Am kommenden Samstag 18 Uhr spielt der Tabellenführer der Handball-Oberliga, SV 64 Zweibrücken in der Westpfalzhalle gegen den Stadtrivalen VTZ Saarpfalz. Im Vorfeld unterhielt sich Roman Kuhn mit Löwen-Trainer Stefan Bullacher.
Stadtderby in Zweibrücken, SV 64 gegen VTZ, ist das nach wie vor etwas ganz Besonderes, oder einfach nur ein Spiel wie jedes andere?
Das Stadtderby lässt alle Herzen höherschlagen. Es gibt seit Jahren keine Sportveranstaltung in Zweibrücken, die besser besucht ist. Das sind unabhängig von der sportlichen Situation immer ganz besondere Momente. Himmel hoch jauchzend oder zu Tode betrübt – das ist eine ganz emotionale Angelegenheit, die dich in ihren Bann zieht.
Was waren denn in der Vergangenheit deine besonderen Stadtderby-Momente?
Oh je, beim allerersten offiziellen Stadtderby im Jahr 2000 haben wir eine echte Klatsche kassiert. Da standen außer mir, zum Beispiel noch Bürgermeister Christian Gauf oder der erste Kreisabgeordneter Peter Spitzer mit auf der Platte. Das hätte ich mir gerne erspart.
2012 konnten wir uns aber mit einer Nobody-Truppe gegen die damals hochfavorisierte VTZ revanchieren. Da saßen unsere heutigen Spieler der ersten Mannschaft als Trommler auf der Tribüne. In dieser Saison haben wir nicht nur das Derby gewonnen, sondern sind auch sensationell in die 3.Liga aufgestiegen. Das sind sicherlich Erinnerungen für die Ewigkeit.
Das Derby ist immer wieder ein Zuschauermagnet. Ist das eine Eintagsfliege, oder liegt Handball in Zweibrücker im Trend?
Aktuell freuen wir uns über ein großes Zuschauerinteresse. In der kleineren Ignaz Roth Halle waren fast alle Spiele ausverkauft und die Begegnungen in der Westpfalzhalle gegen Dillingen (1000 Zuschauer), VTZ und Saulheim (beide 1200), sowie Illtal (800) und Dansenberg (750) haben unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Dem werden wir auch nach dem Stadtderby Rechnung tragen und die vier noch ausstehenden Spiele bis Saisonende in der großen Westpfalzhalle austragen. Auf unsere vielen Fans sind wir besonders stolz.
Die VTZ hat mit Loic Laurent nach eigenen Aussagen einen Transfercoup gelandet. Wie hat diese Verpflichtung und auch die Faschingswoche eure Vorbereitung beeinflusst?
Ich kenne Loic Laurent noch aus der 3.Liga. Das ist ein toller Spieler und das macht das Derby nochmals interessanter und sehenswerter. Aber es ist sehr schwierig nach nur einem Spiel große Rückschlüsse zu ziehen. Wir nehmen es eher als Überraschungspaket und konzentrieren uns im Vorfeld auf die drittligaerfahrenen Spieler wie Paetow, Kraucevicius oder Mokris. Da haben wir schon genug zu tun.
An Fasching hatten meine Jungs frei – Derby hin oder her, auf die Idee am Rosenmontag oder Faschingsdienstag zu trainieren, wäre auch niemand gekommen – das haben sie sich verdient. Alle sind heiß auf dieses Spiel, da braucht es nicht noch unnötigen Aktionismus.