Gil Kunkel vom SV 64 Zweibrücken bestritt im Rahmen der internationalen Ruhr Games seine ersten beiden Länderspiele für die Deutsche Jugendnationalmannschaft der Jahrgänge 2004 und 2005. Beim knappen 27:25 Auftaktsieg gegen Polen gelang dem Zweibrücker B-Jugendspieler vier Minuten vor dem Abpfiff das wichtige Tor zur 26:24 Führung. Bundestrainer Erik Wuttke schenkte dem 15jährigen Talent der 64er sowohl in diesem Spiel, als auch in der Partie gegen Frankreich das Vertrauen. Am Ende belegte Deutschland nach zwei Siegen und einer Niederlage den zweiten Platz hinter Ungarn.
„Normalerweise kennt man das Gefühl bei der Nationalhymne ja nur von der Tribüne aus. Ich habe ein bisschen gebraucht, um zu realisieren, dass ich hier wirklich im Trikot stehen darf und mitsinge. Es fällt mir schwer meine Gefühle aus diesen Momenten in Worte zu fassen“. Die Eindrücke und Erfahrungen seiner ersten Länderspiele sprudeln förmlich aus Gil Kunkel heraus. Rückblickend sei es eine besondere Ehre für Deutschland spielen zu dürfen und der Stolz über das Erreichte steht im Vordergrund. Aber der Schützling von Trainer Stefan Bullacher aus der Zweibrücker Talentschmiede blickt vor allem voller Tatendrang in die Zukunft. „Das ich so etwas erleben durfte, hat mich auf meinem bisherigen Weg bestärkt und gibt mir Ansporn noch mehr zu investieren. Ich habe ein klares Ziel vor Augen und möchte mich für weitere Einsätze in der Nationalmannschaft empfehlen und im Verein mit meinen Jungs richtig Gas geben“. Unterstützung hat Kunkel hierbei vor allem in der Familie. Seine Eltern übernehmen mittlerweile fast täglich die Fahrdienste von Völklingen ins Training nach Zweibrücken oder zur Schule nach Saarbrücken. Und wenn dieser Top-Service mal nicht zur Verfügung steht, organisiert sich der torgefährliche Linkshänder eben selbst und reist mit der Deutschen Bahn zu den Übungseinheiten in die Rosenstadt. Diese Selbstständigkeit und Eigenverantwortung fordern auch die Trainer beim Deutschen Handballbund auf und neben dem Platz. „Wir bekommen immer Feedback von den Coaches was wir besser machen können, aber auch viel Lob bei guten Aktionen. Außerhalb der Trainingseinheiten haben sich die älteren Spieler des Jahrgangs 2004, die schon mehrere Lehrgänge und Länderspiele absolvieren durften, um die Debütanten aus dem jüngeren Jahrgang 2005 gekümmert“, beschreibt Gil Kunkel das positive soziale Gefüge im Nationalteam.
Beim SV 64 Zweibrücken wird der Neu-Nationalspieler zukünftig nicht nur bei den Junioren, sondern auch im Drittliga-Team der Löwen trainieren. Diese besondere Förderung sieht die Spielordnung DHB-Talente vor, die ihr 16. Lebensjahr erreicht haben. Zu ihrer Zeit haben schon Jerome Müller und Nils Wöschler von dieser Sonderregelung profitiert.