TV Offenbach – SV 64 Zweibrücken 25:33 (14:18)
Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken hat mit dem Sieg beim TV Offenbach einen weiteren großen Schritt in Richtung Meisterschaft und Aufstieg in die 3. Bundesliga gemacht. Die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher gewannen ersatzgeschwächt bei den heimstarken Südpfälzern mit 33:25. Aus einer starken Mannschaftsleistung ragten Marc Robin Eisel (elf Tore, davon zwei Siebenmeter) und Tim Schaller (7), sowie Torhüter Benni Berz, der den erkrankten Marko Ivankovic vertrat, heraus.
Die Vorzeichen standen nicht gut für den Tabellenführer aus Zweibrücken. Zum einen, weil der Favoritenschreck aus Offenbach als einziges Team der Liga gegen die Topteams aus Saulheim und Budenheim punkten konnte und zum anderen musste SV-Trainer Bullacher aufgrund der krankheitsbedingten Ausfälle mächtig improvisieren. So saßen Abwehrchef Tom Grieser und Torwart Marko Ivankovic zwar auf der Bank, griffen aber aus gesundheitlichen Gründen gar nicht ins Spielgeschehen ein. Benni Zellmer, der unter der Woche mit Fieber das Bett hütete, konnte nur punktuell und minutenweise eingesetzt werden. Aber schon vorweggenommen, die neuformierte Abwehr, um Till Wöschler, Christopher Huber, Marc Robin Eisel und Niklas Bayer machten ihre Sache zusammen mit Torhüter Benni Berz hervorragend. Lediglich die Anfangsphase gehörte den Hausherren. Nach sechs Minuten lagen sie durch einen Dreier-Pack von Linkshänder Max Daum mit 4:2 in Führung. Doch dann übernahmen die Mannen um SV-Spielmacher Marc Robin Eisel das Kommando. Im Angriff liefen die Kombinationen flüssig und immer wieder tauchten die 64er völlig frei vor Offenbachs Torhüter Norman Dentzer auf, der mit etlichen starken Paraden glänzen konnte. Trotzdem glichen die Löwen aus und zogen über die Zwischenstände von 5:7 (12.), 9:12 (19.) und 10:15 (23.) bis zum Halbzeitergebnis von 14:18 davon.
Und auch im zweiten Abschnitt machten die Gäste genau dort weiter, wo sie in Halbzeit eins aufgehört hatten – mit einem richtigen guten Auswärtsspiel. Angetrieben von fast 100 mitgereisten Fans, die in ihrem weißen Outfit wiederum die bekannte weiße Wand bildeten, bogen die Zweibrücker schon früh in die Siegerstraße ab. Christopher Huber, der nach langer Verletzungszeit wieder an seine alte Stärke anknüpfen konnte, überzeugte ebenso wie Tim Schaller, der gekonnt von der Außenposition, wie auch aus dem Rückraum traf. Benni Berz steigerte sich im Spielverlauf immer mehr und wurde zum starken Rückhalt. Überragender Spieler auf Zweibrücker Seite an diesem Abend war allerdings Marc Robin Eisel, der aus zwölf Wurfversuchen elfmal ins Schwarze traf. Als Kapitän Philipp Hammann 16 Minuten vor dem Ende den Treffer zum 25:17 erzielte, war die Vorentscheidung in dieser Partie gefallen. Neben der Freude über den am Ende verdienten 33:25 Sieg, erlebten die SV-Fans noch einen magischen Gänsehautmoment. Tosender Applaus und laute „Rudi, Rudi-Rufe“ hallten durch das Offenbacher Sportzentrum, als Sebastian Meister, der von seinen Mitspielern nur Rudi genannt wird, nach 15-monatiger Verletzungspause das Spielfeld betrat. Der Youngster verletzte sich als Kapitän der letztjährigen Jugendbundesliga-Mannschaft so schwer, dass lange Zeit seine weitere Karriere auf der Kippe stand. In einer Spezialklinik in München wurde der 19-jährige erfolgreich operiert und arbeitete seit einem Jahr durch ein gezieltes Aufbautraining an seinem Comeback. In der kurzen Spielzeit gelang dem Kreisläufer allerdings ein Einstand nach Maß und erkämpfte drei Strafwürfe für sein Team. Das rührte auch seinen Trainer, der sich neben dem Sieg vor allem für seinen Spieler freute: „Ich bin heute unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Wie sie alle Widrigkeiten weggesteckt und so einen starken Auftritt hingelegt hat, war unheimlich charakterstark. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und gebe gerne zu, dass ich bei der Einwechselung von Sebastian nach seiner langen Leidenszeit eine Träne im Knopfloch hatte. Mit seiner Vorgeschichte hätten die meisten jungen Spieler längst aufgegeben. Solche starken Typen gibt es nicht mehr viele. Ich bin froh ihn im Team zu haben“.
Am kommenden Samstag um 18 Uhr, empfängt der Tabellenführer die HSG Völklingen zum Saarderby in der Westpfalzhalle.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann 4, Schaller 7, Bayer, Zellmer 3, Eisel 11/2, Grieser, Wöschler, Schwarzer 2, Ihl 1, Alt, Huber 5, Meister
Siebenmeter: 4/1 – 3/2, Zeitstrafen: 1/3 Zuschauer: 250, Schiedsrichter: Bertram/Deyer (TV Nieder-Olm/ TuS Kirn)