Die Handballer des SV 64 Zweibrücken arbeiten auch kurz vor dem Neustart in die 3.Handball-Bundesliga weiter intensiv an der Kaderplanung für die Saison 2021/22. Mit den beiden Eigengewächsen Peter Gohl und Fabian Naumann setzen die Verantwortlichen der Löwen gezielt weiter auf entwicklungsfähige Spieler aus der eigenen Talentschmiede, die gemeinsam mit Topverpflichtungen wie Marko Ivankovic, Tim Götz oder Kevin Knieps für die passende Mischung sorgen sollen.
Linkshänder Peter Gohl, der gemeinsam mit Kapitän Philipp Hammann auf der rechten Außenbahn auf Torejagd gehen wird, debütierte bereits mit siebzehn Jahren unter Trainer Stefan Bullacher bei der ersten Mannschaft der 64er. Dabei profitierte er von dem verletzungsbedingten Ausfall von Flügelspieler Tobias Alt. Der Pechvogel, der sich bereits im Aufstiegsjahr einen komplizierten Bänderriss zuzog und fast die ganze Saison ausfiel, riss sich schon in der Frühphase der Vorbereitung ein Muskelbündel im Oberschenkel und musste den Rest des Jahres pausieren. Der Youngster sprang für Alt in die Bresche und konnte in mittlerweile zehn Einsätzen bei Punkt- und Freundschaftsspielen vollends überzeugen. „Ich bin echt froh, dass ich hier die Chance bekomme in der 3.Bundesliga zu spielen. Als Stefan Bullacher mich das erste Mal angerufen und gefragt hat, ob ich bei der ersten Mannschaft mittrainieren will, dachte ich zuerst es sei ein Scherz, weil ich mir das irgendwie selbst nicht zugetraut habe. Mittlerweile habe ich dort aber schon viel gelernt und konnte wichtige Erfahrungen sammeln“, freut sich der sympathische Linkshänder, der gerade sein Abitur am Gymnasium Johanneum in Homburg macht. Ganz so zurückhaltend und bescheiden beurteilt ihn SV-Trainer Bullacher nicht, der offensichtlich große Stücke auf seinen Außenspieler hält: „Peter ist aktuell eines unserer ganz großen Talente. Er bringt alles mit, um in den höheren Leistungsklassen zu bestehen. Er ist schnell, hat eine enorme Sprungkraft und eine gute Technik. Er ist lernwillig und sehr fokussiert. Trotzdem hat er sich seine Unbeschwertheit und Leichtigkeit bewahrt“. Der erfahrene Übungsleiter charakterisiert seinen neuen Schützling als klassischen Spätstarter, der in jungen Jahren oftmals unterschätzt wurde. Heute gehöre er aber sicher in seinem Jahrgang 2003 zu den Top-Drei-Spielern im Saarland, während viele hochgelobte gleichaltrige Jugendspieler in ihrer Entwicklung stagnierten. Peter Gohl wechselte in der C-Jugend vom SSV Erbach zu den Zweibrücker Junglöwen und sammelte unter Klaus Peter Weinert auch schon als B-Jugendspieler Erfahrungen in der A-Jugend-Bundesliga. Seinen bisherigen sportlichen Höhepunkt erlebte der aus Beeden stammende Außenspieler, als er beim Heimsieg der ersten Mannschaft gegen Kirchzell seine erste Drittligaminuten auf dem Spielfeld erlebte. Genau dort – beim Auswärtsspiel am kommenden Samstag in Kirchzell – möchte Peter Gohl seine Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Mit Fabian Naumann wird kommende Saison ein weiteres Eigengewächs zum Kader der ersten Mannschaft der Zweibrücker Löwen gehören. Der Rückraumspieler, der als B-Jugendlicher von der HSG Ottweiler zu den 64ern kam steht schon länger im Blickfeld der Vereinsverantwortlichen. So überzeugte der 20jährige zum Beispiel unter Trainer Klaus-Peter Weinert zwei Jahre lang durch gute Leistungen in der A-Jugend-Bundesliga. Allerdings wurde der Student der Betriebswirtschaftslehre oft durch schwere Verletzungen in seiner Entwicklung zurückgeworfen. In der Saarlandligamannschaft des Vereins gehört Naumann zu den Leistungsträgern und Toptorschützen. Kommende Saison wird der Rückraumspieler mit dem Drittligateam der Löwen trainieren und zusätzlich in der Saarlandligamannschaft auf dem Feld stehen, um die nötige Spielpraxis für seine weitere Entwicklung zu bekommen. Zuletzt sammelte der bullige Torjäger erste Spielerfahrungen auf Drittliganiveau. In den Testspielen gegen die HG Saarlouis und die SG Pforzheim-Eutingen stand Fabian Naumann erstmals für die Bullacher-Sieben auf dem Spielfeld. „In der dritten Liga ist das Spiel wesentlich schneller und körperbetonter. Ich konnte mich aber in den gemeinsamen Trainingseinheiten schon gut darauf vorbereiten. Die Jungs unterstützen mich und es ist einfach schön ein Teil dieser Mannschaft zu sein“, gibt sich der 20jährige rundum glücklich. Auch Löwen-Coach Stefan Bullacher traut dem Neuling den Sprung in die 3.Liga zu: „Ich kenne Fabi schon seit er zwölf Jahre alt ist. Er bringt körperlich super Voraussetzungen mit und verblüfft seine Mitspieler beim Training immer wieder durch starke Finten oder überraschende Anspiele. Wenn er sich nicht binnen 24 Monaten jeweils zwei schwere Brüche an der Hand und im Mittelfuß zugezogen hätte, wäre seine Entwicklung noch deutlich rasanter verlaufen. Er hat Geduld und wird sicher seinen Weg gehen“.