen geben. Somit wird die Zweibrücker Aufgabe - zwei Punkte im sogenannten „Hunsrücker Hexenkessel“ mit mehr als 200 Fans zu entführen - alles andere als leicht.
Handballerisch haben die HSG-Handballerinnen ein sehr gutes Umschaltspiel, wodurch sie sich viele einfache Torchancen erarbeiten. Im Angriff sind sie mit einem sehr guten Rückraum und treffsicheren Außenspielerinnen qualitativ sehr gut besetzt. In der Abwehr decken sie mit unterschiedlichen Varianten und einem sehr guten Torwartgespann dahinter, worauf ihre Gegner variabel reagieren müssen. „Die HSG Hunsrück entwickelt sich seit drei Jahren extrem gut weiter und wir brauchen einen sehr guten Tag, um mit einem Sieg in der Tasche nach Hause zu fahren“, nimmt SV-Trainer Rüdiger Lydorf seine Gegner alles andere als auf die leichte Schulter. In der vergangenen Trainingswoche war sein Team durch einige krankheitsbedingten Ausfälle personell dezimiert, wodurch die Vorbereitung auf das Verfolgerduell nicht optimal verlief.