Wer kennt sie nicht? Die Fußball-Jungprofis, die im Erfolgsfall auf der Balustrade am Fan-Zaun stehen, die HUMBA anstimmen und ihre Vereinstreue symbolisieren in dem sie das Wappen auf dem Trikot küssen. Nur um bei der nächstbesten Gelegenheit eine neue sportliche oder finanzielle Herausforderung zu suchen. Beim SV 64 Zweibrücken spielt mit Tom Grieser sozusagen der Gegenentwurf dieser Generation. Der 22jährige trägt das Vereinsemblem seit der D-Jugend nicht nur sprichwörtlich im Herzen. Der Abwehrchef des Drittligaaufsteigers hat schon alle Höhen und Tiefen der 64er miterlebt. Er hat in jungen Jahren viele regionale und überregionale Meisterschaften gefeiert, eine schwere Verletzung überwunden, als Erwachsener sportliche Rückschläge mannhaft ertragen und ist immer wieder aufgestanden. Ein Vereinswechsel kam für ihn aber nie in Frage. Als herausragender Jugendspieler geriet Grieser nach der Deutschen Meisterschaft mit der B-Jugend beim Spiel der Junglöwen gegen TuSEM Essen ins Visier der Nationaltrainer. Doch nach einem Lehrgang mit der Nationalmannschaft verletzte sich der gebürtige Rimschweilerer so schwer an der Leiste, dass er eine einjährige Verletzungspause einlegen musste. Aber der ehrgeizige Rückraumspieler kämpfte sich wieder an die nationale Spitze heran. Zwei Jahre spielte er in der A-Jugend-Bundesliga und debütierte schon als Siebzehnjähriger in der 3.Bundesliga. Als in der Saison 2016/17 der personelle Aderlass in der ersten Mannschaft zu groß wurde und der bittere Abstieg folgte, stand Grieser ohne zu zögern für den Neuaufbau bereit. Es folgten Meisterschaft und Aufstieg 2020. Mittlerweile finden sich die Zweibrücker auf dem achten Platz der 3.Bundesliga Mitte wieder und befinden damit im sicheren Mittelfeld der Tabelle.
Bei den Planungen für die Zukunft spielt Tom Grieser für die Vereinsverantwortlichen auch weiterhin eine tragende Rolle. Denn auch in diesem Jahr hat der Rückraumspieler seinen Vertrag frühzeitig verlängert. „Der SV64 ist mein Heimatverein und ich fühle mich hier schon immer super wohl. Deshalb musste ich nicht lange überlegen, um meinen Vertrag zu verlängern. Man fühlt sich hier aufgehoben, wie in einer großen Familie. Und die gesamten Strukturen passen einfach. Für mich ist es etwas Besonderes 3. Liga spielen zu dürfen und ich will mithelfen, dass wir noch viele Jahre in dieser Liga bleiben können. In „normalen“ Zeiten vor diesen Fans in einer vollen Westpfalzhalle zu spielen ist einfach großartig. Außerdem ist die Chemie innerhalb der Mannschaft nahezu perfekt. Ich hoffe dass wir bald alle zusammen wieder schöne Handballabende erleben können und danach zusammen die Siege feiern“, sprudelt es förmlich aus dem Leistungsträger heraus, der die Ausgewogenheit zwischen sportlichen Ambitionen und familiären Umfeld im Verein hervorhebt.
Exakt in die gleiche Kerbe schlägt auch Christopher Huber. Der Rückraumschütze mit dem harten Wurf wechselte mit 17 Jahren vom TV Thaleischweiler in die A-Jugend des SV 64 Zweibrücken und spielte zusammen mit Tom Grieser in der Jugendbundesliga. „Ich fühle ich mich hier wohl, weil wir eine super Mannschaft mit einem Megazusammenhalt haben. Wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir als Einheit in der 3.Bundesliga konkurrenzfähig sind. Das möchte ich mit den Jungs auch über dieses Jahr hinweg beweisen und bin deshalb froh weiter Teil dieses Teams zu sein“, begründete der Lehramtsstudent seine Entscheidung zur Vertragsverlängerung. Nach den beiden Kapitänen Philipp Hammann und Benny Zellmer, setzten Christopher Huber und Tom Grieser mit ihren Zusagen weitere wichtige Ausrufenzeichen für die Zukunftsplanung des Handballstandorts Zweibrücken.