Die Handballer des SV 64 Zweibrücken bleiben in der 3.Handball-Bundesliga weiter ungeschlagen. Die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher schlugen am Donnerstag den ehemaligen Zweitligisten TV Gelnhausen deutlich mit 35:26. Durch den Heimsieg sind die 64er mit 7:1 Punkten nun gleichauf mit Tabellenführer HSG Rodgau Nieder-Roden. Beste Werfer im Team der Rosenstädter waren Tim Götz mit acht Treffern (davon 4 Siebenmeter) und Neuzugang Philipp Kockler der sechsmal traf.
Beim Nachholspiel der Zweibrücker Löwen gegen den TV Gelnhausen war nicht nur der Anwurftermin am Donnerstagmittag um 17 Uhr ungewöhnlich. Denn mit der Philosophie größtenteils auf Spieler aus der eigenen Talentschmiede zu bauen, setzen sich beide Vereine aktuell wohltuend von der überwiegenden Mehrheit der 3.Liga ab. Außerdem verbindet beide Mannschaften noch der Wille zum Tempohandball und zur schnellen Spielfeldüberbrückung. Gute Voraussetzungen also für ein kurzweiliges Handballspiel. Und das war es auch. Sowohl die Hausherren, als auch ihre Gäste aus Hessen, die verletzungsbedingt auf ihren starken Kreisläufer Björn Pape verzichten mussten, sorgten für eine attraktive und unterhaltsame Begegnung.
Von Beginn an schenkten sich beide Teams nichts und kämpften um jeden Zentimeter in der Zweibrücker Westpfalzhalle. Dass nach einer viertel Stunde schon fünf Zeitstrafen ausgesprochen wurden und sowohl der Zweibrücker Benni Zellmer, als auch der Gelnhäuser Torben Fehl mit kleinen Platzwunden behandelt werden mussten, lag keinesfalls an einer unfairen oder rüden Gangart. Denn das Spiel war geprägt von einer hohen Intensität, aber zu keinem Zeitpunkt unsportlich. Die Anfangsphase gehörte allerdings klar den 64ern. Tim Götz und Philipp Kockler harmonierten im Angriff und erzielten bis zur 15. Spielminute acht von zwölf Treffern der Löwen. Die Abwehr um Tom Grieser und Benni Zellmer stand sicher und ließ den gefährlichen Rückraumspielern des TVG kaum Räume, um sich zu entfalten. Beim Spielstand von 12:6 (17.) zog Gästetrainer Matthias Geiger die Reißleine und beantragte eine Auszeit, um den Abwärtstrend seines Teams zu stoppen. Auf Zweibrücker Seite musste nun Torhüter Marko Ivankovic verletzt das Gehäuse räumen und wurde fortan von Alexander Dörr vertreten, der sich nahtlos an die gute Leistungen seiner Vorderleute anpasste. Durch Tore von Nils Bergau und einem Doppelpack von Paul Hüttmann (12:9/20.) tastete sich Gelnhausen kurzfristig wieder näher an die Gastgeber heran. Doch bis zum Seitenwechsel war der Abstand beim 17:12 wieder auf fünf Treffer angewachsen.
Zurück aus der Kabine ließen die Löwen nun nichts mehr anbrennen. Der gut aufgelegte Torwart Alexander Dörr startete die zweite Hälfte gleich mit zwei Paraden und das Team rund um Spielmacher Tim Götz baute seine Führung mit einem 5:1 Lauf in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte weiter aus (40. Minute 22:13). Auch als TVG-Trainer Matthias Geiger vom taktischen Mittel des siebten Feldspielers Gebrauch machte, ließen sich die Löwen nicht verunsichern. Nach 43 Spielminuten traf Tom Grieser zur ersten Zehn-Tore-Führung und damit schien die Vorentscheidung in dieser Begegnung gefallen zu sein. Die letzte viertel Stunde verlief ausgeglichen und so trennten sich beide Teams bei einem Endstand von 35:26. Für SV-Trainer Bullacher war das Ergebnis letztendlich etwas zu hoch ausgefallen: „Was wir am letzten Wochenende gegen Bieberau am Schluss in der Differenz zu wenig hatten, haben wir heute zu viel. Gelnhausen war ein guter Gegner und wurde am Ende vom Ergebnis her unter Wert geschlagen“. Matthias Geiger vom TV Gelnhausen zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte den 64ern zum verdienten Sieg: „Kompliment an Zweibrücken. Sie haben heute alles rausgeholt und jeden Fehler von uns konsequent bestraft“.
Nach dem Spiel haben die 64er noch einen Tag Pause, bevor sie am Samstag direkt zum Tabellenführer nach Nieder-Roden fahren. Die sogenannten Baggerseepiraten sind aktuell in der Staffel Mitte das Maß aller Dinge und führen die Tabelle mit 7:1 Punkten und einer Tordifferenz von +26 souverän an.
Es spielten:
Marko Ivankovic, Alexander Dörr im Tor,
Tim Götz 8/4, Philipp Kockler 6, Peter Gohl 3, Philipp Hammann 2, Fabian Naumann, Tim Schaller 2, Christopher Huber 3, Kian Schwarzer 2, Marc-Robin Eisel, Sebastian Meister 1, Benjamin Zellmer 1, Tom Ihl 2, Tom Grieser 3, Tobias Alt 2,
Siebenmeter: 4/4, 3/4, Zeitstrafen: 5/4
Schiedsrichter: Geiss/ Kretzler (Handballverband Baden)
Zuschauer: 0